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Schunda, Schunda, true Familie
Instrumentenbauer.

József (Josef): * 1818 Sibřin/Böhmen (Sibřina/CZ), † 1893 [Benedek: 1876] Gran/Ungarn (Esztergom/H). Instrumentenbauer. Lernte bei Jan Horák [Benedek: Jan Kulík] in Prag und übernahm 1844 das Instrumentengeschäft von Keresztély Juul in Pest [Benedek: 1842 jenes von Franz Nagy], das er ab 1848 unter eigenem Namen führte. Sch. lieferte 1848/49 Blechblasinstrumente und Trommeln an die ungarische Armee, ab 1850 ebenso an verschiedene Musikinstitutionen. Zunächst fertigte er nur Holz- und Blechblasinstrumente (Lizenz 1848), 1858 erhielt er auch eine Geigenbaubefugnis.

Seine Brüder

František (Franz): * ?, † nach 1871 (Ort?). Geigenbauer. Kam 1850 nach Pest zu seinem Bruder und wirkte dort bis 1871 als dessen Schüler, Geschäftspartner und Mitarbeiter.

Vencel József (Wenzel Josef): * 19.5.1845 Tutz/Böhmen (Dubeč/CZ), † 26.1.1923 Budapest. Instrumentenbauer. War zunächst 1856–63 Lehrling bei seinem Bruder in Pest, nach seiner Gesellenzeit (u. a. Schüler von Jan Kulík in Prag) wurde er 1868 Teilhaber und 1871 Alleininhaber der Firma Sch. V. J. hangszergyára, nachdem er bereits 1867 mit der Firmenführung betraut worden war. Eine zunehmende Mechanisierung machte es möglich, dass die Firma gegen Ende des 19. Jh.s 45 Beschäftigte zählte und Blas-, Saiten-, Zupf- sowie Schlaginstrumente aller Art fertigte. Ein Schwerpunkt der Produktion lag auf dem Cimbalom (Zimbal), das Sch. mehrmals verbesserte (1874 erstes Pedalzimbal) und modifizierte (bis 1931 verließen 30.000 Exemplare die Werkstätte). Für verschiedene Innovationen an mehreren ungarischen Volksmusikinstrumenten erhielt er Patente.


Ehrungen
Ritter des Franz-Joseph-Ordens 1889; versch. Preise bei nationalen u. internationalen Ausstellungen (u. a. Pariser Weltausstellung 1900).
Schriften
A cimbalom multja, jelene és jövője [Vergangenheit, Gegenwart u. Zukunft des Cimbalom] 1884; A cimbalom története [Gesch. des Cimbalom] 1906.


Dessen Sohn Károly (Karl): * 1879 Budapest, † 1940 (Ort?). Instrumentenbauer. Übernahm nach dem Tod des Vaters die Firma, die er modernisierte und nach wie vor auf die Erzeugung von Cimbaloms spezialisiert war. Der 1927 begonnene Versuch, auch Klaviere und Pianinos herzustellen, endete 1931 im Bankrott.


Literatur
ÖBL 11 (1999); P. Benedek, Ungarischer Geigenbau. Dokumentation der im Herbst 1995 im Münchener Stadtmuseum ausgestellten Instrumente 1997; ZeneilL 3 (1965).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2005
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Schunda, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2005, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e1d0
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.