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Stamitz Stamitz Johann Wenzel Anton (Stamic, Steinmetz), Familie
Johann Wenzel Anton (Jan Václav Antonín): get. 19.6.1717 Deutsch Brod/Böhmen (Havlíčkův Brod/CZ), † 1757 -03-2727.3.1757 Mannheim/D. Komponist, Violinist. St. wurde musikalisch von seinem Vater, dem Organisten und Schulmeister in Deutsch Brod, Anton Ignaz (Antonín Ignac) St. (1686–1765), ausgebildet. Dessen Vater Martin St. war um 1660 von Marburg an der Drau nach Böhmen ausgewandert. J. St. besuchte 1728–34 das Jesuitengymnasium in Iglau und 1734/35 die Univ. Prag. 1741 kam er als Violinist in die Mannheimer Hofkapelle des Kurfürsten Karl Theodor (1745 Konzertmeister, 1750 Direktor der Instrumentalmusik). 1751 und 1754/55 unternahm er Reisen nach Paris, wo auch die meisten seiner Werke gedruckt wurden. Unter seiner Leitung wurde das Mannheimer Orchester zu einem der besten Europas. Als Komponist begründete er die sog. Mannheimer Schule. Über deren und v. a. St.’ Bedeutung für die Symphonik J. Haydns und letztlich für die Entwicklung des Wiener klassischen Stils entstand um 1900 eine musikwissenschaftliche Kontroverse zwischen dem Deutschen Hugo Riemann und dem Österreicher G. Adler. Während Riemann einseitig die Bedeutung von St. hervorhob, dessen Werke er in den Denkmälern der Tonkunst in Bayern veröffentlichte, betonte Adler ebenso einseitig in den Denkmälern der Tonkunst in Österreich jene der österreichischen Tradition (u. a. Ge. Reutter d. J., G. Ch. Wagenseil, G. M. Monn). Der jüngste Bruder von J. St., Wenzel Johann (Václav Jan; get. 1.8.1724 Deutsch Brod, † nach 1771 [Ort?]) war ebenfalls Musiker und ist 1769 als „Primarius der Stadt Graznachweisbar. J. St.’ Söhne Carl Philipp (get. 8.5.1745 Mannheim, † 9.11.1801 Jena/D) und Anton Thadäus Johann Nepomuk (get. 27.11.1750 Deutsch-Brod, † nach dem 27.10.1796 Paris) waren ebenfalls als Violinisten und Komponisten (anfangs auch am Mannheimer Hof) tätig. Konzertreisen führten den Letzteren in den 1770er Jahren auch nach Wien (1772 Auftritt bei der Wiener Tonkünstler-Sozietät , 1774 Akademie im Kärntnertortheater). W. A. Mozart hörte ihn 1778 in Paris.
Werke
Symphonien, Orchestertrios, Konzerte, Kammermusik, geistliche Werke.
Literatur
P. Gradenwitz, J. St. Leben – Umwelt – Werke, 2 Bde. 1984; NGroveD 23 (2001); MGG 12 (1965) u. 16 (1979); LdM 2000; Riemann 1961 u. 1975; Wurzbach 37 (1878); StMl 1962–66; DBEM 2003; MGÖ 2 (1995); Flotzinger 1988.

Autor*innen
Barbara Boisits
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Barbara Boisits, Art. „Stamitz (Stamic, Steinmetz), Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2006, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e32a
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
HÖRBEISPIELE

Stamitz Carl, Andante con Variazioni aus der Sonate D-Dur für Viola d'amore und Violine
© 2004 Cavalli Records

DOI
10.1553/0x0001e32a
GND
Stamitz Johann Wenzel Anton: 118752618
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Stamitz Wenzel Johann: 1044191619
OBV
Weiterführende Literatur

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