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HerschkowitzHerschkowitztrue (Herşcovici, Gershovich), Philip (Filip)
* 1906 -09-077.9.1906 Jassy (Iaşi/RO), 1989 -01-055.1.1989 Wien. Komponist und Musiktheoretiker. Nach dem Studium am Konservatorium seiner Heimatstadt wechselte H. 1927 an die MAkad. in Wien, die er jedoch nach kurzer Zeit wieder verließ, um privat bei Alban Berg (1928–31) und Hermann Scherchen zu studieren. Mit 22 Jahren entschied sich H. für die Komposition nach der Zwölftontechnik A. Schönbergs (1935 folgte ein weiteres Privatstudium bei A. v. Webern); in dieser Zeit arbeitete H. freiberuflich für die Universal Edition. Im September 1939 floh H. zunächst nach Bukarest, nahm die sowjetrussische Staatsbürgerschaft an und ging 1940 nach Czernowitz (Čérnivci/UA). Im Zuge des deutschen Vormarsches musste H. mehrmals bis nach Zentralasien fliehen; nach Kriegsende ließ er sich ab 1946 in Moskau nieder (H. war ab 1942 Mitglied der Sowjetischen Komponisten-Union, wurde jedoch 1949 ausgeschlossen). In den 1960er Jahren unterrichtete H. an diversen Konservatorien der UdSSR Zwölftontechnik und die Kompositionsmethode Weberns (zahlreiche Aufsätze erschienen in sowjetischen Fachzeitschriften). 1987 gelang es der Alban-Berg-Stiftung, eine Ausreisegenehmigung für H. zu bekommen, sodass er die letzten Jahre seines Lebens in Wien verbringen konnte. H. gilt als wichtiger Zeitzeuge für die erste Schülergeneration um Schönberg; seine Bedeutung liegt mehr in den musiktheoretischen Schriften, die v. a. für das Verständnis der Werke Weberns von Bedeutung sind, als in seinem Schaffen als Komponist (in der UdSSR hatte H. lange Zeit Aufführungsverbot).
Schriften
O muzïke 1–3, Moskau 1991–93 (hg. v. H.s Witwe); zahlreiche Aufsätze.
Werke
Lieder und kleine Kantaten (Wie der Mond, 4 Lieder nach P. Celan, Brandmal etc.), Klavierstücke.
Literatur
NGroveD 11 (2001); H. Krellmann, Anton Webern in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten 1975; H. Scherchen, Aus meinem Leben, Russland in jenen Jahren: Erinnerungen, hg. v. E. Klemm 1984; Orpheus im Exil 1995.

Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Letzte inhaltliche Änderung
06/09/2002
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher, Art. „Herschkowitz (Herşcovici, Gershovich), Philip (Filip)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 06/09/2002, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x00025508
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x00025508
GND
Herschkowitz(Herşcovici, Gershovich), Philip (Filip): 128357886
OBV
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