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Kohn Kohn true (Pseud. Konradin, Conradin), Karl Borromäus Ferdinand
* 1833-09-011.9.1833 St. Helena bei Baden/NÖ, † 1884-08-3131.8.1884 Währing/NÖ (Wien XVIII). Komponist, Dirigent. Vorehelicher Sohn des Mechanikers Ignatz Karl Daniel K., eines getauften Juden, und der Karolina Humaniok (Humanick, Humanjičk; * 25.10.1811 Wieden [Wien IV], † ?), die bei ihrer Heirat 1841 (Trauzeugen: A. Scutta und Wilhelm Brabbée) als Mitglied des Theaters in der Leopoldstadt bezeichnet wird; K. F. wurde erst 1850 legitimiert. 1850–54 Ausbildung am Polytechnischen Institut in Wien und danach Praktikum in einer mährischen Zuckerfabrik. 1856 wandte er sich in Wien ganz der Musik zu, die er größtenteils autodidaktisch erlernte. Die Aufführung erster Kompositionen erfolgte in der Gesellschaft Die Biedermeier in Margareten (Wien V), der u. a. auch I. Lewinsky angehörte; 1859 wurde K.s erstes Bühnenwerk Flodoardo Wuprahall (T: Erik Neßl) im Carltheater aufgeführt. 1860 Chormeister beim Wiener Sängerbund, 1865/66 des Kaufmännischen Gesangvereins; 1860/61 kurzzeitig Korrepetitor und 1867/68 Kapellmeister (neben J. Hopp und A. Müller) am Theater an der Wien. 1861 erhielt er das Statthaltereidekret zur Führung einer privaten MSch. Ab 1869 gehörte K. dem Wiener Männergesang-Verein an. Er starb ledig und verarmt, eingesegnet wurde er von Ortspfarrer I. Aumann.
Werke
16 Operetten und Singspiele (Flodoardo Wuprahall 1859; Der Drachenstein 1861; Die Einquartierung 1863; Prinz Eugen 1863; Der Ring des Gyges 1863; Goliath 1864; Kadettenlaunen 1866; Ein junger Candidat 1866; Turandot 1866; Orpheus im Dorfe 1867; Die Töchter der Wildniß 1867; Preziosa 1867; Das Liebchen am Dache 1869; Der Hofsänger 1869; Der Abbé 1870; Die letzte Fahrt 1877); Possen und Burlesken; Orchester- und Klaviermusik; Männerchöre (u. a. für das Quartett von K. Udel); Lieder etc.
Literatur
ÖBL 4 (1993); Erhart 1998; Wurzbach 12 (1864); Stieger II/2 (1977); Bauer 1955; Hofmann, Der Wr. MGV 1893; F. Huber (Hg.), Lehrer-Schema 1863, 12; Wr. Ztg. 19.4.1860, Abendbl., 60, 25.10.1860, Abendbl., 684; Wr. Abendpost 8.3.1864, 222; Fremden-Bl. 20.1.1861, 5, 15.12.1866, 5; Der Zwischen-Akt 27.4.1861, 3, 18.8.1867, 3; NFP 11.5.1865, 5, 2.9.1884, 7; Wr. allgemeine Ztg. 2.9.1884, 5; Die Presse 2.9.1884, 9; Neues Wr. Tagbl. 2.9.1884, 3; Taufbuch 1820–38 von Baden-St. Helena, fol. 107; Trauungsbuch 1840–53 der Pfarre St. Josef (Wien II), fol. 17; Taufbuch 1804–11 der Pfarre St. Josef zu Margareten (Wien V), fol. 236; Sterbebuch 1883–84 der Pfarre Währing-St. Gertrud (Wien XVIII), 1884, fol. 84; eigene Recherchen (Theateralmanache).

Autor*innen
Andrea Harrandt
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
12.5.2021
Empfohlene Zitierweise
Andrea Harrandt/Christian Fastl, Art. „Kohn (Pseud. Konradin, Conradin), Karl Borromäus Ferdinand‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 12.5.2021, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d539
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001d539
GND
Kohn (Pseud. Konradin, Conradin), Karl Borromäus Ferdinand: 11633150X
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