Das „Dreilinien-System“ unterscheidet nicht zwischen erhöhten und erniedrigten Stammtönen; die Tonstufen erhalten neue Namen, die sich aus je zwei Buchstaben zusammensetzen: die Konsonanten d, g und b für die Bezeichnung der Linien, die Vokale o, u, a und e für die Position unter, auf oder über der Linie. Die Ähnlichkeit der Notenformen mit den entsprechenden Buchstaben: runder Notenkopf unter der Linie (oder einer Hilflslinie) = o, halber Notenkopf unter der Linie = u, runder Notenkopf auf der Linie = a, halber Notenkopf über der Linie = e) ist als Merkhilfe gedacht (s. Abb. 1).
Die Notenwerte werden durch senkrechte, über die Noten gesetzte Strichlein angegeben: drei Striche über der Note bezeichnen die ganze Note, zwei die Halbe, ein Strich die Viertelnote, ein Strich mit einem Fähnchen die Achtelnote (s. Abb. 2, die ersten Takte der Orgelbegleitung zu Fr. Schuberts Deutscher Messe („Wohin soll ich mich wenden“) in traditioneller Notation und in P.s Dreilinien-Notenschrift).
Das Bemühen des Autors zielt auf Vereinfachung des Erlernens eines Instruments und soll „eine Ausbreitung in die breiten Schichten der Bevölkerung ermöglichen“, insbesondere die Heranbildung junger Organisten in ländlichen Gegenden.
Geistlicher Rat.
Dreilinien-Notensystem 1975 (hs. Ausgabe in kroatischer Sprache Trollnearni notni sistem, ÖNB 1,123.850-C-M).
G. Read, Source Book of Proposed Music Notation Reforms 1987, 268f; Amtl. Mitt.en der Diözese Eisenstadt Nr. 398/IV (1.8.1993), 63.