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LotzLotztrue (Lots), Johann Theodor
* 1746-02-2121.2.1746 Kirchheim (Kirchheimbolanden/D), † 1792-06-2626.6.1792 Alservorstadt (Wien IX). Klarinettist, Fagottist, Bratschist, Holzblasinstrumentenmacher. Sohn eines Kunstdrechslers, erhielt vermutlich in seinem Heimatort eine musikalische Ausbildung, möglicherweise von Johann Christoph Ender. Er ist dann 1769/70 als Orchestermitglied (Klarinette) in Paris nachweisbar, 1772–74 war er Musiker beim französischen Gesandten in Wien; bereits am 17.12.1772 trat er als Klarinettensolist in einer Akademie der Tonkünstler-Sozietät auf. 1775 lieferte L. dem Fürsten Esterházy 67 Musikalien für Harmoniemusik. Im Frühjahr 1775 war er bereits Kammermusiker bei Joseph Fürst Batthyány, in dessen 1776 in Pressburg gegründete Kapelle er übernommen wurde. 1777 ist er anlässlich seiner ersten Eheschließung als 1. Kammermusiker beim Fürsten nachweisbar, als solcher war er Leiter der Harmoniemusik. Der Kapelle dürfte er bis zu deren Auflösung 1783 angehört haben, 1785 wird er bei seiner zweiten Heirat, ebenfalls in Pressburg, als Meister der Tonkunst bezeichnet. Im September 1785 übersiedelte er nach Wien. Hier wirkte L. zwar zunächst noch als Kontrafagottist (mit einem selbst erfundenen Instrument) bei Konzerten Wiener Freimaurer-Logen (Kontakt mit W. A. Mozart) mit, widmete sich aber bald ganz dem Holzblasinstrumentenbau, nachdem er sich schon in Pressburg damit beschäftigt hatte (Lieferung von Klarinetten an den kaiserlichen Hof bereits 1784/85). Gemeinsam mit A. P. Stadler dürfte L. ca. 1788 die Bassettklarinette (Klarinette) erfunden haben. Sein Aufnahmegesuch in die Tonkünstler-Sozietät 1788 wurde abschlägig behandelt.
Ehrungen
k. k. Hof- und Cammerinstrumentenmacher 1785.
Werke
Klarinettenkonzert, Cassatio f. Streicher.
Literatur
H. Strebel, Anton Stadler: Wirken u. Lebensumfeld des „Mozart-Klarinettisten“ 2016 u. Addenda zu Bd. 1 & Bd. 2, 2020; H. Strebel in rohrblatt 26/4 (2011); A. Meier in HaydnJb 10 (1978); E. Radant/H. Ch. Robbins Landon in HaydnJb 19 (1994); Hopfner 1999; H. Haupt in StMw 24 (1960); Lütgendorff 1922; K. Jalovec, Böhmische Geigenbauer 1959; K. Jalovec, Dt. und österr. Geigenbauer 1967; MGG 7 (1958) [Klarinette] u. 2 (1995) [Klarinetten]; NGroveDMI 1 (1984) [Basset clarinet]; MGÖ 2 (1995); D. Múdra, Dejiny hudobnej kultúry na Slovensku II. Klasicizmus (1993); Sterbebuch 1791–93 des Alservorstadtkrankenhauses (Wien IX), fol. 127.

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
7.6.2021
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Lotz (Lots), Johann Theodor‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 7.6.2021, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d80a
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001d80a
GND
Lotz(Lots), Johann Theodor: 1037697502
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