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Diemberger, Diemberger, Siegmund Familie
Siegmund (I) Ignaz: * 1756-07-3131.7.1756 Stift Ardagger/NÖ, † 1833-11-1111.11.1833 Stift Ardagger. Schullehrer, Organist, Komponist. Seine erste Ausbildung erhielt D. als Sängerknabe im Stift Ardagger. Nach dem Stimmbruch fand er dort als Tenorist Aufnahme. 1776 ging D. nach Ebelsberg/OÖ, wo er nach bestandener Organistenprüfung im selben Jahr eine Stelle an der Volksschule (vermutlich als Gehilfe) erhielt. Danach besuchte er die Präparandie in Linz. Sein Lehrerzeugnis erhielt er 1778. Nun trat D. eine Stelle als Schullehrer in Ardagger an, die er neben anderen Ämtern bis zu seinem Tod bekleidete. Er ist auch als Schreiber des Offertoriums Exaudi me (SmWV 125) von F. X. Süßmayr feststellbar (A-SEI F XI 1 1 III).
Werke
Vermutlich 23 Lieder f. eine Singstimme u. Kl. (T: P. G. und P. M. Lindemayr; A-Wst, MH-6254).
Literatur
E. Duda, Das musikalische Werk F. X. Süßmayrs, Thematisches WV (SmWV) 2000; 52; P. G. Lindemayr, Lieder in oberösterr. Mundart, hg. u. kommentiert v. Ch. Neuhuber 2010, 321f; Tauf-, Trauungs- und Sterbebuch der Stiftspfarre Ardagger 1712–71, 82; Sterbebuch der Stiftspfarre Ardagger 1801–52, fol. 70.


Seine Söhne

Franz (I) Seraph Phillipp Nerius: * 26.5.1792 Stift Ardagger, † 1.12.1865 Ysper/NÖ. Lehrer. Hörte den pädagogischen Kurs 1810 in St. Pölten, legte 1813 die Lehrerprüfung ab und war 1833–65 Schullehrer in Ysper.

Karl (I; Carl Borromäus): * 15.7.1814 Stift Ardagger, † 8.9.1880 Stift Ardagger. Lehrer und Organist. Sohn aus S. D.s zweiter Ehe. Absolvierte den pädagogischen Kurs 1832 in St. Pölten, legte zwei Jahre später die Lehrerprüfung ab und folgte 1834 seinem Vater als Lehrer und Organist in Stift Ardagger nach. Nach seinem Tod folgte ihm sein Sohn Karl (II; Carl Borromäus, * 20.5.1852 Stift Ardagger, † 18.8.1933 Markt Ardagger) im Amt nach.


Ehrungen
Ehrenbürger von Stift Ardagger.


Franz’ (I) Söhne

Sigmund (II): * 8.4.1834 Ysper, † 11.11.1909 Waidhofen an der Ybbs/NÖ. Lehrer. Absolvierte 1854 die Normalschule in St. Pölten und war anschließend Lehrer in Haidershofen/NÖ, Aschbach/NÖ und Seitenstetten. Ab 1869 wirkte er in Waidhofen an der Ybbs, wo er dem Männergesangverein als Klavierbegleiter zur Verfügung stand und 1898 pensioniert wurde.

Franz (II) Xaver: * 1.7.1836 Ysper, † 25.8.1916 Ybbsitz/NÖ. Lehrer und Kirchenmusiker. Legte 1856 in St. Pölten die Lehrerprüfung ab, war anschließend Unterlehrer bei seinem Vater, dem er 1865 als Lehrer in Ysper nachfolgte. Anschließend Lehrer in Wolfsbach/NÖ und 1874–1902 Oberlehrer in Ybbsitz, wo er 1914 noch sein 40-jähriges Chorregenten- und Organistenjubiläum feiern konnte.


Werke
Tantum ergo in F-Dur (Archiv des Kirchenchors Bruck an der Leitha).


Joseph (I): * 26.1.1838 Ysper, † 19.1.1903 Bruck an der Leitha. Lehrer, Chordirigent, Komponist. Nach Absolvierung der Lehrerausbildung in St. Pölten (1857) war er zunächst Lehrer in Hainburg und ab 1859 Lehrer in Bad Deutsch-Altenburg/NÖ. 1864–1902 wirkte er als Lehrer bzw. Oberlehrer (ab 1875) in Bruck an der Leitha, wo er 1877/78 und 1881–87 auch den Männergesangverein leitete.


Ehrungen
Volksschuldirektor 1895; Ehrenbürger von Bruck an der Leitha 1902; Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone 1903 (nicht mehr verliehen).
Werke
Männerchöre, Tänze f. Kl.


Johann Nepomuk: * 15.4.1841 Ysper, † 26.4.1901 Kierling/NÖ. Lehrer. Hörte wie seine Brüder den pädagogischen Kurs in St. Pölten (1860), wo er 1862 die Lehrbefähigungsprüfung für Hautptschulen ablegte. Ab 1863 unterrichtete er an der Hauptschule in St. Pölten (noch 1865). Er starb als Oberlehrer in Pension in Kierling bei Klosterneuburg, wo er 30 Jahre als Oberlehrer wirkte. Details zu einer musikalischen Betätigung sind bislang nicht bekannt.

Franz (II) Xavers Kinder

Ottilie (Ottilia, verh. Heintz): * 12.5.1883 Ybbsitz, † 26.2.1980 Baden/NÖ. Klavierlehrerin, Musikpädagogin. Über ihre Ausbildung ist nichts bekannt. Sie trat bereits 1904 bei einer Silvesterfeier des Amstettener Männergesangvereins als Pianistin in Erscheinung. 1907 heiratete sie den Steuerbeamten Karl Heintz (1877–1933), 1914 ist sie als Klavierbegleiterin in Waidhofen an der Ybbs greifbar. Wann sie nach Baden übersiedelte, ist offen, ihr Mann starb aber bereits in der Kurstadt. 1949 gründete O. Heintz einen Kinderchor (Spiel- und Singgruppe O. H.), eine Keimzelle für die spätere Badener MSch. Willy Kreuzer war Klavierschüler von ihr, O. Brusatti sang in ihrem Kinderchor.


Gedenkstätten
Gedenkstein beim Höferkreuz in Baden 1993.
Werke
Lieder (Das Badener Heimatlied).


Josef (III): * 11.10.1887 Ybbsitz, † 10.3.1932 Winklarn/NÖ. Lehrer und Kirchenmusiker. War zunächst Lehrer in St. Georgen am Reith/NÖ sowie Ybbsitz und wurde 1921 Schulleiter sowie Organist in Winklarn.

Josephs (I) Sohn

Sigmund (III; Siegmund) Karl Anton: * 4.5.1881 Bruck an der Leitha, † 4.1.1935 Bruck an der Leitha. Lehrer, Musiker, Komponist. Absolvierte eine Lehrerausbildung und war als Volksschullehrer (Göttlesbrunn/NÖ 1903–07, Bruck an der Leitha ab 1907) und Privatmusiklehrer tätig; 1932 pensioniert. S. D. wirkte als Organist an der Pfarrkirche Bruck an der Leitha und ab 1909 als langjähriger Chormeister des Männergesangvereins. Sein Bruder Josef (II) Wilhelm Candit (* 18.4.1874 Bruck an der Leitha, † 15.7.1940 Schwechat/NÖ) war ebenfalls Lehrer (ab 1898 in Schwechat, hier 1924–26 Oberlehrer) und betätigte sich als Schriftsteller.


Ehrungen
Ehrenchormeister des MGV Bruck an der Leitha 1924.
Werke
Männerchöre, Kammermusik, Musik f. Salonorchester, Lieder.
Literatur
Ch. Schmetterer, Musik in Bruck an der Leitha seit 1850, 2009; St. Pöltner Bote 21.9.1865, 2; Wr. Ztg. 12.1.1881, 1, 27.5.1898, 2; Dt. Kunst- & Musik-Ztg. 7.6.1884, 281, 15.6.1884, 298, 17.1.1885, 40; Das Vaterland 22.11.1895, 10; [Linzer] Tages-Post 24.9.1898, 3, 30.10.1898, 3, 8.1.1904, 8, 23.11.1906, 8, 18.11.1909, 3, 2.4.1914, 8, 6.11.1925, 4; Neues Wr. Journal 28.4.1901, 4; St. Pöltner Ztg. 15.5.1902, 2, 25.11.1909, 12, 16.7.1914, 12; Der Bezirksbote f. den politischen Bezirk Bruck a. d. Leitha 20.7.1902, 3, 1.2.1903, 1, 7.11.1920, 1f, 4.4.1926, 2f; Der neue Bezirksbote f. den politischen Bezirk Bruck a. d. Leitha 25.1.1903, 3 u. 8, 8.2.1903, 2, 10.5.1903, 3, 26.5.1907, 4, 10.1.1909, 3, 26.12.1909, 3, 24.1.1915, 3, 13.1.1924, 4, 11.5.1924, 4; Illustrirtes Wr. Extrabl. 3.2.1903, 5; Linzer Volksbl. 16.4.1907, 3; Österr. Land-Ztg. 20.11.1909, 14; Niederösterr. Grenzbote 19.11.1916, 4, 1.10.1922, 1; Ybbser Ztg. 11.9.1921, 6, 19.3.1932, 11 u. 14; Kreisbote [Wien-Schwechat] 19.7.1940, 4; Neues Wr. Tagbl. 20.12.1943, 6; Taufbuch 1785–1800 der Stiftspfarre Ardagger, fol. 3; Taufbuch 1801–50 der Stiftspfarre Ardagger, fol. 37; Taufbuch 1851–96 der Stiftspfarre Ardagger, fol. 4; Trauungsbuch 1801–79 der Stiftspfarre Ardagger, fol. 39; Sterbebuch 1845–87 der Pfarre Ysper, fol. 43; Taufbuch der Pfarre Ysper 1831–64, pag. 17f, 37f, 49f, 73f; Sterbebuch 1853–1923 der Stiftspfarre Ardagger, fol. 64; Sterbebuch 1868–1938 der Pfarre Markt Ardagger, fol. 147; Taufbuch 1867–80 der Pfarre Bruck an der Leitha, fol. 143; Taufbuch 1880–88 der Pfarre Bruck an der Leitha, fol. 10; Taufbuch 1882–95 der Pfarre Ybbsitz, fol. 18 u. 81; Sterbebuch 1893–1905 der Pfarre Bruck an der Leitha, fol. 154; Sterbebuch 1899–1915 der Pfarre Kierling, fol. 45; Trauungsbuch 1900–23 der Pfarre Ybbsitz, fol. 63; Sterbebuch 1908–22 der Pfarre Waidhofen an der Ybbs, fol. 47; Sterbebuch 1910–38 der Pfarre Winklarn, fol. 61; Sterbebuch 1915–35 der Pfarre Ybbsitz, fol. 14; Sterbebuch 1932–38 der Pfarre Bruck an der Leitha, fol. 38; www.demos.ac.at (6/2020); www.frauenzimmer-baden.at (4/2022); www.meinbezirk.at/baden/c-lokales/sie-war-ein-teil-unserer-kindheit (4/2022); www.meinbezirk.at/baden/c-lokales/gedenkstein-fuer-ottilie-heintz (4/2022).

Autor*innen
Klaus Petermayr
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
24.9.2020
Empfohlene Zitierweise
Klaus Petermayr/Christian Fastl, Art. „Diemberger, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 24.9.2020, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0036a8f9
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Joseph Diemberger (Dt. Kunst- und Musik-Ztg. 7.6.1884, 281)© ANNO/ÖNB
Joseph Diemberger (Der Bezirksbote für den politischen Bezirk Bruck a. d. Leitha 1.2.1903, [1])© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x0036a8f9
GND
Diemberger, Siegmund: 1143260228
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Diemberger, Franz: 1263872794
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Diemberger, Karl: 1263800521
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Diemberger, Sigmund: 1263801625
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Diemberger, Franz: 1263802230
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Diemberger, Joseph: 1263803164
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Diemberger, Johann: 1263803563
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Diemberger, Ottilie: 1263871585
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Diemberger, Josef: 126387200X
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Diemberger, Sigmund: 1263872794
OBV
Weiterführende Literatur

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