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CalzabigiCalzabigitrue (Calsabigi), Raniero (Ranieri Simone Francesco Maria) de
* 1714-12-2323.12.1714 Livorno/I, † 1795 -07-1212/13.7.1795 Neapel/I. Librettist und Schriftsteller. Schule bei den Jesuiten in Prato, ab 1726 Mitglied zahlreicher italienischer Akademien. Nach dem Bankrott seines Geschäftes ist C. 1741 in Neapel nachgewiesen, wo erste Libretti entstanden und er Kontakt mit P. Metastasio aufnahm. 1755 erschien seine berühmte Dissertazione su le poesie drammatiche del Sig. Abate Pietro Metastasio, seine erste Theater-Schrift. 1761 kam C. nach einigen wechselvollen Jahren nach Wien (wahrscheinlich durch Vermittlung von Staatskanzler Kaunitz), wo es zu einer engen Zusammenarbeit mit dem Intendanten des kaiserlichen Schauspiels, G. Durazzo, und durch diesen mit Chr. W. Gluck kam; es entstanden Libretti, die für die sog. „Glucksche Opernreform“ maßgeblich waren (v. a. Alceste). 1773 verließ C. Wien und zog nach Neapel. C. verkörperte die Librettisten-Generation nach Metastasio, die, aus der Arcadia kommend, basierend auf den Ideen der Aufklärung, eine neue ästhetische Richtung in der Bühnendichtung und Dramaturgie einschlug und diese in zahlreichen theoretischen Schriften erläuterte.
Schriften
13 Opernlibretti (u. a.: Alceste, Orfeo ed Euridice, Paride ed Elena, Semiramide), diverse kleinere Dichtungen, Briefe, Abhandlungen (z. B. Dissertazione 1755, Vorwort zu Glucks/Angiolinis Don Juan ou le Festin de pierre 1761, Dissertation sur les Ballets Pantomimes des Anciens pour servir de Programme au Ballet Pantomime tragique de Sémiramis 1765).
Literatur
MGG 3 (2000); NGroveDO 1 (1992); NGroveD 4 (2001); B. Hammer, Szenisch gestaltete Librettoreform auf der Bühne im josephinischen Zeitalter, Diss. Wien 1986; E. Grossegger, Gluck und d’Afflisio 1995; A. Einstein, Gluck 1987; Schneider 1985; J. Joly, Les fêtes théâtrales de Métastase à la cour de Vienne 1978.

Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2002
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher, Art. „Calzabigi (Calsabigi), Raniero (Ranieri Simone Francesco Maria) de‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.2.2002, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001ca98
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001ca98
GND
Calzabigi(Calsabigi), Raniero (Ranieri Simone Francesco Maria) de: 118937790
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