Im Musiktheater lag für die Figuren der C. d.’a. ein fest vorgeschriebener Text vor. Übertriebene Artistik und Akrobatik fehlten in der Oper fast ganz. Frühe musikalische Beispiele der C. d.’a. finden sich in den Madrigalkomödien von Orazio Vecchi, Gasparo Torelli und Adriano Banchieri, weiter in der florentinischen, römischen, venezianischen und neapolitanischen Opernschule sowie in den von B. Galuppi und N. Piccini vertonten Libretti von Carlo Goldoni. W. A. Mozart schrieb 1783 die Pantomime Pantalone und Colombine KV 446, A. Salieri die Kleine Harlekinade. C. d.’a.-Elemente finden sich auch in Mozarts Opern Le nozze di Figaro, Don Giovanni und Così fan tutte. R. Strauss verwendete Elemente der C. d.’a. im Rosenkavalier und in Ariadne auf Naxos ebenso wie A. Schönberg in seinem Pierrot lunaire.
Weitere in Wien aufgeführte Werke: Pierrot als Schildwache, Ballett von A. M. Willner (M: A. Clairon [Pseud. für Alfred Strasser], 1897 an der Hofoper); Harlequin als Elektriker, Pantomime nach J. Price (M: J. Hellmesberger jun., 1901 an der Hofoper); Die beiden Pierrots, Pantomime von Carl Michael v. Levetzow (M: Waldemar Wendland, 1901 am Carltheater); Der Schleier der Pierrette von Arthur Schnitzler (M: E. Dohnányi, 1911 in Wien aufgeführt); Marionetten, Ballett von Sandor Lászlo (1918).
Um 1900 trug der Einfluss der C. d.’a. wesentlich zum Prozess der Ablösung vom Theater des Naturalismus bei. M. Reinhardt sah darin eine der wichtigsten Wurzeln des Theaters. Seine Inszenierung von C. Goldonis Diener zweier Herren (M: W. A. Mozart) wurde zwischen 1924 und 1931 in Wien, Salzburg und den USA mit großem Erfolg gezeigt.
NGroveD 6 (2001); Czeike 1 (1992); ÖL 1995; G. Krautz, Die C. d.’A. – Elemente in den komischen Opern von Mozart und Da Ponte , Diss. Wien 1991; R. Schwarz, Das Wiederaufleben der C. d.’a. im Sprech- und Musiktheater , Dipl.arb. Innsbruck 1994; K. Wolgast, Die C. d.’a. im Wiener Drama um 1900 , 1993; E. M. Czerny, Die Figuren der C. d.’a. in den in Italien uraufgeführten Opern vor Mozart , Diss. Wien 1973.