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Blodek, Blodek, true Wilhelm (Vilém František)
* 1834-10-033.10.1834 Prag, † 1874-05-011.5.1874 Prag. Flötist, Pianist, Komponist. Privates Klavierstudium bei A. Dreyschock sowie 1846–52 Ausbildung am Konservatorium in Prag (Flöte bei Antonín Eiser und Komposition bei J. F. Kittl). 1853–55 Musiklehrer der Familie Zieliński im galizischen Lubycza (Lubycza Krolewska/PL), seine Berichte über das dortige Musikleben erschienen 1858 in der Musikzeitschrift Dalibor. Nach seiner Rückkehr nach Prag war er als Konzertpianist und Musiklehrer tätig und für kurze Zeit Chormeister des Prager Männergesangvereins, für den er einige patriotische Chöre schuf. Ab 1858 komponierte er eine große Zahl an Schauspielmusiken. Ab 1.8.1860 als Nachfolger seines Lehrers Eiser Prof. für Flöte am Prager Konservatorium, 1861 verfasste er seine eigene Flötenschule. 1864 war er u. a. neben F. Smetana einer der Komponisten, die für die große Shakespearefeier in Prag tätig waren. Nach einem Klinikaufenthalt 1870 aufgrund psychischer Probleme zog sich B. im Mai 1871 ins Privatleben zurück und starb schließlich in einer Nervenheilanstalt. Seit 1865 mit seiner Schülerin Marie Doudlebská verheiratet. B.s Nachlass bearbeitete sein Schüler J. Kàan z Albestů, der auch einen Klavierauszug von V studni anfertigte. Dieser 1867 am böhmischen Theater in Prag uraufgeführte komische Operneinakter etablierte sich nach Smetanas Prodaná nevěsta (Die verkaufte Braut) als meistgespielte tschechische Oper und hielt sich lange Zeit als Repertoirestück. 1893 wurde es erstmals in Wien am Theater in der Josefstadt im Rahmen eines Gastspiels des tschechischen Volkstheaters gezeigt und ging in deutscher Übersetzung als Im Brunnen u. a. 1893 in Leipzig/D sowie 1894 in Düsseldorf/D und am Theater an der Wien über die Bühne.
Werke
Operneinakter V studni (T: Karel Sabina) 1867; unvollendete komische Oper Zítek (T: K. Sabina); Musik zu 60 Schauspielen; Messen; Kirchenmusik; Ouvertüren; Symphonien (u. a. Frühlingssehnsucht); Flötenkonzert in D-Dur 1862; Kammermusik; Chöre; Lieder; Flötenschule 1861.
Schriften
Artikel für die Zs. Dalibor 1858.
Literatur
NGroveD 3 (2001); MGG 3 (2000) u. 15 (1973); ÖBL 1 (1957); Stieger II/1 (1977); Riemann 1959 u. 1972; Sturm 1 (1979); Signale für die musikalische Welt 56 (November 1893), [881f]; Der Humorist 20.5.1893, [3]; Österr. Kunst-Chronik 1.7.1893, 338; Recensionen und Mittheilungen über Theater und Musik 23.4.1864, 272; Fremden-Bl. 15.3.1870, [4]; Dt. Kunst- und Musik-Ztg. 1.4.1894, 91; Humoristické Listy 22.10.1889, [337]; https://www.ceskyhudebnislovnik.cz (9/2020); eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
23.10.2020
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Blodek, Wilhelm (Vilém František)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 23.10.2020, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f8c9
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Humoristické Listy 22.10.1889, [337]

DOI
10.1553/0x0001f8c9
GND
Blodek, Wilhelm (Vilém František): 134331044
OBV
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