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Pembaur, Pembaur, Josef Familie
Josef (I): * 1848-05-2323.5.1848 Innsbruck, † 1923-02-1919.2.1923 Innsbruck. Dirigent, Komponist, Musikpädagoge. Studierte Jus in Innsbruck und besuchte die MAkad. in Wien, wo er bei A. Bruckner, W. Schenner und Laurenz Weiß studierte; weitere musikalische Studien in München bei Joseph Gabriel Rheinberger, Giuseppe Buonamici, Franz Wüllner und Julius Hey (bis 1873). 1875–1918 war P. Direktor der MSch. des Innsbrucker Musikvereins (Nachfolger M. Nagillers), während dieser Zeit wirkte er auch als Orchester- und Chordirigent; mindestens 1888–98 war er Bundeschormeister des Tiroler Sängerbundes. P. rief einen gemischten Chor für jährliche Oratorienaufführungen ins Leben, sein Hauptaugenmerk lag jedoch auf der Musikvereinsschule (Lehrer für Gesang, Musiktheorie, Klavier, Orgel). 1912 konnte die Schule auf sein Betreiben in ein neues Gebäude übersiedeln (heute Innsbrucker Konservatorium).
Gedenkstätten
P.straße (Innsbruck).
Ehrungen
Orden der Eisernen Krone; Franz Joseph-Orden; Akademischer Musikdirektor 1883; Ehrenchormeister des Tiroler Sängerbundes; viele weitere Ehrungen u. Auszeichnungen.
Werke
Oper (Zigeunerliebe 1898), Oratorien (Die Schlacht am Berg Isel 1809, Bilder aus dem Leben Walthers v. d. Vogelweide bis 1888), 8 lateinische Messen (s. Tbsp.), Requiem, Dt. Messe op. 62 (preisgekrönt), kleinere Kirchenmusik, Symphonie (In Tirol), Märsche, Orgelsonate (s. Tbsp.), Klaviermusik, Kammermusik, 56 Männerchöre (s. Abb.), 7 gemischte Chöre, ca. 70 Lieder (s. Tbsp.), Melodramen.
Schriften
Ueber das Dirigieren 1892 (21907); Die Bildung der Gymnastik der Finger u. Hände f. Klavierspieler [o. J.]; weitere Abhandlungen u. Aufsätze (v. a. in den Jahresberichten der Schule des Innsbrucker Musikvereines).


Sein Sohn

Josef (II): * 20.4.1875 Innsbruck, † 12. [ÖBL, Ulrich: 13.] 10.1950 München. Pianist und Komponist. Erhielt Musikunterricht vom Vater und in der Schule des Innsbrucker Musikvereins. 1893–96 Studium an der Akad. der Tonkunst in München bei Ludwig Thuille, J. G. Rheinberger und Ludwig Abel, 1896–1901 dort Lehrer für Klavier. Danach weitere Klavierstudien in Leipzig/D bei Alfred Reisenauer. Anschließend unternahm P. als gefeierter Pianist Konzertreisen durch ganz Europa, wobei er auch gemeinsam mit seiner Frau an zwei Klavieren auftrat. 1901 Fachlehrer für Klavier in Leipzig und 1912 Prof. Nur selten trat P. als Dirigent in Erscheinung, 1921–48 leitete er eine Meisterklasse für Klavier in München.


Ehrungen
Bayerische goldene Medaille 1896; Franz Greil-Preis 1887; Meiningische goldene Medaille f. Kunst u. Wissenschaft; Koburgische Medaille f. Kunst u. Wissenschaft; Ritterkreuz I. Klasse; Bayerisches Ludwigskreuz; Sächsisches Kriegsverdienstkreuz; Bulgarisches rotes Ehrenkreuz I. Klasse; Ehrenmitglied der Univ. Innsbruck; Ehrenmitglied des Verbandes Münchner Tonkünstler.
Werke
Missa brevis, Sappho (Ton-Wort-Drama), Ouvertüren, Konzertstück f. Kl. u. Orch., Kammermusik (Sonate f. V. u. Kl.), Klavierstücke, Lieder, Chöre. – Nachlass im Archiv des Konservatoriums in Innsbruck.
Schriften
Von der Poesie des Klavierspiels 1910 (71930); Ludwig v. Beethovens Sonaten op. 31 Nr. 2 u. op. 57, 1915; Das Wesen der pianistischen Reproduktionskunst in Fs. zum 50jährigen Bestehen der Akad. der Tonkunst in München 1874–1924, 1924; versch. Abhandlungen in Ztg.en (u. a. über Fr. Schubert und F. Chopin).


Dessen Frau (seit 1906)

Maria Elisabeth (P.-Elterich, Elterich): * 15.4.1869 Grimma/D, † 30.1.1937 München. Pianistin. Betrieb musikalische Studien bei A. Reisenauer (Klavier), Marie Hedmondt (Gesang) und Stephan Krehl (Musiktheorie) in Leipzig. Als Pianistin lebte sie in München, Tourneen führten sie in die Niederlande und die Schweiz sowie nach Dänemark, Italien und Spanien.

Ein weiterer Sohn von Josef (I) war

Karl (Carl) Maria: * 24.8.1876 Innsbruck, † 6.3.1939 Dresden/D. Chordirektor und Organist. Erhielt 1887–95 Musikunterricht vom Vater (Klavier, Orgel, Gesang) sowie von Alois Villunger (Violoncello) an der Schule des Innsbrucker Musikvereins und studierte 1896–98 an der Akad. der Tonkunst in München bei J. G. Rheinberger, Josef Werner (Violoncello), Eugen Lang (Klavier) und Anton Dressler (Gesang). 1899–1901 Solokorrepetitor am Münchener Hoftheater, ab 1901 Organist an der Hofkirche in Dresden sowie Solokorrepetitor an der Hofoper. Ab 1903 auch Chormeister der Dresdener Liedertafel, 1910–13 Leiter der Schumannschen Singakad. und 1913–39 Kapellmeister an der Dresdener Hofkirche. In seinen kirchenmusikalischen Kompositionen zeigen sich Einflüsse von A. Bruckner, Max Reger und dem Impressionismus.


Ehrungen
Franz Greil-Preis 1895; Ehrenmünze in Bronze 1897; Ehrenmünze in Silber 1898; Albrechts-Orden 1903; Musikdirektor 1908; Päpstlicher Gregorius-Orden 1913.
Werke
Kirchenmusik (5 Messen, s. Abb.), Kantaten, Männerchöre, Lieder, Singspiel (Sei’n Sie vorsichtig!).
Schriften
Drei Jh.e Kirchenmusik am sächsischen Hofe 1920; Abhandlungen in Ztg.en (v. a. über Fragen der modernen Kirchenmusik).
Literatur
ÖBL 7 (1978); DBEM 2003; MGG 10 (1962); Riemann 1929 u. 1961; F. Tafatscher, J. P. Akademischer Musidirektor zu Innsbruck 1932; H. Gies (Hg.), J. P. d. J. WV 1976; Ch. Werner, J. P. d. J. zum 60. Geburtstag 1935; Müller-Asow 1929; F-A 1936 u. 2 (1978); Weissenbäck 1937; E. Knoflach in ÖMZ 25/11 (1970); Land der Chöre 1991, 101 u. 105; Stieger II/3 (1978); Ulrich 1997; www.musikland-tirol.at (7/2004); Mitt. Dieter Kirsch, Würzburg.

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2005
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Pembaur, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2005, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001dca2
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Josef Pembaur (I) auf einer Plakette von Richard Ruepp (Österreichs Illustrierte Ztg. 19.5.1918, 576)
© Regenterei Kremsmünster
© Regenterei Kremsmünster
© Regenterei Kremsmünster
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HÖRBEISPIELE

Josef Pembaur (I), Kyrie aus der Festmesse in F-Dur 1876
© 2006 Institut für Tiroler Musikforschung Innsbruck

Josef Pembaur (I), Moderato arioso aus der Sonate G-Dur op. 51 für Orgel
© 2003 Studio Weinberg, 4292 Kefermarkt

Josef Pembaur (I), Präludium für Cello
© 2001 Institut für Tiroler Musikforschung

Josef Pembaur (I), O bleib bei mir, op. 26, 1 (T: Angelika von Hörmann)

DOI
10.1553/0x0001dca2
GND
Pembaur, Josef: 103932798
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Pembaur, Josef: 10393278X
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Pembaur, Maria Elisabeth: 1041343868
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Pembaur, Karl: 101371934
OBV
Weiterführende Literatur

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Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck

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