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Slezak, Slezak, Leo: Familie
Leo: * 1873-08-1818.8.1873 Mährisch-Schönberg (Šumperk/CZ), † 1946-06-011.6.1946 Rottach-Egern/D. Sänger (Tenor), Filmschauspieler, Schriftsteller. Zunächst Gärtner- und (in Brünn) Schlosserlehrling, als Statist im Brünner Stadttheater von seinem späteren Lehrer A. Robinson entdeckt, der ihm nach zweijähriger Ausbildung 1896 sein Debüt (als Lohengrin) in Brünn verschaffte. S.s daraufhin einsetzende steile Karriere führte ihn schon 1898/99 an die Berliner Hofoper, 1899–1901 nach Breslau (Wrocław/PL); 1901–12 (von G. Mahler engagiert) und 1917–34 war er Mitglied der Wiener Hof- bzw. Staatsoper (seit 1926 seltenere Auftritte). Ab 1900 sang er an der Covent Garden Opera in London. 1907 [MGG: 1908] nahm er in Paris noch Unterricht bei Jean de Reszke. 1909–12 feierte er glänzende Erfolge an der New Yorker Metropolitan Opera, unternahm während seiner Gesangskarriere Gastspielreisen in alle Welt, u. a. auch (bis 1934) als geschätzter Liedsänger. S.s ungewöhnlich umfangreiche, aber äußerst flexible Stimme ermöglichte ihm Auftritte in lyrischen wie Heldentenor-Partien. Er zählte zu den führenden, auch von den bedeutendsten Dirigenten (u. a. A. Toscanini) geschätzten Vertretern seines Faches. 1932 startete S. eine fast ebenso erfolgreiche Karriere als Filmschauspieler (v. a. in komischen Rollen), Partner waren neben H. Moser die damals beliebtesten Filmstars (s. Abb.). S. war ab 1900 mit der Schauspielerin Elsa (eig. Elisabeth) Wertheim (* 25.4.1874 [Ort?], † 27.5.1944 Rottach-Egern) verheiratet.
Gedenkstätten
L.-S.-Gasse (Wien XVIII); L.-S.-Straße (Berlin-Neukölln; Rottach-Egern).
Ehrungen
k. k. österr. Kammersänger 1905 (auch kgl. rumänischer u. bayerischer Kammersänger); Goldene königlich bayerische Ludwigs-Medaille f. Wissenschaft und Kunst 1907; Ehrenmitglied der Wr. Staatsoper 1926, der Accademia filarmonica Bologna/I 1928.
Schriften
(Alle in mehreren Aufl.n:) Meine sämtlichen Werke 1922; Der Wortbruch 1927 (beide zusammen engl. als Song of Motley: Being the Reminiscences of a Hungry Tenor 1938); Rückfall 1940; Mein Lebensmärchen, vollendet v. M. Slezak 1948; Heitere Erinnerungen eines großen Sängers 1950; Mein lieber Bub, hg. v. W. Slezak 1966; Lachen mit S. 1986 (Slg. aus S.s Werken, posthum).
Literatur
H. v. Feilitzsch, L. S. 1996; L. Klinenberger, L. S. 1910; W. Slezak, Wann geht der nächste Schwan? 1964; K-R 1997; MGG 12 (1965) u. 16 (1979); NGroveD 23 (2001); LdM 2000; Riemann 1965 u. 1971; Czeike 5 (1997); R. Celletti/G. Gualerzi (Hg.), Le Grandi Voci 1964; [Kat.] 100 Jahre Wr. Oper 1969, 98; DBEM 2003; Müller-Asow 1929; Kosch 4 (1998); Ulrich 1997; K. Weniger, Zwischen Bühne und Baracke 2008; MGÖ 3 (1995); W. Bergmann in Orden und Ehrenzeichen 22 (2020), Nr. 125; www.imdb.com (11/2005); www.filmevona-z.de (11/2005).


Seine Tochter

Margarete (auch M. Winter, Normann): * 9.1.1901 Breslau, † 30.8.1953 Rottach-Egern. Sängerin, Schauspielerin. Gesangstudium bei V. Schwarz in Wien, 1926 Debüt als Operettensängerin am Theater an der Wien, sang dann am Stadttheater Wien, 1928/29 am Gärtnerplatz-Theater in München; nach weiteren Studien Operndebüt 1929 in Brünn (mit ihrem Vater als Partner), ab 1930 Opern- und Operetten-Gastspiele u. a. auch in Graz. 1935–44 Mitglied am Deutschen Opernhaus Berlin; sie gastierte u. a. auch in Paris und wirkte in Musikfilmen mit. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie v. a. als (nicht singende) Filmschauspielerin tätig. Sie war mit dem Schauspieler und Operettenbuffo Peter Normann Winter (Pseud. P. N., ca. 1890–?) verheiratet.


Ehrungen
Kammersängerin.
Schriften
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm 1953; Hg.in: L. S., Mein Lebensmärchen 1948.
Literatur
DBEM 2003; K-R 1997; Kosch 4 (1998); Ulrich 1997.


Sein Sohn

Walter: * 3.5.1902 Wien, † 21.4.1983 Flower Hill, New York/USA (Freitod, begr. in Rottach-Egern). Filmschauspieler, Sänger (Bassbariton), Autor. Zunächst Bankbeamter, ab 1922 beim Stummfilm, ab 1925 Operettensänger in Berlin (1932 als Partner von F. Massary). 1930 übersiedelte er in die USA und war als Filmschauspieler u. a. in Hollywood (Los Angeles, CA/USA) sowie als Musical-Darsteller am New Yorker Broadway tätig (besonders erfolgreich in Fanny, alternierend mit Ezio Pinza), 1959 sogar an der Metropolitan Opera als Zsupan im Zigeunerbaron von Joh. Strauß Sohn; 1964/65 sang er diese Partie auch im Theater an der Wien. Seine Tochter Erika S. (* 5.8.1946 Hollywood) ist (2015) Schauspielerin (1984–2005 sechsmal mit Daytime-Emmy-Awards ausgezeichnet).


Schriften
What Time’s the Next Swan? 1962 [Autobiographie; dt. Wann geht der nächste Schwan? 1964, NA 1987]; Hg.: Mein lieber Bub. Briefe eines besorgten Vaters 1966.
Literatur
R. Ulrich, Österreicher in Hollywood 2004; DBEM 2003; K-R 1997; Kosch 4 (1998); Kürschner 1954; Ulrich 1997; www.cyranos.ch/smslez-d.htm (11/2005); www.nndb.com/people/718/000042592/ (11/2005).

Autor*innen
Uwe Harten
Letzte inhaltliche Änderung
5.4.2023
Empfohlene Zitierweise
Uwe Harten, Art. „Slezak, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 5.4.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e2a4
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Leo Slezak (Künstler im Rundfunk 1 [1933], 168)
Leo Slezak mit W. Bricht als Begleiter; Karikatur von Rudolf Effenberger (Wiener Bilder, 15.1.1933, 8)© ANNO/ÖNB
Wiener Bilder, 13.8.1933, 8 (in Großfürstin Alexandra [l.], mit Johann Riemann und M. Jeritza)© ANNO/ÖNB
Margarete Slezak (gemeinsam mit Erik Wildhagen) in Gasparone von K. Millöcker an der Wiener Volksoper (Wiener Bilder, 19.2.1933, 10)© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x0001e2a4
GND
Slezak, Leo: 118614959
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Slezak, Margarete: 124407471
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Slezak, Walter: 118614967
OBV
Weiterführende Literatur

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