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Bergauer, Bergauer, true Josef
* 1880-01-2626.1.1880 Laa an der Thaya/NÖ, † 1947-07-2020.[nicht 21.]7.1947 Wien. Schauspieler, Vortragskünstler, Schriftsteller. Sohn einer Bauern- und Gastwirtfamilie, die seit 1890 in Wien lebte. B. war Sängerknabe an St. Stephan; erlernte auch Klavier und Violine. Nach dem Jusstudium (Dr. jur.) arbeitete er als Gerichtsbeamter (zuerst Gerichtsauskultant, später städtischer Ratsdiener) und kehrte 1906/07 für philosophische und literaturwissenschaftliche Vorlesungen an die Univ. Wien zurück (die bei G. Adler und H. Grädener ursprünglich belegten Fächer dürfte er dann aber doch nicht besucht haben). Ab 1905 war B. als Sänger (Tenor und Bass) und Vorleser, ab 1907 als Schauspieler bzw. Vortragskünstler auf fast allen Bühnen Wiens tätig; erwarb einen besonderen Ruf als J. Nestroy-, F. Raimund- und Ludwig Anzengruber-Interpret. Ab 1905 auch Veranstalter mehrerer Vorlesungen über Peter Rosegger (Vater von S. Rosegger). Zur Wintersaison 1908/09 wurde B. als Tenor und Komiker an das Stadttheater Iglau engagiert und wechselte im Sommer 1909 an das Wilhelm-Theater Magdeburg/D. 1910/11 wirkte er am Neuen Theater Brandenburg a d Havel/D sowie 1912 am Thalia-Theater Elberfeld (Wuppertal/D). Ab 1912/13 war B. Operettenregisseur und Charakterkomiker am Stadttheater Teplitz-Schönau, wurde 1913 Mitglied der Bühnen von J. Jarno (Theater in der Josefstadt und Lustspieltheater [Fürsttheater]) und gastierte im selben Jahr am Breslauer (Wrocław/PL) Schauspielhaus. 1914/15 wurde er Ensemblemitglied im Kabarett Hölle, gab 1915 ein Gastspiel im Simplicissimus und trug im selben Jahr Dichtungen im Rahmen der Deutsch-österreichischen Schriftstellergenossenschaft vor. Zwischen 1919/42 spielte B. sporadisch auch in Spielfilmen mit (u. a. Der Leiermann 1920, … nur ein Komödiant 1935). 1922 unternahm er eine Gastspielreise durch die Tschechoslowakei und nach Budapest. Außerdem war er Vortragsmeister in der Urania und bei Radio Wien (ab 1925). 1936 gab er den Enterich in C. Millöckers Operette Der Bettelstudent an der Wiener Staatsoper. Verheiratet mit Emilie Erdmann (* 13.4.1877 Laa an der Thaya, † 3.10.1950 Wien).
Gedenkstätten
ehrenhalber gewidmetes Grab am Friedhof Döbling (Wien XIX).
Schriften
Das klingende Wien 1941, 21946; Das klingende Wien. Erinnerungsstätten berühmter Tondichter 1941; Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien 1948.
Werke
Wienerlieder (3 heitere Lieder 1930 [bei Doblinger], Liederbuch Wiener Bilder mit Chorfassung v. H. H. Scholtys 1934 [bei Doblinger]).
Literatur
Czeike 1 (1992); ÖBL 1 (1957); ÖL 1995; Personenlex. Öst. 2001; F. Planer, Das Jb. d. Wr. Gesellschaft 1929; Wr. Ztg. 7.5.1947, 4; Die Zeit 8.4.1905, 5, 24.11.1905, 7, 9.1.1907, 6; Das kleine Volksbl. 24.7.1947, 7; Teplitz-Schönauer Anzeiger 28.8.1912, 9, 21.9.1912, 13, 19.5.1913, 7; Neues Wr. Tagbl. 18.6.1909, 12, 5.2.1914, 14, 4.4.1922, 8; Wr. Allgemeine Ztg. 21.8.1908, 2f, 6.2.1915, 3; Dt. Volksbl. 10.1.1914, 16; Die Zeit 25.3.1905, 8, 15.4.1905, 5; Neues Wr. Journal 12.11.1905, 7; www.demos.ac.at (4/2023); www.friedhoefewien.at (4/2023); https://de.wikipedia.org (4/2023); www.geschichtewiki.wien.gv.at (4/2023); www.filmportal.de (4/2023); eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at, WStLA [Prominentenslg.], Dt. Bühnen-Jb.er)

Autor*innen
Karoline Hochstöger
Andrea Harrandt
Letzte inhaltliche Änderung
12.2.2024
Empfohlene Zitierweise
Karoline Hochstöger/Andrea Harrandt, Art. „Bergauer, Josef“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 12.2.2024, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f84e
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Die
					Kinowoche 17.3.1922, 16© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x0001f84e
GND
Bergauer, Josef: 130241237
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