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Rostal, Rostal, true Max
* 1905 -08-077.8.1905 Teschen/Österreichisch Schlesien (Těšín/CZ), † 1991 -08-066.8.1991 Bern. Geiger, Violinpädagoge. Erster Geigenunterricht im Alter von fünf Jahren, drei Jahre später übersiedelte die Familie nach Wien, um R.s außergewöhnliches Talent zu fördern. Hier erhielt er Unterricht von A. Rosé und dessen Assistenten Franz Suchy und gab seine ersten öffentlichen Auftritte als Wunderkind. R.s hatte zunächst Privatunterricht erhalten und kam 1916 in die Reformschule von E. Schwarzwald. 1920 verließ R.s Mutter seinen Vater und ging mit Max und seiner Schwester Maria nach Berlin, wo er bei C. Flesch privaten Violin- und bei Emil Bohnke privaten Theorieunterricht erhielt. 1926 heiratete er die Cellistin Sela Trau (* 15.4.1898 Gorlice/PL, † 4.8.1991 Hobart/AUS) und ging mit ihr zurück nach Wien, wo ihm eine Anstellung als Orchestermusiker oder Pädagoge versagt blieb und er als Privatlehrer arbeiten musste. Nach einer kurzen Anstellung als Konzertmeister in Oslo 1927/28 wurde R. im Februar 1928 Fleschs Assistent und 1930 Prof. an der Berliner MHsch., musste aus politischen Gründen jedoch schon im April 1933 demissionieren. Im März 1934 emigrierte R. mit seiner Familie nach London (Exil), erteilte zunächst Privatunterricht und widmete sich der Karriere als Virtuose. 1944–58 unterrichtete er an der Guildhall School of Music (Amadeus-Quartett). 1957–82 lehrte er an der MHsch. Köln/D und 1958–85 am Konservatorium in Bern, wo er sich auch niederließ. 1960–73 war er Mitglied des von ihm gegründeten Kölner Trios. Zahlreiche internationale Konzertreisen und Meisterkurse, u. a. in den Sommern 1954–57 in Strobl am Wolfgangsee/Sb. R. förderte die 1972 in Graz von Marianne Kroemer gegründete European String Teachers Association (ESTA), deren europäischer Präsident er ab 1974 war, und gründete eine Stiftung, die den internationalen Max-Rostal-Wettbewerb ausrichtet.
Gedenkstätten
Gedenktafel in Strobl am Wolfgangsee; M.-R.-Zimmer im Konservatorium in Bern.
Ehrungen
Mendelssohn-Preis Berlin 1925; Commander of the Order of the British Empire 1977; Musikpreis der Stadt Bern; Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland.
Schriften
Ludwig van Beethoven. Die Sonaten für Klavier und Violine. Gedanken zu ihrer Interpretation 1981,21991.
Literatur
MGG 16 (1979); Riemann 1961 u. 1975; NGroveD 21 (2001); DBEM 2003; InterpretenL 1992; Orpheus im Exil 1995; http://www.lexm.uni-hamburg.de (8/2015); http://marterl.at (8/2015); http://esta-austria.at (8/2015). – Nachlass: Univ. der Künste, Berlin.

Autor*innen
Alexander Rausch
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
30.8.2015
Empfohlene Zitierweise
Alexander Rausch/Monika Kornberger, Art. „Rostal, Max‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 30.8.2015, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001dfbd
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001dfbd
GND
Rostal, Max: 124304907
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