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Schwanenberg, Schwanenberg, true Josef Franz Ignaz
* --1762/63 1762/63 Passau?/D, † 1831 -11-1717.11.1831 Wien. Harfenist, Musiklehrer, Komponist. Vermutlich Sohn des Passauer Domkantors Anton Franz Schwaiberger (* ?, † 1781 Passau). Ab etwa 1788 in Wien lebend, war Sch. auf beinahe allen Gebieten des musikalischen Gelderwerbs tätig. Er war ein viel beschäftigter Musiklehrer (Gesang, Violine, Klavier, v. a. Harfe), zu dessen Schülern auch der Möbelfabrikantensohn und spätere Maler Josef Danhauser gehörte (ca. 1812), und kurze Zeit (1807 bis Mitte Februar 1808) Mitglied des Orchesters der Hoftheater. 1785 erfand er eine Art Reiseharfe (Davidica), für die er 1797 ein Lehrbuch verfasste, und die Amphiona, ebenfalls eine Harfenart. Sch.s zahlreiche, fast ausschließlich im Selbstverlag erschienene Kompositionen für Harfe (alternativ für Klavier) dienten einerseits seiner Unterrichtstätigkeit und sind dementsprechend einfach gesetzt, und griffen andererseits Tagesereignisse patriotischer bzw. musikalischer Art (Aufenthalte G. Rossinis und N. Paganinis in Wien) auf. Die von ihm gern angewandten Effekte, wie die Nachahmung verschiedener Musikinstrumente und Tierlaute, waren auf den Geschmack des Publikums der Wiener Vorstadttheater ausgerichtet. Er komponierte auch Tänze für die Bälle im Wiener Redoutensaal.
Werke
Lied eines Meistersängers auf der Redoute 1797; Six chansons trés faciles pour le piano, op. 9; Six variations sur l’Air Tyrolien (Dudlerlied) pour la Harpe ou Pianoforte, op. 10; Die Familie Pumpernickl. Ein musikalisches Quodlibet […] übersetzt für das Pianoforte […] zur Namensfeyer dem sechsjährigen […] Schüler Joseph Danhauser […] komponiert […], op. 25, 1812; Oesterreichs Frohlocken und Gefühle am Tage des Einzugs zur Glorreichen Vermaehlung unserer Durchlauchtigsten Landesmutter Carolina. Ein Tongemählde für das Pianoforte mit Gesang und Echo’s, op. 56.
Schriften
Vollständiges theoretisch-praktisches Lehrbuch zur Davids- und Pedalharfe […] 1797; (Hg.), A. Wolf v. Wolfenau, Gründliche Abhandlung über die Unnütz- und Unschicklichkeit des H im musikalischen Alphabete, nebst einer Anmerkung, die künstlichen Töne betreffend 1797.
Literatur
ÖBL 11 (1999); MGG 12 (1965); Wurzbach 32 (1876); Weinmann 2/13 (1970); F. H. Böckh, Wiens lebende Schriftsteller, Künstler, und Dilettanten im Kunstfache 1821, 379f und 385-388; WStLA (Portheim-Kat.); Archiv derGdM, Wien; Archiv des Bistums Passau/D.

Autor*innen
Hubert Reitterer
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2005
Empfohlene Zitierweise
Hubert Reitterer, Art. „Schwanenberg, Josef Franz Ignaz‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2005, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e1f2
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.