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KeinersdorferKeinersdorfertrue (Kainersdorfer, Kainerstorfer, Känersdorfer), Johann Matthias
* 1778-02-099.2.1778 Kirchdorf an der Krems/OÖ, † 1837-05-2323.5.1837 Linz. Lehrer, Musiker und Komponist. Erste musikalische Ausbildung im Heimatort, u. a. bei J. Zezenberger, der ihn mit J. J. FuxGradus ad parnassum bekannt machte. Frühe Reisen führten ihn als Begleiter seines Vaters, einem Zwirn- und Leinwandhändler, nach Salzburg, München und Hall in Tirol, wo er musikalische Eindrücke sammelte. Da der Versuch, eine Anstellung als Musiker im Stift Kremsmünster zu erlangen, scheiterte, besuchte K. 1796 den Präparandenkurs in Linz. 1796/97 Schulgehilfe in Lambach und 1797–1810 Stiftsorganist und -beamter in St. Florian; hier vertiefende musikalische Studien bei F. Kurz, mögliche Kontakte zu M. Haydn und G. J. Vogler. 1810 bewarb er sich vergeblich um die Stelle des Dom- und Stadtpfarrorganisten in Linz, wo er anschließend als Privatmusiklehrer und Okkultist lebte. K. beschäftigte sich auch mit mathematischen sowie musiktheoretischen Fragen und entwickelte mehrere neue Musikinstrumente, von denen sich jedoch keines durchsetzen konnte. Ab ca. 1803 traten zeitweise Anzeichen einer Geisteskrankheit auf, 1829 erfolgte schließlich seine Einlieferung in die Linzer Irrenanstalt, die er bis zu seinem Tod nicht mehr verlassen sollte.

Eine mögliche Verwandtschaft mit K. Kainerstorfer konnte bislang weder bewiesen noch widerlegt werden.


Werke
Singspiel Adelsucht und Eitelkeit 1796; mehrere Messen; Das Opferfest (Kantate), Responsorien, geistliche Lieder, Männerquartette, Klavier- und Orgelwerke; Choral bey pfarrlichen Processionen 1828, Vorbereitung für Klavierspieler zum Generalbasse ca. 1820.
Literatur
J. Walch, Das Musikschaffen der Organisten des Stiftes St. Florian ab dem Bau der Krismann-Orgel 1770/1774, Diss. Wien 2009; O. Wessely in BrucknerJb 1980, 1980; ÖBL 3 (1965); Wurzbach 10 (1863); A. Lindner/M. Jahn, Die Musikhss. des Augustiner-Chorherrenstifts St. Florian 2 (2007), 127f; K. Petermayr in Bruckner-Tagung 2016. Bericht (2018).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
1.8.2023
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Keinersdorfer (Kainersdorfer, Kainerstorfer, Känersdorfer), Johann Matthias‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 1.8.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003a1073
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003a1073
GND
Keinersdorfer(Kainersdorfer, Kainerstorfer, Känersdorfer), Johann Matthias: 130925268
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