Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Vienna Art Orchestra (VAO)
Big Band, 1977 von M. Rüegg in Wien gegründet, international prominentestes und renommiertestes österreichisches Jazzensemble. Nach spontan humorvollen Anfängen entwickelte Rüegg konsequent seinen Stil als Komponist, Arrangeur und Orchesterleiter. Die Arbeit des VAO manifestierte sich in speziellen Projekten, die z. T. Genregrenzen überschritten, z. T. die eigenen historischen Voraussetzungen reflektierten, wobei sowohl das amerikanische als auch das europäische Erbe relevant wurden. In neuerer Zeit wurden konsequente dramaturgische und auch visuelle Gestaltung wichtig. Nach dem Anfangserfolg vom Tango From Obango folgten u. a. From No Time To Ragtime, The Minimalism Of Eric Satie, Fe & Males, La Belle et La Bête, European Songbook, Nine Immortal (Non)Evergreens For Eric Dolphy, Ballads, American Rhapsody, Duke Ellington’s Sound Of Love, All That Strauss, Artistry In Rhythm, A Centenary Journey und Art & Fun. Besondere Beachtung verdiente nicht zuletzt die ab 1984 mehrfache Zusammenarbeit mit dem Dichter Ernst Jandl (1925–2000). Die Besetzung des VAO entsprach zunächst dem einer kleineren Big Band, oft mit speziellen Instrumenten und Klangfarben wie dem Vibraphon (W. Schabata), der Violine (Rudi Berger), der Tuba (J. Sass) und immer wieder der weiblichen Stimme (L. Newton, Urszula Dudziak, Anna Lauvergnac). In neuerer Zeit entsprach die Besetzung der Big Band-Standardgröße. Zahlreiche bedeutende internationale und die Mehrzahl der besten österreichischen Jazzmusiker spielten im VAO, u. a die Trompeter K. „Bumi“ Fian, Herbert Joos und Hannes Kottek, die Posaunisten Ch. Muthspiel und Ch. Radovan, die Saxophonisten F. Bramböck, K. Dickbauer, H. Gradischnig, W. Puschnig und H. Sokal, die Vibraphonisten W. Pirchner und W. Schabata, der Pianist U. Scherer, die Bassisten Heiri Känzing und G. Breinschmid, die Schlagzeuger J. Dudli und M. Gonzi. Das VAO absolvierte über 800 Konzerte in 50 Ländern. Aus finanziellen Gründen sah es sich jedoch im Juli 2010 zur Auflösung gezwungen.
Werke
mehr als 35 Tonträger.
Literatur
M. Rüegg (Hg.), VAO 1977–97, 1997; www.vao.at (7/2010).

Autor*innen
Reinhold Westphal
Letzte inhaltliche Änderung
1.8.2010
Empfohlene Zitierweise
Reinhold Westphal, Art. „Vienna Art Orchestra (VAO)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 1.8.2010, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e596
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.