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Moser, Moser, true Hans (eig. Julier, Johann)
* 1880-08-066.8.1880 Wien, † 1964-06-1919.6.1964 Wien. Schauspieler, Komiker. Sohn des Bildhauers Franz Julier (* 7.6.1837 Pápa/H, † 17.7.1898 Wien), Künstlername in Andenken an den Hofschauspieler Josef Moser, der ihm Sprechunterricht erteilt hatte. Ab 1897 an verschiedenen Provinzbühnen der Monarchie, 1903–07 Engagement an J. Jarnos Theater in der Josefstadt. Am 5.8.1911 heiratete er Blanka Hirschler (* 8.4.1890 Wien, begr. 29.5.1974 Wien), Tochter eines aus dem damaligen Ungarn stammenden jüdischen Kaufmanns, mit der er Tochter Margarethe (verh. Hasdeu, 1913–89) hatte, die 1932 als Grit M. mit ihrem Vater im Film Der Dienstmann spielte. Nach dem Ersten Weltkrieg zunächst v. a. Auftritte als Komiker in verschiedenen Wiener Kabaretts gelang ihm 1923 in der Revue Wien, gib acht! (M: R. Stolz) in der klassisch gewordenen Szene des „Dienstmanns“ der Durchbruch. Rollen als „Dritter-Akt-Komiker“ in Operetten am Theater an der Wien und bei den Salzburger Festspielen folgten. In dem Stück Essig und Öl 1932 kreierte er die Hauptrolle und verhalf den darin enthaltenen Liedern R. Katschers (u. a. Der Wein, den ich mein und Der Doktor Lueger hat mir einmal die Hand gereicht) zum Erfolg. Seit 1921 auch beim Film tätig, gelangte M. durch den Tonfilm der 1930er Jahre zu internationaler Popularität, sein charakteristisches Nuscheln und seine raunzenden, grantelnden Charaktere wurden zu seinem Markenzeichen und zum Bild des typischen Wieners (Klischee). Mit seinen zahlreichen Interpretationen von Wienerliedern im Film (Reblaus von K. Föderl) und auf Schallplatte trug M. wesentlich zur überregionalen Verbreitung der Gattung bei.
Gedenkstätten
Ehrengrab Wr. Zentralfriedhof; H.-M.-Park mit H.-M-Büste (Wien XIII); H.-M.-Villa (Wien XIII); Gedenktafel am Geburtshaus Rechte Wienzeile 93 (Wien V); Gedenktafel am Wohnhaus Hügelgasse 2 (Wien XIII); Gedenktafel Gumpoldskirchen, Kirchenplatz; H. und Blanca M.-Stiftung zur Unterstützung alter allein stehender Menschen in Wien (seit 2000).
Ehrungen
Widmungsträger von W. Gibischs Wienerlied Ich hab' einen Schwips 1937; Ehrenring der Stadt Wien 1950; Josef-Kainz-Medaille der Stadt Wien 1961; Kammerschauspieler 1963.
Werke
rund 150 Filme (Die Stadt ohne Juden 1924, Geld auf der Straße 1930, Leise flehen meine Lieder 1933, Maskerade 1934, Burgtheater 1936, Opernball 1939, Anton der Letzte 1939, 7 Jahre Pech 1940, Wiener Blut 1942, Schrammeln 1944, Der Hofrat Geiger 1947, Der Herr Kanzleirat 1948, Hallo Dienstmann 1952, Mariandl 1961, Die Fledermaus 1962); Schallplatten.
Literatur
G. Markus, H. M. 1994 [mit Rollenverzeichnis]; H. Schulz, H. M. 1980; O. M. Fontana, H. M. 1965; Neue Österr. Biographie 20 (1979); Czeike 4 (1995); ÖL 1995; Ackerl-Weissensteiner 1992; Hauenstein 1976; Taufbuch der Pfarre St. Josef zu Margareten (Wien V) 1880, fol. 169; Geburtsbuch der IKG Wien 1890, RZ 2865; Sterbebuch der Pfarre St. Florian (Matzleinsdorf, Wien V) 1897–99, fol. 66; www.friedhoefewien.at (6/2023); https://m.imdb.com (6/2023). – Teilnachlass Filmarchiv Austria.

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
5.6.2023
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Moser, Hans (eig. Julier, Johann)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 5.6.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001da1f
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof© 2021 Hermann Zwanzger
© 2021 Hermann Zwanzger
Gedenktafel in Gumpoldskirchen, Kirchplatz© Christian Fastl
© Christian Fastl

DOI
10.1553/0x0001da1f
GND
Moser, Hans (eig. Julier, Johann): 118584391
OBV
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