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Bruck an der Mur
Stadt in der Steiermark, wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der Einmündung der Mürz in die Mur an der alten Salz- und Eisenstraße. Früheste Besiedlung in der Steinzeit, historisch bedeutendere Reste erst aus der Römerzeit, wo sich am rechten Murufer (vermutlich die Rupertivorstadt) eine Ansiedlung (Poedicum) unmittelbar an der Römerstraße (Staatsstraße 1. Klasse) fand. Die erste urkundliche Nennung prucca erfolgte 860, als dem Erzbischof von Salzburg die Erwerbung eines Herrenhofes bestätigt wurde. Bald danach dürfte die Ruprechtskirche (im Kern romanisch) mit einem gotischen Presbyterium (1415/16) und dem Weltgerichtsfresko (um 1416; größte mittelalterliche Wandmalerei der Steiermark) erbaut worden sein. Zunächst war sie eine grundherrschaftliche Eigenkirche der Salzburger Erzbischöfe, die Verselbständigung der Pfarre wird mit 1195 angenommen. 927 ist eine zweite Siedlung ad Muorizakimundi bezeugt. Eine nähere Lokalisierung ist noch nicht gelungen, wahrscheinlich aber identisch mit dem 1066 im Besitz der Eppensteiner befindlichen Gut Lominicha, zu dem eine „ecclesia St. Georgii“ (Kirche am Pöglhof) gehörte.

1263 ließ König Pžemysl Ottokar II. nach Grundablösungen, vor allem vom Stift Admont, eine planmäßige Neuanlage der Stadt durchführen. Sie wurde in das strategisch günstige Dreieck zwischen Mur und Mürz, geschützt durch die Burg am Schlossberg (1265 castrum Prukke, 1461 erstmals Landskrin genannt, 1792 zerstört) gestellt. Als Verstärkung der Stadtmauer wurde das Minoritenkloster (1301 gegründet, 1782 aufgehoben) mit Kirche (um 1272, im 17. Jh. barockisiert) gebaut. Unter den Kunstschätzen erwähnenswert sind die gotischen Fresken, u. a. „Hl. Achatius und die Marter der 10.000 auf dem Berg Ararat“ (Hauptwerk der Gotik in Österreich). Der Dichter und 1413–23 Landeshauptmann der Steiermark, Graf Hugo v. Montfort ist in der Minoritenkirche beigesetzt. Die heutige Stadtpfarrkirche (Liebfrauenkirche), als romanische Anlage um 1272 begonnen, mit gotischem Chor, spätgotischem Langhaus und schmiedeeisener Sakristeitür (um 1500), löste vermutlich 1498 St. Ruprecht als Pfarrsitz ab. Das heutige Stadtbild entstand nach einem Großbrand von 1792, Reste der Befestigungsanlagen sind erhalten.

1265 wird B. als „oppidum“ bezeichnet, 1277 das Stadtrecht durch Rudolf v. Habsburg bestätigt. Die wirtschaftliche Blüte ab dem 13. Jh. basiert auf dem Salzniederlagsrecht (um 1240 von Hzg. Friedrich II. gewährt) und weiteren Privilegien (u. a. 1305 allgemeines Niederlagsrecht für einen Tag, Jahrmarktsprivilegien 1320 und 1461, Mautfreiheiten 1277 und 1361 und 1360 Stapelrecht für Getreide). Durch die zunehmende Bedeutung der Mur als Transportweg wurde B. Sitz der obersteirischen Nikolai-Bruderschaft, welche die St. Nikolauskirche mit romanischem Schiff erbaute.

Im 16. Jh. wurde auch B. von der religiösen Bewegung erfasst. Gegenüber anderen steirischen Städten ist hier ein stärkeres Auftreten der Wiedertäuferbewegung zu beobachten. Jener Generallandtag, der 1578 mit der Religions-Pazifikation Erzhzg. Karls II. auch dem Bürgertum Gewissensfreiheit in Glaubenssachen sicherte, wurde in B. abgehalten (B.er Libell). Im Zuge der Gegenreformation brachte Erzhzg. Ferdinand (Ferdinand II.) die Kapuziner nach B. 1607 wurden vermutlich Kloster und Kirche erbaut, die Glocke (1610) stammte von Claudius Aubert (Graz). Das Zerwürfnis des Konvents mit der Stadtpfarre (ab 1794) und eine Reduzierung der Ordensangehörigen führten 1816 zur Auflösung. Das öffentliche evangelische Glaubensleben setzte in B. in der 2. Hälfte des 19. Jh.s ein. 1912 Erhebung zur selbständigen Pfarrgemeinde, 1957/59 Erbauung der Kirche, 1963 Errichtung einer Orgel (I/8) durch die Brüder Krenn.

Der wirtschaftliche Niedergang von B. wurde durch den Zerfall der Monopolstellungen eingeleitet. Kriege und verheerende Stadtbrände führten zur Verarmung des Bürgertums. Durch die Einbindung in das Eisenbahnnetz (Mürzzuschlag –Graz 1844 und Bruck–Leoben 1868) siedelten sich eisen- (Fa. Felten & Guilleaume) sowie papierverarbeitende Betriebe (1881 erbaute Moritz Diamant die Mürztaler Holzstoff- und Papierfabrik) an und machten B. zu einer Industriestadt. Der ehemalige Reichtum B.s spiegelt sich u. a. noch im Kornmesserhaus (schönster spätgotischer Profanbau Österreichs, 1499–1505 für den Hammergewerken Pankraz Kornmeß erbaut) wider.

Von den sieben großteils historischen Orgeln in B. ist die älteste ein Orgelpositiv in der St. Nikolauskirche, vermutlich 1668 von R. Rapoldt oder Johann Georg Lülling (Graz), der mit einer B.erin verheiratet war, gebaut. 1858 durch Simon Mader und Leonhard Köck repariert, 2001 durch die Fa. Felsberg AG (Schweiz) restauriert. Die Orgel in der ehemaligen Minoritenkirche wurde 1730 von J. G. Mitterreither erbaut, 1813 von Mathias Krainz (Graz) repariert, 1917 von Lambert Cisar (Brüx [Most/CZ]) renoviert, 1954–56 durch Fa. Hopferwieser und 2004–06 durch Fa. Ferdinand Salomon restauriert. Von den zwei Orgeln in der Stadtpfarrkirche wurde die große 1983 von der Fa. Johann Pirchner erbaut. Das Gehäuse enthält Teile von mindestens drei Vorgängerorgeln (früheste Belege für Arbeiten 1702; 1738 für J. G. Mitterreither). 1874 Reparaturen durch F. Werner, 1911 Umbau durch M. (II) Mauracher. 1725 wurde die kleine Orgel (ein barockes Kastenpositiv) von A. Schwarz erbaut (ursprünglicher Standort: Kalvarienbergkirche) und 1974 von der Fa. Krenn restauriert. Wahrscheinlich um 1700 entstand die Orgel in St. Ruprecht. 1899 Umarbeitung durch M. Mauracher, 1977 durch die Fa. Krenn. Ebenfalls um 1700 dürfte das Portativ in der Pöglhofkapelle (aus der ehemaligen Bürgerspitalskapelle) entstanden sein. Die jüngste Orgel ist jene in der evangelischen Kirche. Sie wurde vermutlich um 1900 von Goll & Sohn aus Kirchheim unter Teck/D gebaut und ist ein Geschenk der evangelischen Pfarrgemeinde Baltmannsweiler-Hohengehren (evangelische Pfarre in Württemberg/D). 1963 wurde sie von der Fa. Krenn aufgestellt.

Als Orgelbauer waren in B. Johann Michael Stang (Stamb; 1639–66), Rudolf Rapoldt (1664–88) und Josef Ignaz Meyenberger (1711–14) ansässig.

Während des 2. Weltkrieges wurden auch in B. Kirchenglocken eingeschmolzen. An historischen Glocken finden sich in B. jene in St. Ruprecht (ehemals Minoritenkirche), 1453 von H. Mitter, und jene in der Stadtpfarrkirche, 1794 von Salesius Feltl, gegossen.

1794 wurde der mit Mozart bekannte Komponist J. A. F. Miča Kreishauptmann in B. 1827 weilte F. Schubert auf seiner Reise nach Graz einige Stunden in B. 1872 wurde der Militärkapellmeister und Schüler von J. Mayer-Remy, Josef Zester, in B. geboren († 1937 Graz).

Erste Nachrichten über das Schulwesen erhalten wir bereits um 1280 (Nennung eines „Scolaris“). 1519 versah der Musiktheoretiker und Kantor Sebald Heyden wenige Wochen den Schuldienst in B. , bevor er nach Leoben ging. Namentlich bekannte „teitsche schuelmaister“ sind 1540–43 Anton Schachner († 1543), 1543/44 Georg Strobl, 1590–98 Valthan (Valentin) Sötzinger, 1609–25 Jakob Riesch (er beschwert sich, wie auch andere deutsche Schulmeister, über die Winkelschule in St. Ruprecht), 1627–30 Heinrich Perger und 1633–34 Simon Ruebers. Als Kantor, Lehrer und Kirchendiener wird um diese Zeit Georg Michalitis erwähnt. 1629 geht aus einer Besoldung hervor, dass der Schulmeister vom Stadtpfarrer Schuldgeld, Geld für die Mesnerei, den Unterricht der Sängerknaben, das Glockenläuten sowie Hochzeiten mit Musik erhält. Als lateinische Schulmeister waren tätig 1590–1620 Mag. Urban Khrellius, 1621–30 Mag. Willibald Mözellius (Metzl) und 1630–34 der Organist Tobias Fröhlich. 1634 wurde die Trennung in deutsche und lateinische Schulmeister aufgehoben und Georg Stephani Schulmeister. Weitere Nennungen sind u. a. Hans Eberl, der 1675 bis zu seinem Tod 1690 Stadtschulmeister war. Auf ihn folgte Simon Judas Hitrachprenner (bis 1710). Als Regens chori wird der Schulmeister Johann Caspar Winkhler 1709 bezeichnet, als er Musikalien an den Senat in Leoben verkauft (1717–23 Schulmeister in Leoben; ein Teil der noch bestehenden Musikaliensammlung befindet sich heute [2008] noch in der Stadtpfarrkirche, ein anderer im Diözesanarchiv Graz). Johann Jakob Krauß war von ca. 1704 bis ca. 1730 Stadtkantor. 1721–67 war Johann August Pöckh Regens chori und Stadtschulmeister. 1754 wurde angeordnet, Schulmeister und Organist in Zukunft nur in einer Person zu bestellen. (So war etwa Jakob Lichtenegger seit 1759 Organist und Mesner und seit 1764 auch Schulmeister.) 1768 wurde Franz Strobl Regens chori und Stadtschulmeister, 1770 Thomas Pöckh (bis 1774). Von 1794–1800 wirkte Andreas Heinrich Hayden (* 1763 Wolfsberg/K) als Messner, Organist und Schulmeister. 1777 wurde die Normalschule eröffnet, 1788 war die B.er Schule eine Musterschule. 1544 folgt Andrä Sündl David April als Stadtpfarrorganist, 1742 wird Ferdinand Aichl (Eichl) nach Lucas Jakob d. J. als solcher genannt. 1870–1903 war E. Brunner Stadtpfarrorganist und Regens chori; 1903 folgt sein Sohn Viktor (1877–1932). Letztes seiner Kinder in diesem Amt war ab 1932 Thekla (1890–1975). Erst wieder mit Andrea Ertlschweiger (* 1964) gab es ab 1986 eine hauptamtliche Organistin und Chorleiterin. Seit 1995 hat Herbert Handl (* 1974) das Amt inne.

Nach dem Stadtbrand 1792 wurde 1819 ein „Wohltätigkeits-Theater-Verein“ zur Erbauung eines „ständigen Stadttheaters in Bruck an M.“ gegründet. 1820 fand die Eröffnung des Theaters statt, doch blieb es bis 1822 unbenützt. Es gab in der Folge Aufführungen u. a. der Truppe Waidinger, der Gesellschaft des Direktors Hilmer, 1826–64 unter den Direktoren Christl, Bratsch, Domeratius usw. 1864 wirkte unter Direktor Bertalan Ludwig Anzengruber als Schauspieler mit. 1884/85 wurden Werke von Karl Morré aufgeführt (war 1857–73 Finanzbeamter in B. , wo er 1882 sein ’s Nullerl vollendete) und 1885 hielt Peter Rosegger (S. Rosegger) hier seine erste Lesung. Ab 1895 stand das Theater unter der Leitung eines gewissen Dorn, 1898 brannte es ab. Heute finden Theateraufführungen im Kulturhaus statt.

Nachdem 1867 ein freies Vereinsgesetz wirksam geworden war, kam es 1869 zur Gründung des Arbeiter-Bildungs-Vereins Vorwärts, der sich auch die Pflege des Gesangs zur Aufgabe machte (Arbeiter-Musikbewegung). In diesem Zuge wurde 1871 der Steiermärkische Arbeiter-Kranken- und Invalidenverein zu B. a. d. Mur gebildet (ältester dieser Art in der Steiermark). 1889 wurde der Arbeitersängerbund „Eintracht“ B./Mur gegründet; erster Chormeister war Josef Bartl (1889–1926). 1932 Zusammenschluss mit dem Eisenbahnerchor Sängerrunde Flugrad. Nach den Ereignissen des 12. Februar 1934, als B. unter der Führung von Koloman Wallisch einige Tage in der Hand der aufständischen Arbeiter war, wurde die Sängerrunde Flugrad verboten. Der Chor selbst wurde unter dem Decknamen Krecker Spatzen wiedergegründet. 1947 erfolgte die Umbenennung in Chorvereinigung Bruck (derzeit Chorleiter Harald Knafl). Bereits 1858 wurde der B.er Sängerverein (Männergesang) gegründet, 1888 in Männergesangverein 1858 B. an der Mur umbenannt. Einer der ersten Chormeister war Bartholomäus Sigmund (* 18.8.1820); 1859 war K. Morré Archivar. Seit 2004 ist Bernhard Brandl (* 9.1.1965) Chorleiter.

1893 gründete Maximilian Berthold die Diemlach-Kapfenberger Werkskapelle. 1910 erhielt das Orchester den Namen Felten & Guilleaume-Werkskapelle unter dem Kapellmeister (ab 1903) Alois Edelbauer. 1914–45 kam es zu mehrmaliger Namensänderung (z. B. Umbenennung in Musikverein Diemlach). 1956 übernahm Hans Zettner (bis 1973) die Leitung der Werkskapelle der Felten & Guilleaume A. G. Seit 1977 ist Hans Trafella (* 12.8.1945) Kapellmeister. Nach der Schließung des Werkes Diemlach wurde 1983 der Vereinsname in Blasorchester B. a. d. Mur-Kapfenberg und 2001 in Blasorchester Stadt B. an der Mur geändert. Das von Trafella organisierte Internationale Blasmusikfestival findet alle zwei Jahre statt. Unter den früheren Kapellmeistern sind die Komponisten Franz Strack (1892–1960), Karl Haberda (1910–71 und Franz Mack (* 1918) durch ihr reichhaltiges Œuvre hervorzuheben. 1914 erfolgte die Gründung des MGVs Felten & Guilleaume B./Mur (erster Chorleiter Alexander Strobl), seit 1983 MGV Austria-Draht. Der Eisenbahner-Musikverein B. an der Mur (EMV) wurde 1920 gegründet. Erster Kapellmeister war Leopold Praschnigg (1877?–1935). Seit 1985 ist Hans-Peter Seitinger (* 4.12.1960) Kapellmeister. 1955 wurde die Werkskapelle der Mürztaler Holzstoff- und Papierfabriks AG als Verein eingetragen (gegr. 1953); erster Kapellmeister war Franz Feldgrill. In der Folge kam es wegen Neuübernahmen der Firma zu Namensänderungen in Werkskapelle Leykam Mürztaler (1974), Werksmusik KNP Leykam (1992) und Werksmusik Norske Skog (1996). Seit 2003 ist Alfred Schweiger jun. (* 9.2.1975) Kapellmeister.

1848 wurde in B. eine Stadtkapelle gegründet, deren erster Kapellmeister ein gewisser Schreitmüller war. (Als solcher wird 1354 auch der böhmische Spielmann Peter Raßbacher bezeichnet.) Spätestens 1883 übernahm E. Brunner bis 1888 die Leitung der Stadtkapelle (daneben Leiter der Theatermusik, ab 1875 des B.er Pfarr-Cäcilienvereins (Cäcilianismus), 1885–88 des MGVs und der seit 1884 bestehenden Haus-Musikkapelle (Mitglied dieser war auch Heinrich Liebminger [3.7.1860–4.4.1915], Vater von H. Liebminger). Brunner führte ab 1870 die erste privat geleitete MSch., die von seinen Nachkommen bis 1954 aufrechterhalten werden konnte. 1888–90 war Josef Kaltenbach Leiter der Stadtkapelle. Unter ihm wurde die Städtische MSch. gegründet (in der Folge waren die Musikschulleiter mit den Kapellmeistern der Stadtkapelle bis zu deren Auflösung 1937 identisch). Auf ihn folgte bis 1896 Ignaz Georg Lichtl († 12.4.1924). 1892 Gründung des Musik-Unterstützungs Vereins in B. an der Mur (MUV) durch Josef Gmeiner zur Förderung der Stadtkapelle.1894 Einbeziehung der MSch. 1896–1926 wurde der Komponist Josef Sparry (10.1.1866–31.3.1931; 1924 Städtischer Musikdirektor) Leiter der MSch. Auf ihn folgten Otto Gellner und 1933 Franz Prill († 26.11.1936). 1928 Umwandlung des MUV in einen B.er-Musikverein, welcher die Leitung der städtischen MSch. übernahm (1935 aufgelöst). Weiterführung der MSch. (als private) bis 1938 durch Josef Koller.

1933 eröffnete H. Liebminger die (private) „neue B.er MSch.“. Sie wurde 1939 in das steirische Musikschulwerk (Musikschulwesen) eingegliedert und als Kreis-MSch. der Stadt B. unter seiner Leitung weitergeführt. In dieser Zeit gründete er das Städtische Sinfonieorchester B./Kapfenberg.

1943–45 war R. v. Mojsisovics provisorischer Leiter, während Liebminger für die Wehrmacht dirigierte. 1947 wurde der B.er Musikverein gegründet, die Kreis-MSch. in diesen eingegliedert und Liebminger Musikdirektor. Zweigstellen wurden in Kapfenberg, Aflenz/St und Pernegg/St eingerichtet. Ab 1954 fanden allmonatlich Jugendkonzerte statt. Zu den Höhepunkten der reichhaltigen Konzerttätigkeit gehörten die Solistenabende mit V. Příhoda (Violine) und Slavko Popoff (Cello). 1956 wurde der Musikverein aufgelöst (Liebminger schied aus), die MSch. wieder in eine Städtische MSch. umgewandelt, das Orchester in Städtisches Orchester B. an der Mur und 1963 in Joseph-Haydn-Orchester umbenannt. Erster Leiter war K. E. Hoffmann (1956–68). Bereits unter ihm, aber auch unter den folgenden Direktoren wurden international bekannte Solisten, Ensembles und Gastdirigenten für die Konzertveranstaltungen verpflichtet. Auf Hoffmann folgten Gerd Meditz (* 4.4.1943; 1968–76), Liselotte Zechner (* 21.1.1939; 1976–2000) und Johann Kügerl (seit 2000). Kügerl ist u. a. auch Leiter des Hornensembles und Musiker bei der Band Sundays (gegr. 1965). Die MSch. beteiligt sich an überregionalen (Zusammenarbeit mit den MSch.n der ARGE B., Kapfenberg, Krieglach, Leoben und Mürzzuschlag; Schwerpunkte sind das Mur-Mürztaler Jugendsinfonieorchester und dasMur-Mürztaler-Jugend-Jazzorchester – MÜJJAZZO, gegründet 1999 von Roland Hollik) und internationalen Projekten (Jugendorchester Da Capo, Gesamtleiter der Belgier Dominique Vainqueur).


Literatur
I. Kainz (Hg.), Franz Wagner, Gesch. der Stadt B. an der Mur 2008; MGV B./Mur 1858 (Hg.), [Fs.] 150 Jahre MGV B./Mur o. J.; J. Wernisch, Glockenkunde von Österreich [2006/07]; Die Restaurierung der Johann-Georg-Mitterreiter-Orgel in der Minoritenkirche B./Mur 2006 (2006); P. A. Sauer, Beitr. zur Gesch. des Eisenbahner-Musikvereines B. an der Mur, Dipl.arb. Graz 2005; R. Lugger, Die Bedeutung der städtischen MSch. B. an der Mur für das Kulturleben der Region, Dipl.arb. Graz 2004; Fs. zur Orgelweihe. Das Orgelpositiv aus dem Jahr 1668 in der St. Nikolauskirche in B. an der Mur/Pischk 2003; H. Kaindl/A. Ruhri, Die Kirchen von B. an der Mur 2002; H. Handl, Die Orgeln in der Stadt B. an der Mur, Dipl.arb. Graz 2001; W. Strahalm, B. an der Mur. Eine Stadtgeschichte 31997; M. Hörschelmann, Die Entwicklung des Musikschulwesens in B. an der Mur, Dipl.arb. Graz 1995; H. Brenner, Musik als Waffe? 1992; H. Brenner, Stimmt an das Lied… 1986; J. Kügerl, Die B.er Stadtkapelle, Dipl.arb. Graz 1985; J. Trafella, Die Gesch. der Werkskapelle Felten & Guilleaume, Dipl.arb. Graz 1984; Pfarre B./Mur (Hg.), Fs. zur Orgelweihe und Kirchenrenovierung [1983]; [Kat.] Musik i. d. St. 1980; StMl 1962–66; F. Tremel in Bll. für Heimatkunde 29 (1955); Eberstaller 1955; R. Antauer, B. an der Mur ein Heimatbuch 1951; F. Wagner in Bll. für Heimatkunde 15 (1937); F. Röschl, Bilder aus Alt-B., Bd. 1–2 21925, Bd. 3 1932; F. Röschl in Grazer Tagespost 1928, Nr. 346; Fest-Ausschuss (Hg.), Fs. zur Feier des 50jährigen Bestandes des B.er MGV’s 1908; G. Allmer in Das Orgelforum 23 (Dezember 2019); www.bruckmur.at (6/2008); www.mgv1858-bruckmur.at (7/2008).

Autor*innen
Ingrid Schubert
Letzte inhaltliche Änderung
8.1.2020
Empfohlene Zitierweise
Ingrid Schubert, Art. „Bruck an der Mur‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 8.1.2020, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x001bd19c
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x001bd19c
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