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Jaksch, Jaksch, true Schwestern
Tänzerinnen

Amalie: * 4.4.1846 Wien, † 20.6.1913 Triest/I. Schon seit 1854 Mitglied des Kärntnertortheaters tanzte Am. J., offenbar „entdeckt“ von P. Taglioni, bereits in diesem Jahr mit M. Taglioni d. J. und Charles Müller einen Pas d’action. J. stieg rasch zur Solotänzerin auf und gehörte, geführt von ihrem Mentor C. Telle (1859–90 Ballettmeister des Ensembles der Wiener Hofoper), zu einer Reihe junger virtuoser Wiener Tänzerinnen, die für den erfolgreichen Übergang des Ensembles vom Kärntnertortheater zum 1869 eröffneten Haus am Ring mitverantwortlich waren. Zusammen mit Anna Millerschek, dem jungen J. Hassreiter, L. Frappart sowie J. Price war J. Teil eines Ensembles, das in den damals favorisierten mehraktigen realistischen Balletten (etwa Pasquale Borris Carnevals-Abenteuer in Paris, M: M. Strebinger, Wien 1858) den tänzerischen Anforderungen der nachromantischen Ära ebenso gewachsen war wie dem geforderten Spiel. Von dem Maßstab internationaler Gäste ausgehend, wurde J. zur direkten Herausforderin der italienischen Primaballerina. Zu J.s wichtigsten Rollen gehörten: Haydée in G. Rotas Der Graf von Monte Cristo, Urielle in G. Golinellis Der verliebte Teufel, Berta in P. Taglionis Satanella, Lise in C. Telles Einstudierung von Das übelgehütete Mädchen, Myrtha in Telles Fassung von Giselle, Topase in P. Taglionis Flick und Flock sowie die Titelrollen in P. Taglionis Fantasca und Ellinor. A. J. war bis 1876 Mitglied des Ensembles.

Theresia: 10.9.1848 Wien, † ?. War 1866–69 am Kärntnertortheater engagiert.

Wilhelmine (Minna): * 7.11.1850, † ?. Als Mitglied (engagiert 1867–77, seit 1871 Solotänzerin) des Ensembles des Kärntnertortheaters bzw. der Hofoper, tanzte W. J. nicht nur in Werken von Choreographen wie P. Taglioni, sondern auch in zahlreichen Balletten in Opern von G. Meyerbeer, R. Wagner und G. Rossini.

Anna: * 9.7.1854 Wien, † 12.5.1870 Wien. War ab 1869 Mitglied der Wiener Hofoper. Die vielversprechende Tänzerin erlag den Folgen von Verbrennungen, die sie sich auf der Bühne zugezogen hatte.


Literatur
R. Matzinger, Die Geschichte des Balletts der Wiener Hofoper 1869–1918, Diss. Wien 1982; Raab 1994.

Autor*innen
Gunhild Oberzaucher-Schüller
Letzte inhaltliche Änderung
25.4.2003
Empfohlene Zitierweise
Gunhild Oberzaucher-Schüller, Art. „Jaksch, Schwestern‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 25.4.2003, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d2d9
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