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Neruda, Neruda, Wilma Geschwister
Wilma (Vilemína) Maria Franziška: * 1839 -03-2121.3.1839 (1838?) Brünn (Brno), † 1911 -04-1515.4.1911 Berlin. Violinistin. War zunächst Schülerin ihres Vaters, des Brünner Domorganisten Josef (1807–75), dann L. Jansas, debütierte 1846 in Wien. Es folgten ausgedehnte, europaweite Konzertreisen mit ihrer Familie (u. a. auch nach Wien), ab 1849 mit ihren Geschwistern Franz Xaver und der Pianistin Amalie (verh. Wickenhauserová, 1834–90) als N.-Trio. 1864 heiratete sie den schwedischen Dirigenten und Komponisten Frederik Vilhelm Ludwig Norman (1831–95 oder 1885?), trennte sich aber bereits 1869 von ihm. 1867–70 unterrichtete sie am Konservatorium in Stockholm, ging dann nach London, wo sie in den vom Pianisten und Dirigenten Sir Charles Hallé (eig. Karl Halle, 1819–95) veranstalteten Konzerten (u. a. gemeinsam mit ihrem Bruder und Louis Ries) spielte. Sie heiratete 1888 Hallé und trat bei den folgenden Tourneen durch Europa, Australien und Südamerika als Lady Hallé auf. In London konzertierte sie 1869–98 regelmäßig im Frühjahr und Winter. 1900 übersiedelte sie nach Berlin, unterrichtete am Sternschen Konservatorium, spielte aber auch noch selbst öffentlich (ab 1876 auf einer Stradivari von 1709). Sie zählte zu den bedeutendsten Geigerinnen ihrer Zeit.
Ehrungen
schwedische Kammervirtuosin 1863; Violinistin der Kg.in Alexandra 1901.


Franz (František) Xaver Viktor: * 3.12.1843 Brünn, † 20.3.1915 Kopenhagen. Violoncellist, Dirigent, Komponist. Ausgebildet in Brünn, unternahm er mit seinen Schwestern Amalie, Wilma und Anna Maria Rudolfina (Violinistin, verh. Arlbergová, 1840–1922) schon früh ausgedehnte Konzerttourneen. 1864–76 war er Mitglied der kgl. Kapelle in Kopenhagen und gründete dort 1868 den Kammermusikverein. 1876–79 trat er in England auf, gründete dann, zurück in Kopenhagen, das N.-Quartett. 1889–91 unterrichtete er am Konservatorium in St. Petersburg/RUS, ab 1892 war er Dirigent der Musikforeningen in Kopenhagen, gleichzeitig auch des Stockholmer Musikvereins. Als Komponist verknüpfte er Elemente aus der Musik seiner Heimat mit nordischen Motiven.


Ehrungen
Prof.-Titel 1894.
Werke
Ballett Pontemolle; Orchestersuite Fra Böhmerwald; Slowakische Märsche; Ballade für V. u. Orch.; 5 Konzerte für Vc.; Kammermusik; Lieder.
Literatur
NGroveD 17 (2001); MGG 9 (1961) [mit WV]; ÖBL 7 (1978); Ulrich 1997; Riemann 1961 u. 1975; Wurzbach 20 (1869); Eitner 7 (1902).

Autor*innen
Uwe Harten
Letzte inhaltliche Änderung
16.5.2004
Empfohlene Zitierweise
Uwe Harten, Art. „Neruda, Geschwister‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 16.5.2004, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0004881a
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN

DOI
10.1553/0x0004881a
GND
Neruda, Wilma: 116940255
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Neruda, Franz: 116940085
OBV
Weiterführende Literatur

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