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Bielczizky Bielczizky Wenzel (Bielcziczky), Familie
Wenzel (Wacslaw): get. 24.4.1818 Tursko/Böhmen (CZ), † 1865-03-1212.3.1865 Salzburg. Tenor. B. wurde als Sängerknabe im Kloster des ritterlichen Kreuzherrenordens in Prag ausgebildet und war ab 1836 Mitglied des Chores des ständischen Theaters in Prag. 1837 war er als 2. Tenor in Olmütz engagiert, 1838 kurzeitig in Linz und anschließend in Brünn als Opernsänger tätig. 1839 heiratete er hier Nina Onitsch, sein Trauzeuge war der Theaterdirektor des Brünner Stadttheaters Wilhelm Thiel. 1840 wirkte er zunächst in Agram, dann in Laibach und schließlich in Wien am Kärntnertortheater. 1841–47 war er an der Dresdner Hofoper engagiert, wo er gemeinsam mit W. Schröder-Devrient bei der UA des Fliegenden Holländers von Rich. Wagner mitwirkte. In Dresden/D wirkte B. auch als Kirchensänger. Nach einem kurzen Gastspiel 1847 in Straßburg (Strasbourg/F) wurde er von F. Pokorny an das Theater an der Wien geholt. 1848–50 hatte er die Direktionsstelle des städtischen Theaters in Salzburg (heute Landestheater) inne. Hier sang er auch am Dom. 1851/52 übernahm er die Theaterdirektion in Reichenberg, 1852/53 in Budweis. In den 1850er-Jahren wirkte er als Tenor in Salzburg, Pest, Laibach, Klagenfurt und Brünn. 1858 wurde er an die Linzer Oper engagiert. 1859/60 war er als Sänger und Regisseur an der Oper in Salzburg und ab 1859 als Musikpädagoge am Mozarteum tätig. Bis 1865 stand B. noch in Salzburg auf der Bühne und wirkte bei Konzerten des Mozarteums mit.
Literatur
K-R 2003; R. Prölss, Gesch. des Hoftheaters zu Dresden 1878; Salzburger Ztg. 3.10.1859, 3, 13.10.1859, 4, 17.3.1863, 1f, 4.3.1864, 1f, 21.3.1865, 3; Recensionen und Mitteilungen über Theater und Musik 18.3.1865, 176; NZfM 14.6.1847, 206, 7.4.1865, 131; Der Humorist 11.6.1838, 96, 27.8.1847, 820; Wr. Ztg. 18.3.1865, 831; NFP 14.3.1865, 5; Linzer Abendbote 16.3.1865, 2; Gmundner Wochenbl. 28.6.1859, 221; Fremden-Bl. 9.3.1864, 6; Taufbuch der Pfarre Tursko 1799–1830, pag. 110; Trauungsbuch der Pfarre St. Johannes (Brünn) 1784–1855, pag. 494; Sterbebuch der Pfarre St. Johannes am Landeskrankenhaus 1854–72 (Salzburg), fol. 126; https://www.sophie-drinker-institut.de/onitsch-nina (2/2022); eigene Recherchen (Bühnenjahrbücher).


Seine Frau

Anna Maria (Nina, geb. Onitsch): get. 8.7.1816 Wien, † 6.12.1886 Linz. Pianistin, Sängerin (Sopran), Klavierpädagogin. Bereits in ihrer Jugend trat sie als Klavierspielerin in Wien auf. Unterricht erhielt sie von Wilhelm Wenzel Würfel und K. Bocklet. Ab 1833 gab sie auch eigene Konzerte in Wien. 1834 unternahm sie Konzertreisen nach Pest und Graz. Ab 1836 trat sie auch als Sängerin auf. Ihre Ausbildung im Gesang erhielt sie von G. Ciccimarra. 1838 war sie in Brünn am Stadttheater zunächst als Pianistin zu hören, im Dezember 1838 debütierte sie als Gabriele in Das Nachtlager in Granada von C. Kreutzer. Nach ihrer Eheschließung trat sie weiterhin als Klavierspielerin auf. Sie begleitete ihren Mann nach Dresden, wo sie Pianistin der Königin wurde. Ab 1847 als Klavierpädagogin in Wien tätig, war sie 1853 für das Kassenwesen am Budweiser Stadttheater zuständig. Gegen Ende der 1850er-Jahre unterrichtete sie in Linz Klavier und Gesang. Außerdem konzertierte sie als Pianistin in Salzburg und in Linz. Dabei stand sie auch gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter Sophie sowie mit ihren Schülerinnen auf der Bühne.


Literatur
K-R 2003; Schilling 5 (1837); G. Schilling, Musikalisches Conversations-Handlex. 2 (1842), 203; E. Hanslick, Gesch. des Concertwesens in Wien 1869, 326; Salzburger Ztg. 3.10.1859, 3, 4.3.1864, 1f, 21.3.1865, 3; Wr. Theater-Ztg. 20.12.1831, 615, 17.1.1833, 52, 18.2.1834, 140, 3.3.1834, 176, 22.4.1834, 321, 6.11.1834, 889, 8.3.1836, 195, 16.11.1838, 1040; [Linzer] Tages-Post 14.12.1886, 5; Brünner Ztg. 19.10.1838, 1302; Der Humorist 7.9.1840, 723, 15.9.1847, 884; AmZ 8.10.1845, 727; Österr. Bürgerbl. für Verstand, Herz und gute Laune 16.11.1857, 734; Der Grenzbote 2.10.1859, 318; Gmundner Wochenbl. 28.6.1859, 221; Wochenbulletin der Linzer Bühne 9.4.1859, 4, [Linzer] Tages-Post 10.11.1867, 3; Signale f. die musikalische Welt 50 (1846), 406; Taufbuch der Pfarre St. Stephan (Wien I) 1815–19, fol. 82; Trauungsbuch der Pfarre St. Johannes (Brünn) 1784–1855, pag. 494; Sterbebuch-Duplikat der Pfarre St. Josef (Linz) 1886, RZ 787; https://www.sophie-drinker-institut.de/onitsch-nina (2/2022); eigene Recherchen (Bühnenjahrbücher).


Beider Töchter

Sophie: * 3.1.1840 Brünn/Mähren (Brno/CZ), † 17.2.1862 Linz. Sängerin (Sopran), Schauspielerin. 1858 debütierte sie als Zerlina in W. A. Mozarts Don Juan in Linz. Außerdem trat sie in musikalischen Akademien und Konzerten, auch gemeinsam mit ihren Eltern, als Sängerin auf. 1859 erhielt sie ein festes Engagement an der Opernbühne in Linz und wurde im Frühjahr 1860 zu einer der ersten Lokalsängerinnen ernannt. Im Herbst 1860 wechselte sie an das Theater an der Wien.


Literatur
Salzburger Ztg. 28.9.1859, 3, 3.10.1859, 3; Gmundner Wochenbl. 10.8.1858, 286f; Fremden-Bl. 9.3.1864, 6; Bll. f. Musik, Theater und Kunst 4.3.1862, 75; Wochenbulletin der Linzer Bühne 13.5.1858, 4, 16.4.1859, 4; Wr. Theater-Chronik 27.11.1859, 58; Der Zwischen-Akt 19.10.1860, 3; Neue Wr. Musik-Ztg. 15.11.1860, 183; Taufbuch der Pfarre St. Johannes (Brünn) 1839–65, pag. 11; Sterbebuch-Duplikat der Pfarre St. Matthias (Linz) 1862, pag. 2; eigene Recherchen (Bühnenjahrbücher).


Auguste: * 12.11.1842 Dresden, † 8.8.1915 Linz. Sängerin (Sopran). Debütierte als Irene in G. Donizettis Belisario im August 1863 in Linz. Nach einigen Auftritten gemeinsam mit ihren Eltern scheint sie ihre Bühnenkarriere aber nicht weiter verfolgt zu haben.


Literatur
Linzer Volksbl. 10.8.1915, 4; Wochenbulletin der Linzer Bühne 15.8.1863, 4; Taufbuch der Dresdner Hofkirche 1827–46, pag. 775; Sterbebuch der Pfarre St. Matthias (Linz) 1915, pag. 3492; eigene Recherchen (Bühnenjahrbücher).

Autor*innen
Evelyn Szabo
Letzte inhaltliche Änderung
6.5.2022
Empfohlene Zitierweise
Evelyn Szabo, Art. „Bielczizky (Bielcziczky), Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 6.5.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003d69bd
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

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10.1553/0x003d69bd
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