* 1875-06-1515.6.1875 Wien, † 1935-06-2222.6.1935 Mödling/NÖ [Freitod, begr. Wien]. Musikverleger. Der aus einer Wiener Rauchfangkehrerfamilie stammende G. trat am 16.7.1889 als Lehrling in die Musikalienhandlung von J. Blaha ein. Nach Abschluss seiner Lehrzeit wechselte er in den Musikverlag M[arkus]. Krämer (Wien IV, Margaretenstraße 2). Im Alter von 22 Jahren Geschäftsführer der Musikalienhandlung Adolf Tandler. 1900 Rückkehr zu Blaha, wo er 1913 Prokurist und Geschäftsleiter wurde. Daneben war er als Schlagwerker in verschiedenen Wiener Kapellen tätig (u. a. bei W. Drescher), leitete zumindest 1909–12 die Salonkapelle „Lyra“ und war Schriftführer des Vereins österreichischer Musikdirektoren. Ab 1918 leitete er Blahas Geschäft bis zur Übernahme durch die Verlage Otto Maass und L. Doblinger im Oktober 1924 allein, war danach weiter als Geschäftsführer, ab 1930 als Prokurist tätig. G. machte sich um die Herausgabe von Bearbeitungen für Salonorchester und Schrammelquartett sowie die Verbreitung des Wienerliedes verdient. Er entwickelte deren Veröffentlichung in Flugblattausgaben zu besonders günstigen Preisen („Fünf-Kreuzer-Lieder“), die oft in hohen Auflagenzahlen auf den Markt kamen. Gründungsmitglied und langjähriger Vizepräsident, ab Ende 1930 als Nachfolger R. H. Dietrichs Präsident der Gesellschaft zur Hebung und Förderung der Volkskunst. Seit 13.2.1898 verheiratet mit Sofie, geb. Nagl (* 14.5.1876 Wien, begr. 2.8.1965 Wien). Einer ihrer drei gemeinsamen Söhne, Leopold (* 23.8.1897 Wien, † 11.4.1960 Wien), arbeitete ebenfalls jahrelang bei Blaha.

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