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Herzka, Herzka, true Siegmund (Sigmund)
* 1843-11-2222.11.1843 Szegedin/Ungarn (Szeged/H), † 1917-03-044.3.1917 Wien. Pianist und Musikpädagoge. Erhielt seine erste Ausbildung am Konservatorium in Budapest (ca. 1858), wechselte dann nach Wien ans Konservatorium der GdM, um 1860–62 Klavier bei J. Dachs sowie Generalbass bei S. Sechter zu studieren; Austritt während des Schuljahrs 1861/62 ohne Abschluss. Er ging dann nach Paris, wo Antoine-François Marmontel (Klavier), Ambroise Thomas (Theorie) und auch Hector Berlioz seine Lehrer gewesen sein sollen. Im Sommer 1864 kehrte er nach Wien zurück und eröffnete mit einem Konzertabend am 15.10.1864 die Konzertsaison 1864/65. Am 1.12.1864 brach er gemeinsam mit dem Budapester Violinisten Alexander v. Czeke zu einer Konzertreise auf, die ihn über Hermannstadt (Sibiu/RO) und Kronstadt (Brașov/RO) in die Türkei führte. 1865 lebte er wieder in Paris, im Frühjahr 1866 kam es am Wiener Harmonietheater zur Uraufführung seines einzigen Bühnenwerks (unter H.s Leitung?), nachdem sich der Plan einer Premiere am Budapester Nationaltheater zerschlagen haben dürfte. Ende der 1860er Jahre lebte und wirkte H. in Agram. Im Herbst 1870 eröffnete H. in Wien eine private Musiklehranstalt, die sich zunächst auf die Vorbereitung für die Klavierklassen des Konservatoriums der GdM konzentrierte, spätestens 1872 wurde das Programm jedoch auf Gesang, Violine, Violoncello und Harmonielehre ausgedehnt. Um 1877/78 unterrichteten an der Msch., an der 1877 auch eine Kammermusikklasse eingerichtet wurde („Musikalische Unterrichtscurse für den vollständigen Unterricht in Clavier, Gesang, Violine, Violoncell, Harmonielehre, Chorgesang und Kammermusik“ [Fromme 1878, 106]): H. (Klavier, Musiktheorie), Franz Josef Löwenstamm (Solo- und Chorgesang), Alexander Lichtenstern (Violine), Josef Steiner (Violine und Viola) und Franz Giller (Violoncello). Die Schule befand sich zunächst an verschiedenen Adressen im ersten Bezirk, zuletzt jedoch in Wien VII. Nur mehr vereinzelt trat H. auch noch in Konzerten in Erscheinung (1875 in Baden, u. a. gemeinsam A. Nikisch und An. sowie Th. Zamara; 1887 mit dem Rosé-Quartett in Wien).
Werke
Klaviermusik; Florette, oder: Die erste Liebe Heinrich’s IV. (UA 12.4.1866 Wien).
Literatur
Czeike 3 (1994); ÖBL 2 (1959); Riemann 1959; F-A 1936; Stieger II/2 (1977); Pesth-Ofener Localblatt u. Landbote 31.7.1858, 1; Fremden-Bl. 31.8.1864, 10, 29.9.1865, 5, 4.4.1866, 6, 28.9.1870, 13, 11.3.1917, 21; Bll. f. Musik, Theater u. Kunst 11.10.1864, 328; Morgen-Post 17.10.1864, 3; Wr. Ztg. 18.10.1864, 197, 3.9.1875, 2; Berliner Musikztg. 26.10.1864, 343f; Gemeinde-Ztg. 24.11.1864, 749; Kronstädter Ztg. 28.12.1864, 2474, 31.12.1864, 2491; Neue Zs. f. Musik 10.2.1865, 56; Revue Musicale 31.12.1865, 431; Neues Fremden-Bl. 5.3.1866, 5, 12.3.1866, 6, 13.4.1866, 4; Die Presse 12.4.1866, [14], 20.5.1874, 7, 20.2.1887, 15; Das Vaterland 13.4.1866, 3; NFP 7.3.1869, 4, 12.9.1876, 12, 4.9.1877, 10, 12.9.1878, 10, 23.9.1879, 11, 14.9.1880, 12; Neues Wr. Tagbl. 19.9.1872, 6, 21.9.1873, 13, 6.10.1874, 7; Fromme’s musikalische Welt 1 (1876) – 26 (1901); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
1.7.2019
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Herzka, Siegmund (Sigmund)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 1.7.2019, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d146
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Fremden-Bl. 28.9.1870, [13]© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x0001d146
GND
Herzka, Siegmund (Sigmund): 1011849240
OBV
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