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Preyer, Preyer, true Gottfried Freiherr von
* 1807-03-1515.3.1807 Hausbrunn bei Mistelbach/NÖ, † 1901-05-099.5.1901 Wien. Kapellmeister, Pädagoge, Komponist. Erhielt sehr früh eine musikalische Ausbildung auf versch. Instrumenten u. a. von seinem Vater, dem Lehrer und Regens chori Johann M. P. (1773–1850), war mit sieben Jahren als Quartettspieler, mit zehn Jahren als Organist in der Umgebung seines Heimatortes tätig und besuchte ab 1822 Schulen in Korneuburg/NÖ und Wien (Normalschule zu St. Anna, Wien I). P. war 1828–34 Kompositionsschüler von S. Sechter, 1835–46 Organist an der evangelischen Kirche in Wien, 1839–48 Prof. für Harmonielehre und Komposition am Konservatorium der GdM (1844–47 dessen Direktor), 1843 Hofopernkapellmeister, 1844 zunächst „überzähliger“, 1862–76 wirklicher Vizehofkapellmeister, 1846–62 Hoforganist, 1853–1901 Domkapellmeister an St. Stephan (hier war er bereits Ende 1844 berufen worden, trat das Amt jedoch nicht an). Studienreisen hatten ihn ab 1845 nach München, Paris, Brüssel und Mailand geführt. Als Komponist verfasste er über 600 (nur vereinzelt gedruckte) Kompositionen im Stil der alten strengen Schule. P. war auch Eigentümer einer Privatgalerie mit Werken bedeutender Maler (Hans Holbein, Rembrandt, Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck). In seinem Testament (er hinterließ 2 Millionen Goldkronen) verfügte P. die Errichtung eines Kinderspitals (erst 1915 eröffnet, während des Ersten Weltkriegs als Lazarett verwendet), das Ordensschwestern von der Kongregation der Dienerinnen vom Heiligsten Herzen Jesu leiteten (Kurator der Stiftung ist die Erzdiözese Wien).
Gedenkstätten
Ehrengrab Wr. Zentralfriedhof, Grabdenkmal von Theodor Charlemont (s. Abb.); P.gasse (Wien XIII); G. v. P.’sches Kinderspital (Wien X).
Ehrungen
Ehrenmitglied des Musikvereines für Steiermark 1853/58; Nobilitierung 1893.
Werke
Oratorium Noah; ca. 25 Messen; 4 Requiem-Vertonungen und weitere Kirchenmusikwerke; Hymnen der orthodoxen orientalischen Kirche 1845–47; Opern (Walladmor; Freimannshöhle; Amaranth); 2 Symphonien; Streichquartette; Orgel- u. Klavierstücke; Lieder.
Literatur
E. Bernhauer, G. v. P., Diss. Wien 1952 [mit WV]; Erhart 1998; Czeike 4 (1995); ÖBL 8 (1983); DBEM 1 (2003); Riemann 1929; R. v. Perger/R. Hirschfeld, Gesch. der k. k. GdM in Wien 1912, 70; Köchel 1869; Eisenberg 1893; Wurzbach 23 (1872); E. Hanslick, Gesch. des Concertwesens in Wien 1869; MGÖ 2 (1995); Schul- und Konzertbericht des Steiermärkischen Musikvereines in Graz für das Schuljahr 1913–1914, 1914; Oesterr. Morgenbl. 2.12.1844, 580; Oesterr. pädagogisches Wochenbl. 25.6.1845, 407;

Autor*innen
Uwe Harten
Letzte inhaltliche Änderung
14.8.2023
Empfohlene Zitierweise
Uwe Harten, Art. „Preyer, Gottfried Freiherr von‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 14.8.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001ddd4
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
© Regenterei Kremsmünster
© Regenterei Kremsmünster
Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof© 2021 Monika Kornberger
© 2021 Monika Kornberger
Gedenkbüste im Kaiser Franz Josef-Spital, Mutter-Kind- und OP-Zentrum, Eingang Süd (Wien X)© Christian Fastl
© Christian Fastl

DOI
10.1553/0x0001ddd4
GND
Preyer, Gottfried Freiherr von: 133359794
OBV
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