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FranklFrankltrue (Frankel), Gisela (eig. Gisella; Gitl)
* 1860-03-1414.3.1860 Wien, † --nach 1892 (Ort?). Pianistin, Komponistin, Musikpädagogin. Das älteste Kind des aus Prosnitz/D stammenden Juristen und späteren Anwalts Moritz Frankel erhielt im Alter von sieben Jahren privaten Klavierunterricht bei J. Dachs, dem sie später ihre Mazurka de Salon op. 25 widmete, und absolvierte die höhere Bildungsschule im Frauen-Erwerb-Verein. Danach studierte sie ein Semester (1873/74) am Konservatorium der GdM, wechselte jedoch bereits 1874 an die Klavierschule Ungar (Maysedergasse 6, Wien I). Hier erhielt sie bei Ignaz Ungar Klavierunterricht, außerdem lernte sie Kontrapunkt, Harmonielehre und Komposition bei Carl Wolfrum. Ihre Staatsprüfung legte sie 1880 u. a. im Beisein E. Hanslicks mit Auszeichnung ab. Im gleichen Jahr eröffnete F. eine eigene staatlich konzessionierte MSch. für Klavier und Harmonielehre, die in den Folgejahren regen Zulauf erfuhr. Die Schule befand sich zunächst in der Rotenturmstraße 37 (Wien I), ab 1884 in der Wasagasse (Wien IX), ab November 1885 Tuchlauben 6 (Wien I) und ab 1888 Mariahilferstraße 12 (Wien VII). F. veröffentlichte 1881 ihre erste Komposition, die Kronprinz Rudolf gewidmete Hochzeits-Hymne, und publizierte in den Folgejahren ca. 50 Werke, die sie auch bei eigenen Konzerten häufig spielte. Als Pianistin widmete sie sich der Kammermusik und trat häufig im Bösendorfer-Saal, Musikverein oder im Ehrbar-Saal auf. 1890 ging sie mit J. Donat (Vc.) und Z. Grieger (Gesang) sowie 1891 mit Amalie Ebner (V.) und Karoline Wogrinz (Gesang) auf Konzertreise. 1892 unternahm sie in Begleitung ihrer Schwester, der Malerin Regine F. (* 4.2.1864 Wien, † nach 6.6.1940 Treblinka/PL), eine Tournee durch Nordamerika. Kurz danach ist die Familie vermutlich aus Wien weggezogen, Weiteres über ihren Verbleib ist nicht bekannt.
Werke
Ca. 50 Kompositionen (Klavierwerke, Lieder), die bis 1890 in Wien bei Kratochwill, Wetzler, Cranz oder Röhrich gedruckt wurden (der größte Teil aber verschollen).
Literatur
Marx/Haas 2001; I. Korotin (Hg.), biografiA 1 (2016); Eisenberg 1892; Österr. Musik-Ztg. 4.2.1877, 11; NFP 28.3.1879, 6; Dt. Musik-Ztg. 1880, H. 24, 142, 1880, H. 38, 234; Wr. Allgemeine Ztg. 30.9.1884, 6; Neues Wr. Tagbl. 1.12.1885, 18, 20.3.1888, 7; Die Presse 11.12.1887, 26; Wr. Sonn- und Montagsztg. 8.10.1888, 7; Österr. Musik. u. Theaterztg. 1890, H. 16, 5f, 1890, H. 23, 7; Dt. Volksbl. 28.6.1891, 8; Geburtsbuch der IKG Wien 1784–1911, RZ 1178; www.geschichtewiki.wien.gv.at (5/2021); https://de.findagrave.com (4/2022); eigene Recherchen (Lehmann’s Adresskalender; Jahresberichte des Konservatoriums der GdM).

Autor*innen
Meike Wilfing-Albrecht
Letzte inhaltliche Änderung
8.8.2022
Empfohlene Zitierweise
Meike Wilfing-Albrecht, Art. „Frankl (Frankel), Gisela (eig. Gisella; Gitl)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 8.8.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003cdda6
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Österr. Musik. u. Theaterztg. H. 16 (1890), 5© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x003cdda6
GND
Frankl(Frankel), Gisela (eig. Gisella; Gitl): 1262597099
OBV
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