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Broadlahn
U-Musik-Ensemble; benannt nach einer breiten Lawine (eine solche hat der in der Nähe des gleichnamigen Alpengebiets im Kleinen Sölktal/St geborene Ernst Huber 1982 gemeinsam mit Philipp Rottensteiner und Johann „Jimmy“ Ofner losgetreten). Dem Amateurismus verhaftet, der am Beginn der 1960er Jahre aus der Verschmelzung von Rock ’n’ Roll und Skiffle – als amateurisierter, popularisierter irischer Song – zum Beat führte, hat dieser Kern des heutigen Sextetts die angloamerikanisch-irische Folkmusik zum Vorbild, dessen Ideologie den Transfer auf die lebendige Tradition der eigenen Heimat versucht. Der amateuristische Kern der Gruppe wird ständig durch drei Jazzer (Reinhard Ziegerhofer: Bass, Franz Schmuck: Percussion, Reinhard Grube: Saxophon, Klarinette) erweitert. Dieses Miteinander ist nicht nur aus dem Weltmusik-Gedanken erwachsen, der vom Jazz ob seiner eigenen Multikulturalität dominiert wird. Für B. belegt dies die Kooperation mit J. Zawinul und dessen Vorspiel zum H. Isaac-Lied Innsbruck auf Almrauschen im Weltempfänger 1999 und der Erdäpfelblues auf der Zawinul-Einspielung My People 1997. B. hat mehr Publikumsakzeptanz gefunden als die extremere Mischung von originärer Haltung und Gegenhaltung der Attwenger mit dem cross-over von G’stanzl und Hip-Hop – dementsprechend finden B. mehr Epigonen. „B. macht Weltmusik, urbane Volksmusik, jazzige Landler und erzählt von den unmerklichen aber alles bestimmenden Dingen und Gefühlen.“ (E. Huber).
Werke
CDs Broadlahn 1990; Leib & Seel’ 1993; Almrauschen im Weltempfänger 1998; B. – live 2001; vom Rand der Welt 2007.
Literatur
Chr. Seiler (Hg.), Schräg Dahoam 1995; E. Larkey, Pungent Sounds 1993; G. Hohl, Die Neue Österreichische Volksmusik. Eine musikanalytische Darstellung am Beispiel von B., Attwenger und Hubert von Goisern, Dipl.arb. Graz 1997; B. Boisits in S. Ingram et al. (Hg.), Reverberations: Representations of Modernity, Tradition and Cultural Value in-between Central Europe and North America 2002; http://www.broadlahn.at (1/2012).

Autor*innen
Werner Jauk
Letzte inhaltliche Änderung
31.1.2012
Empfohlene Zitierweise
Werner Jauk, Art. „Broadlahn‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 31.1.2012, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f95d
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.