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Schier, Schier, true Franz Rudolf
* 1909-02-2525.2.1909 Wien, † 1954-01-1414.1.1954 Wien. Gastronom, Weinbauer, Sänger, Textautor. Nach dem Tod des Vaters, der mit ihm gemeinsam gesungen hatte, arbeitete er ab 1923 im von den Eltern gepachteten Gasthaus in Nussdorf (Wien XIX). 1928 mietete er zusammen mit seiner Mutter Margarethe, geb. Wondrusch († 23.3.1932 Wien), ein Heurigenlokal vis-à-vis vom alten Gasthaus, das unter seiner Ägide zu einem Prominentenlokal avancierte. Ab 1934 betrieb er auch den Heurigen am Wiener Opernball. Parallel dazu nahm er 1928–30 Gesangsunterricht und wurde angeblich im Café Westminster (Wien VI) bei einem Wettbewerb als bester Amateursänger entdeckt. In der Folge unterhielt er in den von ihm geführten Lokalen seine Gäste als „Schier Franzl“ regelmäßig mit Wienerliedern, für die er später auch Texte verfasste. Dazu kamen zahlreiche Auftritte bei verschiedenen Veranstaltungen in und um Wien, ab 1932 trat er auch immer wieder im Konzerthaus auf, im Februar 1946 wurde dort mehrmals „Ein Abend bei F. Sch.“ veranstaltet. 1932–35 nahm Sch. an der Jazzkonkurrenz um das „Goldene Band“ teil und war zweimal Preisträger. Es folgten Rundfunkauftritte bei der RAVAG (u. a. mit den Jazzkapellen von Gustav Vogelhut, K. Eisele, F. Jecha, Franz Zamazal, S. Schieder, H. Totzauer, Mario Dubini, dem Metropol-Tanzorchester, der Funkkapelle unter H. Sandauer), ab 1938 auch beim Reichssender Wien. Darüber hinaus machte Sch. zahlreiche Schallplattenaufnahmen von Schlagern und Wienerliedern v. a. für Odeon und Parlophon, ab 1945 für Austrophon, außerdem Auftritte in einigen Filmen. Stamminterpret seines Freundes K. Föderl, der ihn förderte und in dessen Café in Wien XVI er regelmäßig auftrat.
Gedenkstätten
Gedenktafel Hackhofergasse 12 (Hausflur; Wien XIX).
Ehrungen
1. Platz bei der Jazzkonkurrenz um das „Goldene Band“ 1932 in der Kategorie „Sänger“, 2. Platz 1934; Widmungsträger zahlreicher Wienerlieder (u. a. v. G. Zelibor, V. Korzhé, W. Jelinek, K. Föderl).
Werke
Wienerliedtexte (Der Zwetschkenbam, gem. m. J. Petrak, M: A. Bachrich; Sie Herr Wein [M: E. Zillner], Alle Schrammeln san z’wenig [M: F. Filip]).
Tondokumente
TD: Erinnerungen an F. Sch. (Preiser Records 1994).
Literatur
Hauenstein 1979; Czeike 5 (1997); H. Kretschmer, Wr. Musikergedenkstätten 21990; Tonfilm Theater Tanz 1/9 (1933), 12; www.imdb.com (10/2015); Neues Wr. Tagbl. 14.1.1938, 9 u. 8.3.1942, 5; Neue Klosterneuburger Ztg. 19.3.1932, 2; Wr. Allgemeine Ztg. 13.12.1932, 4; ÖStA, AdR, Gauakt 48.237, F. Sch.; Tagblattarchiv Wienbibliothek; Mitt. Archiv MUniv. Wien; Nachlass Wienbibliothek; eigene Recherchen.

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
17.5.2021
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Schier, Franz Rudolf‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 17.5.2021, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e0c8
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Tonfilm Theater Tanz 3/8 (1935), 15
Tonfilm Theater Tanz 8/1 (1940), 5
Heuriger von Franz Schier, Hackhofergasse 12 (Wien XIX), Oktober 1948© Bildarchiv Austria, ÖNB

DOI
10.1553/0x0001e0c8
GND
Schier, Franz Rudolf: 134510569
OBV
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