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Capek, Capek, true Familie
Orgelbauer

Franz sen.: * 18.11.1860 Lettowitz/Mähren (Letovice/CZ), † 3.12.1938 Haitzendorf/NÖ. Stammt aus Mähren und kam durch Heirat mit Carolina Zachistal, der Tochter des ebenfalls aus Mähren stammenden Maximilian Zachistal (1836–92), in den Mitbesitz und 1892 in den Alleinbesitz der 1862 in Krems gegründeten und nun Orgelbauanstalt Zachistal & C. genannten Firma. C. hatte seine Lehre bei Wilhelm Sauer in Frankfurt a. d. Oder/D absolviert und war schon 1880 bei Maximilian Zachistal eingetreten.

Die ersten Werke F. C.s haben noch einen achtenswerten, dem Klangstil der Zeit verpflichteten Ruf, doch schon bald ging auch er den Weg des industrialisierten Orgelbaus, der große geschäftliche Erfolge brachte. Hand in Hand damit versuchte er, durch die schablonenhafte Arbeitsweise den technischen Standard zu steigern, was ihm durchaus gelang, wenngleich der Übergang zur pneumatischen Ladensteuerung auch etliche ziemlich unzureichende Ergebnisse zur Folge hatte.

Bemerkenswert ist die Opuszählung, die laut Firmenkatalog von 1903 im Jahre 1882 mit 1 begann, obwohl Zachistal seinen Betrieb schon 1862 gegründet hatte. Sein Sohn

Franz jun.: * 5.5.1884 Krems/NÖ, † 17.6.1970 Krems. Führte den Betrieb weiter und konnte vor dem Ersten Weltkrieg noch zahlreiche Aufträge ausführen. Nach 1918 gelang es jedoch nicht mehr, an die früheren Erfolge anzuschließen. Im Jahre 1933 musste er Konkurs anmelden, eine Weiterführung des Betriebes erfolgte nicht.

Insgesamt wurden seit 1883 immerhin etwa 250 Instrumente neu errichtet, eine in jeder Hinsicht große Leistung für einen Orgelbaubetrieb mittlerer Größe.


Werke
Bad St. Leonhard/K 1887 (18/II), Maria Stiep/Mähren [Kostelec-Štípa/CZ] 1890 (30/II), Krems, Piaristenkirche 1893 (18/II), Gobelsburg/NÖ 1895 (16/II), Krems, St. Veit 1896 (42/III, nicht erhalten, Gehäuse jetzt in Wien II, St. Johann Nepomuk), Wien XVI, Hl. Familie 1898 (48/III, nicht erhalten), Wien, Votivkirche 1901 (12/II, nur Gehäuse erhalten), Schönberg am Kamp/NÖ 1903 (13/II), Kapelln an der Perschling/NÖ 1906 (10/II), Wien I, evangelische Kirche 1907 (22/II, nicht erhalten), Döllersheim/NÖ (1938 entsiedelt) 1909 (22/II, 1938 abgetragen), Maria Taferl/NÖ 1910 (42/III, op. 200, inzwischen umgebaut), Großsiegharts/NÖ 1913 (17/II), Heiligenkreuz-Gutenbrunn/NÖ 1926 (23/II), Retz/NÖ, Stadtpfarrkirche 1929 (20/II), Franzen/NÖ 1933 (7/I, letzte bekannte Orgel).
Literatur
R. Peter, Die Orgelbaufirma C., Dipl.arb. Wien 1999; O. Biba in [Kat.] 1000 Jahre Kunst in Krems, 1971.

Autor*innen
Gottfried Allmer
Letzte inhaltliche Änderung
03/12/2001
Empfohlene Zitierweise
Gottfried Allmer, Art. „Capek, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 03/12/2001, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x000207d2
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x000207d2
GND
Capek, Franz: 103443425X
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Capek, Franz: 1034434349
OBV
Weiterführende Literatur

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