Sein Sohn Karl Borromäus: * 12.7.1818 Mödling, † 11.5.1846 Wien (begr. Mödling). Pianist und Komponist. Musikalisch von einem Mödlinger Schulgehilfen namens Willim und autodidaktisch ausgebildet, ging er 1840 auf Konzertreise nach St. Petersburg/RUS und Moskau und trat darauf auch in Wien öffentlich auf (meist unter dem Namen Bauer). Trotz einiger Erfolge widmete er sich schließlich der juridischen Laufbahn. Sein Bruder Johann Baptist Nepomuk (1805–49) wurde Geistlicher und wirkte zuletzt als Domherr zu St. Stephan. Er war es, der 1843 die Erhebung in den Adelstand (Frh.n v. M.) für sich, seine Mutter und seine Brüder erreichte, nachdem sein Vater bereits um 1837 ähnlich Versuche unternommen haben dürfte (die behauptete Abstammung von einem mittelalterlichen Geschlecht M. wurde erst in den 1930er Jahren widerlegt). Karls Neffe (Sohn seines Bruders Ferdinand Vincenz [1803–68]) war der Genremaler Karl Johann Vitus Frh. v. M. (1853–1909).
Klavierstücke, Kirchenmusik.
Seine Urgroßenkelin Cléo (eig. Cléopatre-Diane) de Mérode: * 27.9.1875 Paris, † 17.10.1966 Paris. Tänzerin. Entstammte einer Liaison von Crescentia v. M. (einer Tochter von Ferdinand Vincenz) mit einem Spanier. Sie begann ihre Ballettausbildung im Alter von sieben Jahren an der Pariser Oper und erhielt vier Jahre später dort ihren ersten Engagementvertrag. Weitere Auftritte führten sie in zahlreiche europäische Städte und nach New York/USA. Um 1900 wandte sie sich zunehmend dem Varieté (Kabarett) zu und wurde aufgrund ihrer extravaganten Tänze berühmt. C. de M. wurde auch aufgrund ihrer Schönheit bewundert, ihr Modellsitzen für mehrere Bildhauer und Maler sorgte häufig für großes Aufsehen. Nachgesagt wurde ihr weiters eine Affäre mit dem belgischen Kg. Leopold II., der ihr den Spitznamen Cléopold verdankte.
Le Ballet de ma vie 1955 (Autobiographie).
H. Grafe, Theater in Mödling, Diss. Wien 1988, 95–125; Erhart 1998; Wurzbach 17 (1867), auch 401; A. Schmidt in Allgemeine Wr. Musik-Ztg. 4 (1844), Nr. 11, 43f; Sonntagsbll. 3 (1844), Nr. 4, 95f; Wr. Theaterztg. 39 (1846), Nr. 122, 487; Wr. Allgemeine Musik-Ztg. 6 (1846), Nr. 62, 248; I. Fried, Das Wr. Domkapitel 1722–1900, Diss. Wien 1952, 113f; http://de.wikipedia.org (6/2008); Diözesanarchiv Wien (Priesterdatenbank); eigene Recherchen.