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Cijuk-Savić Cijuk-Savić true (Cijukova-Savić), Sultana (geb. Cijuk)
* 1871-01-088.1.1871 Werschetz/Ungarn (Vršac/SRB), † 1935-05-044.5.1935 Belgrad. Sängerin (Sopran). Ihre musikalische Ausbildung erhielt sie in der privaten Anstalt zur Bildung von Mädchen in Werschetz, die von Marija Kutka geleitet wurde. Aufgrund ihrer Stimme und ihres musikalischen Talents wurde sie bereits als junges Mädchen für Vorstellungen des Serbischen Nationaltheaters engagiert. Da den Eltern die Mittel fehlten, ihr eine angemessene Ausbildung zukommen zu lassen, wurde in ihrem Heimatort eine Geldsammlung organisiert, damit sie zum Studium nach Wien gehen konnte. 1891–95 studierte sie dort Gesang am Konservatorium der GdM bei J. Ress, Klavierunterricht erhielt sie von A. Door. Dank ihrer Erfolge in der Ausbildung wurde sie vom Schulgeld befreit. Während ihrer Studienzeit trat sie zusammen mit anderen Studenten aus der Klasse von J. Ress in Konzerten auf (im Saal der Wiener Handelsvereinigung 1895, im Bösendorfersaal) sowie anlässlich des Tags des Hl. Sava bei Feierlichkeiten der serbischen akademischen Gesellschaft Zora. Nach Beendigung ihres Studiums erhielt sie ein Engagement in Hamburg/D und debütierte am 2.9.1895 als Agathe in der Oper Der Freischütz von C. M. von Weber. Danach ging sie nach Mainz/D, wo sie sich ab 11.4.1897 in der Rolle der Elsa von Brabant in der Wagner-Oper Lohengrin präsentierte. C. gastierte auch in Wien, Frankfurt am Main/D, Graz, Prag, Moskau, St. Petersburg/RUS und London. 1904 heiratete sie in Agram den Sänger und Gesangspädagogen Žarko Savić (1861–1930). Sie begleitete ihren Mann und erhielt Engagements am Kroatischen Nationaltheater in Esseg (Osijek/HR, 1907–09), im privaten Opernhaus „Na Bulevaru“ ihres Mannes (1909–11) in Belgrad sowie am Serbischen Nationaltheater in Neusatz (Novi Sad/SRB, 1911–13). Während des Ersten Weltkriegs hielt sie sich mit ihrer Familie in Werschetz, Semlin (Zemun, heute Belgrad) und Hamburg auf. Die letzte Periode ihres beruflichen Wirkens verbrachte sie in Zagreb. Zu ihren Rollen zählten neben Opernpartien (u. a. Mařenka in B. Smetanas Die verkaufte Braut, Santuzza in P. Mascagnis Cavalleria rusticana, Nedda in R. Leoncavallos Pagliacci) auch Operettenrollen (u. a. Rosalinde in J. Strauß’ Sohn Die Fledermaus, Prinzessin Helene in O. Straus’ Ein Walzertraum, Alice in L. Falls Die Dollarprinzessin, Risa in E. Kálmáns Ein Herbstmanöver, Angèle Didier in F. Lehárs Der Graf von Luxemburg). Ihre letzten Lebensjahre verbrachte C. in Belgrad, wo sie nicht mehr öffentlich auftrat.
Literatur
М. Tomandl, Srpsko narodno pozorište u Vojvodini (1868−1919) [Das Serbische Nationaltheater in der Vojvodina (1868−1919)] 1954; M. Jovanović in Zbornik Matice srpske 10 (1955); R. Pejović, Srpsko muzičko izvođaštvo romantičarskog doba [Die serbische musikalische Aufführungspraxis während der Romantik] 1991; G. Stojaković, Znamenite žene Novog Sada [Berühmte Frauen aus Novi Sad] 2001; A. Eberst, Muzički brevijar Vršca [Das Musikbrevier von Vršac] 2001; S. Turlakov, Istorija opere i baleta narodnog pozorišta u Beogradu (do 1941) [Die Geschichte von Oper und Ballett am Nationaltheater in Belgrad (bis 1941)] 2005; D. Mucić, Prvih četrdeset godina. Hrvatsko narodno kazalište u Osijeku 1907−1941 [Die ersten vierzig Jahre. Kroatisches Nationaltheater in Osijek 1907−1941], 2010; M. Kokanović Marković in The Great War and Music /1914‒1918/, 2020.

Autor*innen
Marijana Kokanović Marković
Vera Merkel
Letzte inhaltliche Änderung
23.10.2020
Empfohlene Zitierweise
Marijana Kokanović Marković/Vera Merkel, Art. „Cijuk-Savić (Cijukova-Savić), Sultana (geb. Cijuk)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 23.10.2020, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003bef2d
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003bef2d
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