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Wirtschaft
Bezeichnung für ein Fest an europäischen Fürstenhöfen, bei dem der Adel in durch das Los bestimmten Kostümen verschiedener Berufe und Nationen vorgeblich in einem „Wirtshaus“ (daher die Bezeichnung) eine Mahlzeit einnahm. Damit waren auch Musik und anschließender Gesellschaftstanz verbunden. Am Wiener Kaiserhof waren diese Maskenbälle vom 17. bis zum letzten Drittel des 18. Jh.s, manchmal in Form von Bauernhochzeiten, alljährlicher Bestandteil der Faschingsfeste; Kaiser und Kaiserin fungierten als Wirtsleute („Zum Schwarzen Adler“). Auch hohe Gäste spielten ihre niedrigen Rollen, so 1678 Fürst Johann Georg II. zu Anhalt-Dessau einen holländischen Schiffer oder im Juli 1698 Zar Peter I. einen Bauern aus Friesland. Gelegentlich folgte der W. ein Ballett.
Literatur
J. B. Küchelbecker, Allerneueste Nachricht vom Römisch-Kayserlichen Hofe 1730; J. H. Zedler, Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschaften u. Künste 57 (1748); J. Zeidler in Jb. der Österr. Ges. vom weissen Kreuze 1890; Seifert 1985; H. Seifert, Der Sig-prangende Hochzeit-Gott 1988.

Autor*innen
Herbert Seifert
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Herbert Seifert, Art. „Wirtschaft‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2006, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e71a
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