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Botstiber, Botstiber, true Hugo
* 1875-04-2121.4.1875 Wien, † 1941-01-1515.1.1941 Shrewsbury/GB. Konzertorganisator, Musikschriftsteller. Ab 1894 Studium der Rechtswissenschaften an der Univ. Wien (1899 Promotion zum Dr. jur.), ab 1898 Studium der Musikwissenschaft u. a. bei G. Adler und H. Rietsch, Kontrapunkt bei H. Grädener (1901 Promotion zum Dr. phil.). Ab Herbst 1898 Ausbildung am Konservatorium der GdM, wo er im Hauptfach bei R. Fuchs Komposition studierte. Dieses Studium beendete er bereits 1899 und erhielt in der Folge privaten Kompositionsunterricht bei A. v. Zemlinsky und E. Mandyczewski. Daneben 1898–1901 Bibliotheksgehilfe der GdM, ab 1899 Vorstandsmitglied (Schriftführer) des Wiener Tonkünstler-Vereins, gemeinsam mit R. Heuberger, A. v. Zemlinsky und A. Schönberg. Ab 1900 Sekretär des Wiener Konzertvereins, ab 1901 Mitglied der DTÖ, für die er drei Bände edierte. 1904–06 Lehrtätigkeit am Institut für Musikwissenschaft, 1904–11 Redaktion des Musikbuches aus Österreich, 1905–14 Mitglied der Wiener Sektion der Internationalen Musikgesellschaft (ab 1910 Vorsitzender, Organisation des Haydn-Kongresses 1909, Veröffentlichung von Beiträgen in den Sammelbänden der Gesellschaft, Vorträge). Ab 1906 Sekretär und ab 1907 Kanzleidirektor der GdM. B. war in dieser Funktion auch für die Verwaltung des Konservatoriums zuständig. Als dieses 1909 zur Akademie für Musik und darstellende Kunst verstaatlicht wurde, verließ B. die GdM und wechselte an die MAkad. 1913–38 Generalsekretär der Wiener Konzerthausgesellschaft (s. Abb.), nachdem er zuvor maßgeblich an der Planung und Errichtung des Wiener Konzerthauses beteiligt gewesen war. B. förderte in seiner Funktion insbesondere die Moderne Musik und setzte sich für Komponisten wie Schönberg, Max Reger oder G. Mahler ein. 1938 wurde B. zwangspensioniert, im Mai 1939 emigrierte er nach England (Exil), wo er als Privatgelehrter lebte. Seit 1.3.1908 verheiratet mit der Altistin Luisa Perl (eig. Luise Josefine Magdalena, * 2.7.1886 Wien, † ?.6.1976 Glenolden, Pennsylvania/USA). Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Eva (gesch. Trettwer, verh. Stahl, * 22.1.1910 Wien, † 21.4.2008 Wien) und Dietrich (* 17.11.1912 Wien, † 21.12.2002 Media, Pennsylvania/USA), u. a. Gründer des B. Institute for Austrian-American Studies in Media.
Ehrungen
Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens 1914; Militär-Verdienstmedaille am Bande 1917.
Schriften
Robert Schumann, Musik zu Byrons Manfred 1901; Anton Dvořák, Zweite Symphonie d-Moll 1902; Ludwig van Beethoven, Christus am Oelberge 1903; Anton Bruckner, Der 50. Psalm 1907; Rob. Schumann’s Symphonien 1911; Geschichte der Ouvertüre 1913; Beethoven im Alltag 1927; Hg. gem. m. Franz Artaria: J. Haydn und das Verlagshaus Artaria 1909. – NA.n: J. Pachelbel, 94 Compositionen für Orgel oder Klavier in DTÖ 17 (1901); Wiener Klavier- und Orgelwerke aus der 2. Hälfte des 17. Jh.s in DTÖ 27 (1906); Jos. Strauss, Drei Walzer in DTÖ 74 (1931).
Literatur
R. Lackner, H. B. und das Wr. Konzerthaus 2016; NGroveD 4 (2001); MGG 3 (2000); ÖBL 1 (1957); Riemann 1959; ÖL 1995; Orpheus im Exil 1995; Trauungsbuch der Pfarre St. Augustin (Wien I) 1906–12, fol. 130; www.demos.ac.at (3/2020); www.friedhoefewien.at (10/2020); eigene Recherchen.

Autor*innen
Meike Wilfing-Albrecht
Andrea Harrandt
Letzte inhaltliche Änderung
4.4.2023
Empfohlene Zitierweise
Meike Wilfing-Albrecht/Andrea Harrandt, Art. „Botstiber, Hugo‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 4.4.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f918
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Wiener Bilder, 15.1.1933, 10 (l., bei Feier zum 50. Geburtstag von H. Bronislaw© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x0001f918
GND
Botstiber, Hugo: 139803033
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