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RosettiRosettitrue (Rossetti, Rosety, Roseta, Rosette, Rozetti; eig. Rösler/Rössler?), Francesco? Antonio (Franz? Anton)
* --ca. 1750 Kreis? Leitmeritz/Böhmen (Litoměříce/CZ), † 1792-06-3030.6.1792 Ludwigslust/D. Kontrabassist und Komponist. R. wurde schon zu Lebzeiten mit mehreren Personen gleichen oder ähnlichen Namens verwechselt (A. Rosetti, A. Rosetti, J. J. Rösler), nach wie vor fehlt auch jeder Beweis, dass er als Rösler/Rössler geboren wurde. Die zeitweise vertretene Meinung, er sei mit dem in Niemes (Mimoň/CZ) geborenen Franciscus Xaverius Antonius Rössler (* 25.10.1746) identisch, ist mittlerweile als obsolet zu betrachten, da Letzterer als Schuhmacher in Niemes lebte, wo er am 11.6.1779 auch starb.

R. dürfte als Siebenjähriger in das Prager Jesuitenseminar gekommen sein und erhielt dort seine erste musikalische Ausbildung. Obwohl er im Alter von 19 Jahren bereits die Tonsur erhalten haben soll, entschloss er sich doch für eine musikalische Laufbahn. Anfang der 1770er Jahre diente er zunächst als Musiker bei Aleksej Graf Orlov Fürst Česmenskij, ab September 1773 stand er in Diensten von Kraft Ernst Graf (ab 1774 Fürst) Oettingen-Wallerstein in Ries/D, zunächst als Livreediener und Kontrabassist, ab Sommer 1774 als „Hofmusikus“. In weiterer Folge konnte R. ab Mitte der 1770er Jahre als Komponist reüssieren, sein 1776 entstandenes Es-Dur-Requiem erlangte weite Verbreitung und wurde auch für die am 14.12.1791 stattgefundene Prager Gedenkfeier für W. A. Mozart verwendet. Ab 1779 erschienen seine Werke im Druck (zunächst in Paris), in Wien verlegte Artaria 1786/87 einige Werke R.s. Von Dezember 1781 bis zum Mai 1782 hielt er sich in Paris auf, im Winter 1783/84 unternahm er eine Reise durch die Rhein-Main-Gegend. 1785–89 war er in der Nachfolge Joseph Reichas Leiter der fürstlichen Kapelle, wenngleich er formell nicht zum Hofkapellmeister ernannt wurde; ein Schüler dürfte während dieser Zeit Franz Bühler gewesen sein. Weitere Reisen führten ihn 1786 nach München und 1788/89 nach AugsburgAugsburg/D. 1789–92 stand er als Kapellmeister in Diensten von Hzg. Friedrich Franz I. v. Mecklenburg-Schwerin.

R.s Töchter Antonia Theresia (* 1.5.1779 Wallerstein/D, † 19.10.1832 Ludwigslust, ab 1796 verh. Prosch) und Amalia (* 24.9.1790 Wallerstein, † 12.2.1836 Ludwigslust) gehörten der Ludwigsluster Hofkapelle bis 1823 (Antonia) bzw. 1813– 34 (Amalia) als Sängerinnen an.


Ehrungen
Werke
Oratorien Der sterbende Jesus u. Jesus in Gethsemane, Kantaten, Messen u. Requien, kleinere Kirchenmusik, Lieder, Symphonien, Konzerte (f. Kl., V., 2 Vn., Va., Fl., Ob., Klar., Hr., 2 Hr., Fg.), Bläserpartiten u. Serenaden, Kammermusik, Klaviermusik.
Literatur
MGG 11 (1963) [Rösler], 14 (2005), 15 (1973) [Bihler] u. 16 (1979) [Rösler]; NGroveD 21 (2001); LdM 2000; St. E. Murray in Music & Letters 57 (1976); RISM A/1/7 (1978) u. A/1/13 (1998); Kosch 3 (1992) [Rößler]; Wurzbach 26 (1874); Weinmann 2/2 (1978); EitnerQ 8 (1902); Dlabacž 1815 [Rößler; R.]; GerberNTL 3 (1813/14); GerberATL 2 (1792).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
15.4.2008
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Rosetti (Rossetti, Rosety, Roseta, Rosette, Rozetti; eig. Rösler/Rössler?), Francesco? Antonio (Franz? Anton)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.4.2008, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x001372b8
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN

DOI
10.1553/0x001372b8
GND
Rosetti(Rossetti, Rosety, Roseta, Rosette, Rozetti; eig. Rösler/Rössler?), Francesco? Antonio (Franz? Anton): 119118602
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