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Pauer, Pauer, true Fritz (eig. Friedrich)
* 1943 -10-1414.10.1943 Wien, † 2012-07-011.7.2012 Zurndorf/Bl [Zug zwischen Zurndorf und Wien]. Pianist, Komponist. Privater klassischer Klavierunterricht ab dem 5. Lebensjahr, im Alter von 14 Jahren beendete er den Unterricht und wurde Pianist der Tanzkapelle The Ramblers. Eine Lehrerausbildung brach er ab und entschied sich, den Jazz zu seinem Beruf zu machen. 1959 erstes Engagement in der Adebar (Wien I), ein Treffpunkt der Wiener Kunstszene. Die Band bestand aus R. Wilfer (Trp. bzw. Kl.), W. Meerwald (Pos.), Matias Zanyi (Git., V.), H. Rettenbacher (Kb.), Ferry Stark (dr). Ein Jahr Privatunterricht in Theorie, Harmonielehre und Arrangement bei Hans Fischer. 1960 Engagement bei Fatty George in dessen Saloon, Bekanntschaft mit F. Gulda, in dessen Nonett er ebenfalls als Pianist engagiert wurde, während Gulda selbst Baritonsaxophon spielte. Im Wintersemester 1961/62 kurzzeitig Klarinettenstudium an der MHsch. Wien bei K. Österreicher. 1962 Mitglied in der Band von O. Klein, danach bei H. Koller engagiert, mit dem er nach Deutschland ging. Nach Plattenaufnahmen in München folgten Engagements in Berlin, wo er u. a. auch in der Bigband des Senders Freies Berlin spielte und mit zahlreichen amerikanischen Jazzgrößen musizierte (Carmell Jones, L. Wright, Johnny Griffin, Dexter Gorden). Dazwischen immer wieder Aufenthalte in Wien (Plattenaufnahme mit Fatty George 1964, Jazzwettbewerb Ende Mai 1966). 1966 Gründung des eigenen Trios mit Joe Nay (dr) und Dieter Gützkow (b). 1968 endgültige Rückkehr nach Wien, wo er einen Lehrauftrag für Jazzklavier am Konservatorium der Stadt Wien erhielt (Schüler u. a. U. Scherer, M. Rüegg), im E. Kleinschuster-Sextett und bis 1982 in der ORF Big Band spielte. Darüber hinaus Schallplattenaufnahmen und Auftritte mit F. Gulda, H. Koller, A. Farmer u. v. a. 1982–84 ging er als Leiter an die Swiss Jazz School nach Bern. Es folgten mehrere Reisen nach Südamerika (Peru). 1989–2009 Lehrauftrag an der Grazer MHsch. (Klavier, Solokorrepetitor für Jazzgesang). P. gilt neben J. Zawinul als der maßgebliche österreichische Jazzpianist der Nachkriegsgeneration. Seine Kenntnis aller Stilrichtungen hatte er sich mit Hilfe von Schallplatten selbst beigebracht. Darüber hinaus schuf er auch zahlreiche Kompositionen für unterschiedliche Besetzungen.
Ehrungen
1. Preis für Kl. „International Competition for Modern Jazz“ Wien 1966; Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich 2003; Nominierungen für den Hans Koller-Preis in der Kategorie „Musiker des Jahres“ 2004 u. 2005; Österreichischer Staatspreis für improvisierte Musik (Hans-Koller-Preis) 2008; Prof.-Titel 2009.
Werke
Streichquartette; Ballettmusiken; Klavierwerke; Unterrichtswerke; Alben (Auswahl): Ridin’ across the milky way 2009; F. P. Trio: Beat the beat / The Rambler 1966, Live at the Berlin “Jazz Galerie” 1970, Power by Pauer 1972, Water Plants 1977, Blues inside out 1978, Moods from wonderland 1996, New York meeting 1996; F. P. Quintett: Lady Bird 2009; gem. m. Aladar Pege: Rolltreppe 1978; gem. m. A. Farmer: Azure 1987.
Literatur
Ph. Jagschitz, F. Pauer, Innsbruck,  (Gert). 429ff..Ammann Graz,  1-7,  Prag,  Kassel, in Aderhold in: Werner (Michael).  Litschauer/Walburga Kube Salzburg, 1971/72 55.Internationale Stiftung Mozarteum  Linz,  14/1 und 14/2,  völlig neu bearbeitete Auflage/ Berlin, in Stammler in: Wolfgang (Kurt).  Ruh Wien, in Grasberger in: Renate (Erich Wolfgang Anton Bruckner Dokumente und Studien).  PartschJournal of Musicological Research. Aufl. 2-3 133–145. Atzenbrugg,  Stuttgart, in Hermand in: Jost (Reinhold).  Grimm Prag,  Wien, 58 Musical Quarterly. Aufl. 349–364. 43, 281.39 Singende Kirche. Aufl. 127–132. New York,  (Murray). Current Musicology. Aufl. 37-38 75–88.Dineen28 Musikforschung. Aufl. 153–156. 15,  Berlin, in Müller in: Gerhard (Gerhard Theologische Realenzyklopädie).  770–778KrauseWien Innsbruck,  Tutzing,  (Hubert). 335ff..Unverricht Graz,  Die Wiener Schule und die Alte Musik,  Wien, in Muxeneder in: Therese (Eike Journal of the Arnold Schönberg Center 15).  247–259Feß Berlin,  (Werner). 54 Schuder 29, Studien zur Musikwissenschaft. Aufl. 171–195. Lanham,  Malmö,  Dipl.arb. Wien 2010; M. Kunzler, Jazz-Lex. 2 (2002); Lang 1986; A. Melhardt, Swing that Music 2002; MGÖ 3 (1995); Die Presse 22.5.2003; Der Standard 27.11.2008 u. 2.7.2012; http://fritzpauer.info (7/2015); www.wikipedia.org (7/2015); Mitt. MUniv. Graz.

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
23.6.2021
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Pauer, Fritz (eig. Friedrich)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 23.6.2021, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001dc76
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Porgy & Bess, 7.4.2009© 2009 Eckhart Derschmidt
© 2009 Eckhart Derschmidt

DOI
10.1553/0x0001dc76
GND
Pauer, Fritz (eig. Friedrich): 134481186
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