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Pum, Pum, true Georg
* 1911-01-2727.1.1911 Pama/Bl, † 1993-06-2929.6.1993 Wien. Geistlicher. 1937 Priesterweihe, ab 1967 Pfarrverweser in Dürnbach/Bl. P. erarbeitete „nach vielen Experimenten und Irrwegen“ eine vereinfachte Notenschrift (Notation) mit nur 12 Tonzeichen auf drei Notenlinien, die er 1975 in einer achtseitigen Broschüre veröffentlichte. Die 12 Töne des chromatischen Systems werden „nach dem Zwölfersystem behandelt“ und in drei Gruppen zu je vier Tönen gegliedert, die mit vier verschiedenen Notenzeichen auf eine Linie gesetzt werden. Damit können auf drei Linien alle 12 Töne der Oktave von d bis cis untergebracht werden. Für die Bezeichnung der Oktavlage gibt es eigene Zeichen (0 1 = eingestrichene, 0 -1 = kleine Oktave usw.).

Das „Dreilinien-System“ unterscheidet nicht zwischen erhöhten und erniedrigten Stammtönen; die Tonstufen erhalten neue Namen, die sich aus je zwei Buchstaben zusammensetzen: die Konsonanten d, g und b für die Bezeichnung der Linien, die Vokale o, u, a und e für die Position unter, auf oder über der Linie. Die Ähnlichkeit der Notenformen mit den entsprechenden Buchstaben: runder Notenkopf unter der Linie (oder einer Hilflslinie) = o, halber Notenkopf unter der Linie = u, runder Notenkopf auf der Linie = a, halber Notenkopf über der Linie = e) ist als Merkhilfe gedacht (s. Abb. 1).

Die Notenwerte werden durch senkrechte, über die Noten gesetzte Strichlein angegeben: drei Striche über der Note bezeichnen die ganze Note, zwei die Halbe, ein Strich die Viertelnote, ein Strich mit einem Fähnchen die Achtelnote (s. Abb. 2, die ersten Takte der Orgelbegleitung zu Fr. Schuberts Deutscher Messe („Wohin soll ich mich wenden“) in traditioneller Notation und in P.s Dreilinien-Notenschrift).

Das Bemühen des Autors zielt auf Vereinfachung des Erlernens eines Instruments und soll „eine Ausbreitung in die breiten Schichten der Bevölkerung ermöglichen“, insbesondere die Heranbildung junger Organisten in ländlichen Gegenden.


Ehrungen
Geistlicher Rat.
Schriften
Dreilinien-Notensystem 1975 (hs. Ausgabe in kroatischer Sprache Trollnearni notni sistem, ÖNB 1,123.850-C-M).
Literatur
G. Read, Source Book of Proposed Music Notation Reforms 1987, 268f; Amtl. Mitt.en der Diözese Eisenstadt Nr. 398/IV (1.8.1993), 63.

Autor*innen
Karl Schnürl
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2005
Empfohlene Zitierweise
Karl Schnürl, Art. „Pum, Georg‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2005, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001de1a
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
G. Pum, Dreilinien-Notensystem 1975
Orgelbegleitung zu F. Schubert, Wohin soll ich mich wenden aus der Dt. Messe (G. Pum, Dreilinien-Notensystem 1975)

DOI
10.1553/0x0001de1a
GND
Pum, Georg: 1041941994
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