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Burkhart, Burkhart, true Franz Karl
* 1902-09-1919.9.1902 Wien, † 1978-10-2020.10.1978 Wien. Komponist, Chorleiter und Lehrer. Sohn des akademischen Malers Karl Alois B. Besuchte zunächst die Hochschule für Bodenkultur, studierte dann aber 1927–31 Musikwissenschaft an der Wiener Univ. (bei G. Adler, R. Lach, W. Fischer, R. v. Ficker, R. M. Haas; ohne Abschluss) und Chordirigieren bei F. Großmann; private Violin-, Klavier- und Kompositionsstudien (Th. Streicher). 1925–38 Lehrer am Wiener Volkskonservatorium, 1930–38 Leiter des Wiener Chorvereins, 1932–38 der Universitätssängerschaft „Waltharia“ und 1930–33 des Wiener Trompeterchors; 1935–37 dirigierte er zeitweise auch die Wiener Sängerknaben. 1940–73 Theorielehrer an der MSch. der Stadt Wien bzw. am Konservatorium der Stadt Wien, wo er 1940–72 auch die Kindersingschule leitete. 1942–45 bzw. 1946/47 Chormeister-Stellvertreter des Wiener Männergesang-Vereines und 1943–45 Bundeschormeister des Ostmärkischen Sängerbundes. 1948–71 Dirigent verschiedener Chöre, 1951–78 übernahm er den Vorsitz des Musikausschusses des Österreichischen Sängerbundes, 1975–78 war er (erster) Präsident des Österreichischen Orgelforums. B.s überwiegend tonale Kompositionen stehen in engem Zusammenhang mit seiner Chorpraxis und dem Jugendsingen. B. war ab 1934 Mitglied der Vaterländischen Front, zeigte sich aber sowohl im Ständestaat als auch im Nationalsozialismus politisch nicht aktiv (kein NSDAP-Parteimitglied, nur Mitglied der Deutschen Arbeitsfront und des Reichsluftschutzbundes). Demgegenüber stehen allerdings seine Mitwirkung (mit der Deutschen Trompeter-Kameradschaft) beim 1. Wiener Gautag der NSDAP Hitlerbewegung im Wiener Konzerthaus im Jahr 1930, bei dem u. a. Josef Goebbels und Hermann Göring als Redner auftraten, und einige einschlägige Kompositionen.
Ehrungen
Kompositionspreis der Nürnberger Sängerwoche 1934; Kompositions-Preis der Weltausstellung Brüssel 1935; Silberne Schubert-Medaille des Wr. Männergesang-Vereins 1943; Kompositions-Preis der GdM 1947; Prof.-Titel 1951; Förderpreis der Theodor-Körner-Stiftung 1954, 1959 u. 1964; Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse 1959; Österreichischer Staatspreis 1964; Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich 1971; Päpstlicher Gregorius-Orden 1973.
Schriften
J. Brahms 1953; Musikalische Elementarlehre 1957; zahlreiche Fachartikel.
Werke
Messen; Motetten; Kantaten (Ewige Scholle 1939); Chöre f. versch. Besetzungen (auch Männerchöre [Deutschland. Du ewiges Feuer 1940]); Lieder; Volksliedbearbeitungen; Märsche (Dt. Wehr, dt. Ehr 1936, Junges Deutschland 1936); Kammermusik etc.
Literatur
Czeike 1 (1992); Who is who in Öst. 1979 u. 1987/88; Kürschner 1954; K. Rapf in Mitteilungsbl. Österr. Orgelforum Nr. 5 (Dez. 1978), 1f; J. Unfried in SK 15/4 (1968), 188–196; F. K. Prieberg, Hb. dt. Musiker 1933–45,2 2009; E. Möller, Die Musiklehranstalten der Stadt Wien u. ihre Vorläufer in der 1. Hälfte des 20. Jh.s, Diss. Wien 1994, 111 u. a.; Adametz 1943, 333; [Fs.] 150 Jahre Wr. MGV 1843–1993, 1993, 165; MGÖ 3 (1995); Goertz 1979; Deutschösterr. Tages-Ztg. 13.10.1930, 1; Neues Wr. Tagbl. 21.11.1935, 12; Neue Klosterneuburger Ztg. 1.5.1937, 3; Taufbuch 1902 der Pfarre Schottenfeld (Wien VII), fol. 89; ÖStA (AdR, Gauakt 155.495); www.demos.ac.at (7/2023); konzerthaus.at/datenbanksuche (7/2023); eigene Recherchen (anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Uwe Harten
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
25.9.2023
Empfohlene Zitierweise
Uwe Harten/Christian Fastl, Art. „Burkhart, Franz Karl‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 25.9.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f9a4
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001f9a4
GND
Burkhart, Franz Karl: 10136542X
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