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DörmannDörmanntrue (eig. Biedermann), Felix
* 1870-05-2929.5.1870 Wien, † 1928-10-2626.10.1928 Wien. Schriftsteller, Librettist. Nach Studium in Wien 1892 Leiter des Pressebüros der Internationalen Ausstellung für Musik und Theaterwesen. Skandalerfolge mit Gedichtsammlungen. Als Dichter wirkte er im Kreis um H. Bahr. Ab 1907 schrieb er mit wechselndem Erfolg Operettenlibretti (u. a. für O. Straus, B. Granichstaedten, E. Eysler, O. Nedbal und L. Ascher), 1912 vertonte K. Szymanowski sein Opernlibretto Hagith. Im selben Jahr Gründung der Filmproduktionsfirma Vindobona-Film, die er bis 1914 als Produzent, Drehbuchautor und Regisseur führte. Von Baudelaire und der Dekadenzliteratur des Fin de siècle beeinflusst, importierte D. Gedankengut und Terminologie der Wiener Moderne in die populären Gattungen Operette und Film. Mit Der Liebling von London (1924) legte er noch vor Bertolt Brechts und K. Weills Dreigroschenoper eine Neubearbeitung der Beggar’s Opera von John Gay vor. Verwandt mit P. Herz, dessen Mutter eine geborene Biedermann war.
Gedenkstätten
D.gasse (Wien XX); ehrenhalber gewidmetes Grab am Wr. Zentralfriedhof.
Ehrungen
Bauernfeldpreis 1902 (für Der Herr von Abadessa).
Werke
Opern- und Operettenlibretti (Ein Walzertraum [M: O. Straus] 1907; Bub oder Mädel [M: B. Granichstaedten] 1908; Der unsterbliche Lump [M: E. Eysler] 1910; Majestät Mimi [M: Granichstaedten] 1911; Die liebe Unschuld [M: W. Lirsky (Ludwig Fürst v. Lubomirsky)] 1912; Hagith [M: K. Szymanowski] 1912/13, UA 1922); Flora Bella [M: Charles Cuvillier] 1913; Was tut man nicht alles aus Liebe [M: L. Ascher] 1914; Das Finanzgenie [M: Béla Zerkowitz] 1915; Arizonda [M: Jean Gilbert] 1916; Eriwan [M: O. Nedbal] 1918; Die galante Markgräfin [M: O. Straus] 1919; 12 Uhr nachts [M: L. Ascher] 1920; Der Liebling von London [M: H. E. Heller] 1924; Hoheit Franzl [M: E. Steffan] 1924; Die verbotene Frau [M: Max Wallner] 1926), Theaterstücke (Zimmerherren 1900; Der Herr von Abadessa 1902; Frühlingsopfer 1919), Romane, Novellen, Essays (Jazz 1925; Machen Sie mich zu Ihrer Geliebten! 1928; Herbst in Europa posth. 1937), Gedichtslg.en (Neurotica 1891; Sensationen 1892; Tuberosen 1920).
Literatur
ÖBL 1 (1957); Stieger II/2 (1977) u. III/1 (1979); H. Schneider, F. D. Eine Monographie, Diss. Wien 1990; K. Druckenthaner, Von welken Nerven u. siecher Seele. Zur Lyrik F. D.s., Dipl.arb. Salzburg 1996; L. Pouh, Wiener Literatur u. Psychoanalyse. F. D., Jakob Julius David und Felix Salten 1997; G. Wunberg (Hg.), Die Wiener Moderne 1981; M. Csáky, Ideologie der Operette und Wr. Moderne 21998; D. Lorenz, Wiener Moderne 22007; Teilnachlass: Wienbibliothek im Rathaus.

Autor*innen
Stefan Schmidl
Letzte inhaltliche Änderung
18.4.2023
Empfohlene Zitierweise
Stefan Schmidl, Art. „Dörmann (eig. Biedermann), Felix‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.4.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x00233ef0
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN

DOI
10.1553/0x00233ef0
GND
Dörmann(eig. Biedermann), Felix: 119020874
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