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Odeon
Wiener Etablissement des Biedermeier. 1844/45 durch den Blechwarenfabrikanten Paul Fischer errichtet. Mit seinem großen Tanzsaal (4.641 m2, 15 Meter hoch, deckt sich mit der Fläche der heutigen O.gasse, Wien II), der 10.000 Menschen fasste und in dem gleichzeitig drei Musikkapellen spielen konnten, war das O. das zu seiner Zeit größte und prächtigste Veranstaltungsgebäude Wiens. Die Feste im O. waren legendär und sind eng mit der Geschichte des Walzers bzw. des Wiener Männergesang-Vereins verknüpft. Während des Umbaus des Carltheaters 1847 diente es als Ausweichquartier. Am 28.10.1848 brannte es während der Belagerung Wiens im Zuge der Revolution nieder und wurde nicht mehr aufgebaut.

Dass das Serapionstheater nach seiner Übersiedlung in die ehemalige Getreidebörse auf der Taborstraße (Wien II) 1988 seiner neuen Spielstätte den Namen O. gab, ist als Anknüpfen an die Tradition des biedermeierlichen Etablissements zu verstehen.


Literatur
Czeike 4 (1995); W. Kirsch, Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten 6 (1888).

Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Letzte inhaltliche Änderung
06/05/2001
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher, Art. „Odeon‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 06/05/2001, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001dba0
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.