Alphorn
In europäischen und außereuropäischen Gebirgsländern vorkommende
Holztrompete. In Österreich wurde dieses ursprüngliche Hirteninstrument vorwiegend als
Waldhorn bezeichnet. Die gerade Form wurde mittels ausgehöhlter Stammhälften eines
Nadelbaumes hergestellt, die mit Rinde, Wurzeln oder Bast umwickelt wurden. Die
gewundene große Form, ähnlich einer schlaufenförmigen Trompete, heißt in Österreich
Wurzhorn, die kleine Flatsche. Der übliche Gebrauchstonvorrat reicht vom 4. bis zum 13.
Naturton, wobei der 11., das Alphorn-Fa, typisch ist. Flatschen konnten auch zusätzlich
bis zu drei Grifflöcher aufweisen, wodurch die Skala erweitert werden konnte. Mit
mehreren Alphörnern konnte auf folgende Arten gespielt werden: 1. einstimmiges
Unisono-Spiel, 2. mehrstimmiges Spiel mit gleichlangen (gleichgestimmten) Instrumenten,
3. einstimmiges, aber auch mehrstimmiges Spiel, z. B. mit 2 Alphörnern, die im
Quartabstand stehen (z. B. G1, C). Die vereinigten Naturtonreihen erlauben
das Spiel einer diatonischen und teils chromatischen Skala (ab h). Das Alphorn findet
auch in der Kunstmusik, u. a. bei L.
v. Beethoven (Pastoralsymphonie), J. Brahms (1. Symphonie), K. Schwertsik und E. Urbanner Verwendung.
Literatur
K. M. Klier, Volkstümliche Musikinstrumente in den Alpen 1956; Riemann 1967; NGroveDMI 1 (1984); K. Beitl/F. J. Grieshofer, Volksmusikinstrumente, Neuerwerbung der Slg. Georg Kotek 1979; G. Stradner, Spielpraxis und Instrumentarium um 1500, 1983; B. Bachmann-Geiser, Das A., Vom Lock- zum Rockinstrument 1999.
K. M. Klier, Volkstümliche Musikinstrumente in den Alpen 1956; Riemann 1967; NGroveDMI 1 (1984); K. Beitl/F. J. Grieshofer, Volksmusikinstrumente, Neuerwerbung der Slg. Georg Kotek 1979; G. Stradner, Spielpraxis und Instrumentarium um 1500, 1983; B. Bachmann-Geiser, Das A., Vom Lock- zum Rockinstrument 1999.
Autor*innen
Gerhard Stradner
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2002
Empfohlene Zitierweise
Gerhard Stradner,
Art. „Alphorn“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
18.2.2002, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f6a9
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