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Akademisches Operninstitut
Private Wiener Opernschule. 1863 ließ sich der italienische Gesangmeister und Regisseur Eugen Cavaliere della Perco-Baldini (?–?) in Wien nieder, wo er deutschen und italienischen Gesang sowie Klavier unterrichtete. Diese private Operngesangschule befand sich zunächst in der Walfischgasse (1863/64) und dann in der Kärntnerstraße 59 (1865). Am 15.11.1866 eröffnete Perco-Baldini dann das seitens der k. k. Statthalterei konzessionierte A. O. im ehemaligen Palais Schönborn in der Laudongasse 15–19 (Wien VIII) „zur Ausbildung für die Oper, Operette und alle anderen Zweige der Musik“ (Neues Fremden-Bl. 4.11.1866, 5). Die Adresse der Schulkanzlei war Elisabethstraße 8 (1866/67) bzw. Wollzeile 11 (ab 1868, beide Wien I), wohl Perco-Baldinis Wohnung, der allein in der Schule unterrichtet haben dürfte. Der Lehranstalt war ein Eleven-Theater angeschlossen, in dem regelmäßig viel beachtete Schülervorführungen stattfanden, die auch von K. Treumann und F. v. Flotow besucht wurden. 1867 wird das A. O. als Wiens größtes Operninstitut bezeichnet. Schülerinnen waren u. a. Therese Belmar, die 1870 ein Engagement in Salzburg antreten konnte, und Anna Klofat (vorher in der Hof-Opernschule), die am Treumanntheater sang.

Nach 1870 liegen keine Nachrichten mehr über das A. O. vor, wenngleich es jedoch im Wiener Adressbuch noch bis 1873 verzeichnet ist. E. Perco-Baldini unternahm im Sommer 1870 eine Kunstreise und scheint im Herbst 1870 Wien dauerhaft verlassen zu haben; im Oktober 1870 trat er in Salzburg auf.


Literatur
Wr. Ztg. 7.10.1863, 962, 25.3.1865, 919; Wr. Theater-Chronik 15.10.1863, 168, 26.5.1868, 111, 28.3.1859, 59, 28.4.1869, 79, 11.3.1870, 36, 29.4.1870, 63, 23.9.1870, 147; Neues Fremden-Bl. 4.11.1866, 5, 8.11.1866, 8, 17.12.1866, 7, 11.3.1870, 8, 11.6.1870, 11; Die Debatte 18.12.1866, 2; Der Zwischen-Akt 26.2.1867, 4, 8.4.1867, 3, 23.5.1867, 3, 13.6.1867, 3, 15.7.1867, 3, 16.9.1867, 3, 30.10.1867, 4, 27.11.1867, 4, 3.12.1868, 4, 28.11.1868, 3, 6.10.1869, 3, 19.12.1868, 3; Salzburger Ztg. 6.10.1870, 2; Lehmann-Adressbuch 1864–73 [sub Schulen].

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
22.10.2019
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Akademisches Operninstitut‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 22.10.2019, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003af99d
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Neues Fremden-Bl.  8.11.1866, [8]© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x003af99d
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