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Kitzler, Kitzler, true Otto
* 1834-03-1616.3.1834 Dresden/D, † 1915-09-066.9.1915 Graz (Freitod). Kapellmeister, Cellist, Komponist. Sohn eines Finanz-Fouriers. Erhielt am Hofkapellknabeninstitut seiner Heimatstadt Unterricht in Gesang, Klavier und Musiktheorie bei Johann Gottlob Schneider (1789–1864) sowie in Violoncello bei Friedrich August Kummer (1797–1879); 1850 folgten musiktheoretische Studien bei Julius Otto (1804–77). Nach kurzzeitiger Tätigkeit als Klavier- und Gesangslehrer in Eutin/D setzte er seine Studien am Königlichen Konservatorium in Brüssel (Violoncello, Orchesterspiel und Komposition bei A. F. Servais, Lambert Joseph Meerts [1800–63] und François-Joseph Fétis [1784–1871]) sowie 1854/55 am Prager Konservatorium (bei Louis Goltermann [1825–?], J. F. Kittl, und M. Mildner) fort. K. begann als Cellist in den Opernorchestern von Straßburg (Strasbourg/F; 1855/56) und Lyon/F (1856–58) sowie als Cellist, Chordirektor und Solorepetitor an der Sommer-Oper zu Troyes/F (1856). Wechselte dann zum Dirigentenberuf und war 1858–60 als 2. Kpm. sowie 1861–63 als 1. Kpm. am Landständischen Theater bzw. Landestheater in Linz tätig, wo er 1861–63 A. Bruckner unterrichtete und am 13.2.1863 die EA von Rich. Wagners Tannhäuser leitete. Dazwischen (1860/61) wirkte er als Dirigent der Operette und als Korrepetitor am Stadttheater Königsberg (Kaliningrad/RUS), ab 1863 in Temesvár (Timişoara/RO) und Hermannstadt (Sibiu/RO). 1865–68 war er Kapellmeister am Stadttheater in Brünn, wo er 1868–98 auch den Musikverein, die daran angeschlossene MSch. sowie den Männergesangverein als Chormeister (bis 1903) leitete. K. lebte ab 1906 in Graz und war mit der Opernsängerin Marie, geb. Krejčí verheiratet.
Ehrungen
Goldenes Verdienstkreuz mit Krone 1898; Silberne Bruckner-Medaille; Ehrenmitglied versch. Musik- u. Gesangvereine.
Schriften
Musikalische Erinnerungen mit Briefen von Wagner, Brahms, Bruckner und Pohl 1904; Theoretischer Leitfaden beim elementaren Musik-Unterricht. Speziell f. d. Schüler der Brünner Musikvereinsschule 1915.
Werke
Orchesterwerke (Trauermusik für großes Orchester. Dem Andenken Anton Bruckners UA 1905, Symphonische Dichtung Der Fischer und die Seenixe); Lieder (Vierklee, Heilige Schönheit); Männerchöre (Froher Abschied, Heilige Schönheit); Klavierstücke (Tonrätsel. 5 charakteristische Stücke).
Literatur
ÖBL 3 (1965); LdM 2000; J. Vysloužil in [Kgr.-Ber.] Bruckner Linz 1988, 1992; BrucknerH 1996; StMl 1962–66; Sbg.er Volksbl. 9.9.1915, 8; Neue musikalische Presse 21.8.1989, 4; I. Fuchs/A. Harrandt in ABLO (8/2023); www.deutsche-biographie.de (7/2023); eigene Recherchen (Dt. Bühnen-Jb.er; www.onb.ac.at).

Autor*innen
Andrea Harrandt
Karoline Hochstöger
Letzte inhaltliche Änderung
19.12.2023
Empfohlene Zitierweise
Andrea Harrandt/Karoline Hochstöger, Art. „Kitzler, Otto‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 19.12.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d470
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Fotografie (1906) mit eigenhändiger Widmung an A. Göllerich (jun.) aus dessen Nachlass© Bildarchiv Austria, ÖNB

DOI
10.1553/0x0001d470
GND
Kitzler, Otto: 116196009
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