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Königer, Königer, true Paul
* 1882-11-066.11.1882 Hennersdorf/Österreichisch-Schlesien (Jindřichov ve Slezsku/CZ), † 1943-08-2424.8.1943 Lilienfeld/NÖ. Komponist. Stammte aus einer wohlhabenden Familie. Nach dem Besuch der Realschule in Wien studierte K. Chemie an der Technischen Hsch. (Dipl.-Ing.); anschließend war er vier Jahre im Patentamt Wien tätig. Ab 1910 studierte K. Musik bei A. Schönberg und 1911–14 bei A. Berg. 1912 litt er an einem Nervenleiden, zwei Jahre später wurde er „vom Militärdienst zurückgestellt, um sein väterliches Gut in der Heimat zu bewirtschaften“ (Lebenslauf). Während dieser Zeit zählte er zum Kreis jener Unterstützer Schönbergs, die seine wirtschaftliche „Notlage“ zur „öffentlichen Kenntnis“ gebracht hatten. Mit A. Webern verband K. (seine Frau war eine Cousine von Webern) eine lebenslange persönliche Freundschaft. Erst 1923 konnte K. die Arbeit auf seinem Gut beenden und sich ganz dem musikalischen Schaffen widmen. Bis 1928 lebte er am Gardasee, möglicherweise in Gardone Riviera/I, was die Titel seiner Gardone-Lieder aus den Jahren 1924/25 sowie seines 1. Streichquartetts Gardone von 1926/27 erklären könnte, und in Salzburg. Wegen einer schweren Krankheit zog er sich offenbar 1928 nach Lilienfeld zurück und arbeitete dort als freischaffender Künstler bis zu seinem Tod. Der Schwerpunkt von K.s musikalischem Werk liegt im Bereich von Kammer-, Klaviermusik und Liedern (zum Teil auf eigene Texte); fast alles blieb ungedruckt, ein Einfluss der Wiener Schule ist kaum feststellbar. K.s Tochter Sophie Lesch-K. dazu (1987): „Mein Vater hat sich von der Wiener Schule getrennt und gesagt: ,das ist nicht meine Sprache‘ und war anschließend eigentlich Autodidakt.“
Werke
Bühnenmusik Perchtenspiel (T: Richard Billinger, 1928), Messe in D-Dur (1934), Kantate Unser Gesang (T: Cornelius Veits, 1937), Der ewig siegende Heros f. Chor und Orch. (T: F. Nietzsche und K., 1940), Opferlied f. Chor und Orch. (T: K., 1941/42), Vier Chöre nach japanischen Volksliedern (1930), Gardone-Lieder (T: K., 1924/25; Erstausgabe 2015), Klavierlieder nach verschiedenen Dichtern (1932–38; Erstausgabe 2015), 3 Lieder mit Streichtrio (T: Matthias Claudius, Johann Wolfgang v. Goethe und Ludwig Uhland, 1936), Verlaine-Lieder mit Instrumenten (undatiert), Zwei geistliche Lieder (Joseph v. Eichendorff, undatiert); Orchesterwerke: Tanz-Stück (1928), Präludium und Doppelfuge in d-Moll (1935), Scherzo (1936), Metamorphosen (1938); Kammer-Klavier-Konzert (1938); Kammermusik: 3 Streichquartette (Gardone 1926/27, 1931, 1936), Sonaten (f. Vl., Va. und Git. 1930/31, Vc. 1935/37, Vl. 1936), Klaviertrio (1931), Streichtrio (1939), Klavierquintett (1939); Klavierwerke.
Schriften
[Der Lehrer], in A. Berg et al., Arnold Schönberg 1912; Vom Vortrag und von der Musiksprache, in Pult und Taktstock 5/1 (1928).
Literatur
H. Simbriger, Werkkat. zeitgenössischer Komponisten aus den dt.en Ostgebieten Erg.bd. 4 (1971); H. u. R. Moldenhauer, A. v. Webern 1980; Nachlass: A-Wn und A-Wst.

Autor*innen
TE
Letzte inhaltliche Änderung
15.4.2015
Empfohlene Zitierweise
Thomas Emmerig, Art. „Königer, Paul‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.4.2015, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0030aa95
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Radio Wien 9.7.1937, 5© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x0030aa95
GND
Königer, Paul: 130213128
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