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Schavernoch, Schavernoch, true Hans
* 1945 -07-3131.7.1945 Gmunden/OÖ. Bühnenbildner. Nach der Matura am Akademischen Gymnasium (Wien I) absolvierte Sch. zwischen 1963/66 die Meisterklasse für Bühnen- und Filmgestaltung (Otto Niedermoser) an der Wiener Akademie für angewandte Kunst. Nach mehreren festen Engagements (Österreich, Deutschland) und Gastarbeiten (auch Schweiz, Frankreich) 1966–83 wirkte er ab 1983 als freischaffender Bühnenbildner v. a. in den Sparten Oper, Musical, Tanztheater an fast allen großen musikalischen Bühnen (u. a. Amsterdam, Athen, Barcelona/E, Chicago/USA, Dresden/D, Florenz/I, Hamburg/D, Helsinki, Berlin, Jerusalem, London, Los Angeles/USA, München/D, New York/USA, Paris, Stuttgart/D, Sydney/AUS, Versailles/F, Zürich/CH). In Österreich arbeitete Sch. v. a. für die Wiener Staatsoper (u. a. Herzog Blaubarts Burg/Erwartung, Iphigénie en Aulide, Così fan tutte, La clemenza di Tito) und die Volksoper Wien (Eugen Onegin, Boris Godunov), für die Salzburger (Die schwarze Maske, 1986; Elektra, 1989) und Bregenzer Festspiele (Fausts Verdammnis, 1992; Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch, 1995; Porgy and Bess, 1996). In Kooperation mit H. Kupfer hat er auch drei erfolgreiche Musicalproduktionen im Theater an der Wien ausgestattet (Freudiana, 1990; Elisabeth, 1992; Mozart, 1999). In Tokio hat Sch. als erster nicht-japanischer Bühnenbildner Ausstattungen für das Kabuki Theater geschaffen. Als Höhepunkte von Sch.s Bühnenschaffen dürfen der Bayreuther Ring des Nibelungen (1988–92), der Wagner-Zyklus an der Staatsoper Berlin (1992–2001), beides mit H. Kupfer und dem Dirigenten Daniel Barenboim, sowie Rich. Wagners Tristan und Isolde zur Wiedereröffnung des Prinzregententheaters in München/D (August Everding/L. Maazel, 1996) gelten. Zu seinen weiteren Regiepartnern zählten bislang C. H. Drese, Götz Friedrich, Jean Louis Martinoty, Kurt Meisel, Johannes Schaaf und Maximilian Schell. Seit 1995 ist (2005) er o. Prof. und Vorstand des Instituts für Bühnengestaltung an der Kunstuniv. Graz. Ab 2000 hat er auch mehrere Semester am Institut für Theaterwissenschaft der Univ. Wien unterrichtet. 1996 produzierten ZDF und arte einen Fernsehfilm über Stil und Arbeitsweise Sch.s unter dem Titel Treibender Raum. Als Markenzeichen dieses Bühnenbildners gilt eine visuelle Ästhetik, die ein phantasievolles optisches Grundkonzept mit ausgeprägter Funktionalität und dem Einsatz avanciertester technischer Mittel verbindet. Als umfassend belesener, geistesgeschichtlich orientierter Bühnengestalter ist er zugleich ein begehrter Diskussionspartner im jeweiligen Regieteam.
Ehrungen
Josef Kainz Medaille der Stadt Wien 1993; Österr. Ehrenkreuz f. Wissenschaft u. Kunst 2000.
Literatur
Who is who in Öst. 1997; pers. Mitt. H. Sch.

Autor*innen
Oswald Panagl
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2005
Empfohlene Zitierweise
Oswald Panagl, Art. „Schavernoch, Hans‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2005, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e09c
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001e09c
GND
Schavernoch, Hans: 138792267
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