Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Losy Losy true (Logi, Logy, Loßy) von Losinthal (Lozimtál, Losymthal, Losynthal), Johann Anton (Jan Antonín)
* --ca. 1645 Schloss Steken bei Strakonitz/Böhmen (Štekeň nad Strakonice/CZ), --zw. 9.8./2.9.1721 Prag. Lautenist. Sohn des böhmischen Kammerrates Johann Anton d. Ä., der 1655 von Ferdinand III. in den erblichen Grafenstand erhoben worden war. Nach einem Studium an der Univ. Prag 1661–68 bereiste er in der üblichen Cavalierstour Italien und Frankreich, wo er sich mit Literatur und Spielpraxis von Lauten- und Gitarreninstrumenten vertraut machte. 1682 trat L. sein Erbe an, pflegte aber weiterhin aktiv die Musik und unternahm größere Konzertreisen (z. B. nach 1696 Leipzig/D, wo ihm Thomaskantor Johann Kuhnau seine Frischen Clavier Früchte widmete). Das Besondere an L.s Stil war die Synthese verschiedenster musikalischer Idiome und die Vervollkommnung der Scheinpolyphonie. Kompositionen L.s sind in Sammlungen in Wien (ÖNB), Prag (ehemals Lobkowitzsche Sammlung in Raudnitz an der Elbe [Roudnice nad Labem/CZ]) und zahlreichen anderen Bibliotheken Europas erhalten. L. stand in freundschaftlichem Kontakt mit den führenden Lautenisten seiner Zeit, v. a. den Musikern Prags und Wiens. Philipp Franz Le Sage de Ricéees Cabinet der Lauten (1695) bezeichnet ihn als „den Printz aller Künstler in diesem Saiten-Spiel“, Sylvius Leopold Weiß schrieb ein Tombeau auf seinen Tod. Sein Sohn Adam Philipp (1705–81) war ebenfalls ein ausgezeichneter Musiker (Kontrabass) und hatte unter Maria Theresia 1746–61 das Amt des Cavaliere della Musica (Hof- und Kammermusikdirektors) inne.
Werke
[WV bei Vogel bzw. Crawford] Lautenkompositionen; Courante in Ph. F. Le Sage de Richée, Cabinet der Lauten 1695; ca. 150 Stücke (vorwiegend Suiten und andere Tanzsätze). – NA in DTÖ 50 (1918) und 84 (1966); Erbe dt. Musik 2/1 (1942); J. Zuth (Hg.), Werke für Git., Mandora, Angélique u. a. 1919; K. Scheit 1955.
Literatur
NGroveD 15 (2001); MGG 8 (1960); A. Koczirz in StMw 5 (1918); J. Pohanka in Časopis Moravského Musea 40 (1955); E. Vogl in Mf 14 (1961); Th. Crawford in Journal of the Lute Society in America 15 (1982).

Autor*innen
Elisabeth Maier
Elisabeth Th. Hilscher
Letzte inhaltliche Änderung
14.3.2004
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Maier/Elisabeth Th. Hilscher, Art. „Losy (Logi, Logy, Loßy) von Losinthal (Lozimtál, Losymthal, Losynthal), Johann Anton (Jan Antonín)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 14.3.2004, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d804
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001d804
GND
Losy (Logi, Logy, Loßy) von Losinthal (Lozimtál, Losymthal, Losynthal), Johann Anton (Jan Antonín): 124370039
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
Orte
LINKS
Bayerisches Musiker-Lexikon Online


ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag