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Cavalieri Cavalieri true (eig. Cavalier/Kavalier), Katarina (eig. Catharina Magdalena Josepha)
get. 18.3.1755 Himmelpfortgrund (heute Wien IX), † 1801-06-3030.6.1801 Wien. Sängerin (Sopran). Ihr Vater war der Währinger Schulmeister und Chorregent Joseph Carl Cavalier (* 27.1.1722 Währing, † 8.8.1787 Währing), der nachweislich ab 1760 in Währing wirkte und bei seinem Tod als „Director der Musick in der k. k. Redoute“ bezeichnet wird; sein Vater Valentin stammte aus Kärnten und war zunächst Schneider, später jedoch ebenfalls Musiker. Die Mutter war eine Tochter von M. Martinides. C. nahm Unterricht bei A. Salieri, der sie zur italienischen Oper brachte. 1775 debütierte sie in Pasquale Anfossis La finta giardiniera im Kärntnertortheater (MGG: Burgtheater). Sie sang die Sophie in I. Umlaufs Die Bergknappen 1778 zur Eröffnung des durch Joseph II. gegründeten Nationalsingspiels; 1778–93 am Kärntnertortheater. 1781 sang sie die Nanette in Salieris Oper Der Rauchfangkehrer und 1783 die Ernestina in La scuola de’ gelosi, die er für ihre Stimme geschrieben hatte. W. A. Mozart schrieb viele Partien für sie. So kreierte sie die Rolle der Konstanze in der Entführung aus dem Serail 1782 (die Arie Ach ich liebte habe Mozart „ein wenig der gläufigen gurgel der Mad:selle C. aufgeopfert“). Sie war für die Rolle der Bettina in Mozarts unvollendet gebliebener Opera buffa Lo sposo deluso vorgesehen. Weiters sang sie den Sopran in der Kantate Davidde penitente und kreierte die Rolle der Mme. Silberklang in Der Schauspieldirektor. Bei der Wiener EA des Don Giovanni 1788 sang sie die Donna Elvira, und Mozart fügte für sie die Arie Mi tradì ein. In Mozarts Bearbeitung der Händel-Oper Acis and Galatea sang sie 1788 die Galatea, 1785 bei der UA der Oper Gli sposi malcontenti von St. Storace im Wiener Hofburgtheater die Enrichetta. C. wirkte regelmäßig bei Oratorienaufführungen der Wiener Tonkünstler-Sozietät mit und galt als eine der besten Sängerinnen ihrer Zeit.
Literatur
MGG 4 (2000); NGroveD 5 (2001); K-R 1997 u. 2000; Czeike 1 (1992); Michtner 1970; E. R. Landon in Unser Währing 40/4 (2005); A. Weinmann in Unser Währing 17/2 (1987); P. Lewy Gidwitz, Vocal Profiles of Four Mozart Sopranos, Diss. Berkeley 1991; D. Link, The National Court Theatre in Mozart’s Vienna 1998; Ch. Fastl/H. Reitterer in G. Gruber/J. Brügge (Hg.), Das Mozart-Lex. 2005.

Autor*innen
Barbara Boisits
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
31.12.2005
Empfohlene Zitierweise
Barbara Boisits/Christian Fastl, Art. „Cavalieri (eig. Cavalier/Kavalier), Katarina (eig. Catharina Magdalena Josepha)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 31.12.2005, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001fb14
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001fb14
GND
Cavalieri (eig. Cavalier/Kavalier), Katarina (eig. Catharina Magdalena Josepha): 135719429
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