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Dreo, Dreo, Harald Familie
Harald Franz: * 1933-11-011.11.1933 Wiener Neustadt/NÖ, † 1998-02-099.2.1998 Eisenstadt. Musikerzieher, Chorleiter und Volksmusikforscher. Nach der Übersiedlung der Eltern von Ebenfurth/NÖ nach Eisenstadt besuchte er hier die Volksschule und anschließend das Gymnasium; daneben erste Instrumentalausbildung (Geige und Akkordeon). Nach der Matura 1951 Studium der Germanistik und Musikwissenschaft (bei E. Schenk und L. Nowak) an der Univ. Wien sowie Lehramtsstudium Musikerziehung (u. a. bei H. Gillesberger, F. Högler, O. Steinbauer, O. Siegl) an der MAkad. Wien. Hier erhielt er durch den Volkstanzforscher R. Zoder richtungsweisende Anregungen zur einschlägigen Sammlung und Forschung im Burgenland. Zeitweise war D. in dieser Zeit auch Chorleiter an St. Rochus (Wien III). Hilfslehrer für Geige an der MSch. Eisenstadt, Lehramtsprüfung 1956. Nach der Heirat 1957 erfolgte die Anstellung als Vertragslehrer am Gymnasium Mattersburg/Bl, später auch am Gymnasium Oberpullendorf/Bl. 1965 Lehrauftrag für die Vorbereitungsarbeiten zur Neuerrichtung der Expositur Oberschützen/Bl der MHsch. Graz, 1967 Hochschullehrer, 1980–94 stellvertretender Leiter der Expositur Oberschützen, ao. Prof. 1983, Pensionierung 1994. Bereits während der Studentenzeit engagierte sich D. in der burgenländischen Volkstanzszene und Liedpflege. 1954 stellte er innerhalb des Burgenländischen Volksbildungswerkes eine Volkslied- und Volkstanzgruppe auf. 1955 wurde er in den Arbeitsausschuss Burgenland des Österreichischen Volksliedwerkes berufen, 1973 übernahm er im Burgenländischen Volksliedwerk (aus dem Arbeitsausschuss 1972 als eigenständiger Verein hervorgegangen) in Nachfolge von K. Gradwohl die Funktion eines Geschäftsführers und Archivleiters, 1983 jene des Vorsitzenden. 1983–92 Präsident des Österreichischen Volksliedwerks. In D.s Amtszeit fallen die entscheidenden Impulse für Projekte wie INFOLK (Informationssystem für Volksliedarchive in Österreich) oder CORPUS MUSICAE POPULARIS AUSTRIACAE (COMPA, Edition österreichischer Volksmusikquellen). 1995 übergab er den Vorsitz des Burgenländischen Volksliedwerks an S. Gmasz. Großes Engagement zeigte D. auch im burgenländischen Chorwesen: 1956–90 leitete er die Liedertafel Mattersburg, 1963–98 war er Domkapellmeister in Eisenstadt. In dieser Funktion schuf er vor allem Kompositionen im Bereich der Chor- und Kirchenmusik. Weiters Mitglied der Diözesankommission für Kirchenmusik der Diözese Eisenstadt und anderer kirchlicher Gremien. Freier Mitarbeiter des ORF Landesstudios Burgenland.
Ehrungen
Komturkreuz des päpstlichen Silvesterordens; St. Martinsorden in Gold der Diözese Eisenstadt; Kulturpreis des Landes Burgenland 1987; Großes Ehrenzeichen des Landes Burgenland 1997; Goldenes Verdienstkreuz der Landeshauptstadt Eisenstadt.
Schriften
(Auswahl) Burgenländische Volkslieder und Volkstanzweisen 1959; Volkstänze aus dem Burgenland 1961, 21977; Die fürstlich Esterházysche Musikkapelle von ihren Anfängen bis zum Jahre 1766 in Jb. f. österr. Kulturgesch. 1, Halbbd. 2 (1971); Remigius Sztachovics und das geistliche Volkslied in JbÖVw 24 (1975); gem. m. W. Burian und S. Gmasz: Ein burgenländisches Volksliederbuch 1988; gem. m. S. Gmasz: Burgenländische Volksballaden 1997.
Werke
Proprien für die Hochfeste, auch in ungarischer und kroatischer Sprache (Mir vam ostavljam); Messe für Chor und Orchester Die Ros' ist ohn' Warum (T: Angelus Silesius); Vertonungen von Texten burgenländischer Autoren sowie Volksliedsätze.


Seine Söhne

Christian: * 23.10.1958 Eisenstadt. Musikpädagoge, Chorleiter, Komponist. Lernte zunächst ab dem sechsten Lebensjahr Blockflöte, ab 1968 Geigenausbildung am Konservatorium in Eisenstadt. Am musikpädagogischen Realgymnasium Eisenstadt erhielt D. 1972–76 Klavier- und Orgelunterricht; 1976/77 Kirchenmusikstudium an der MHsch. Wien (Orgel bei M. Radulescu). 1979–86 studierte er Schlagzeug an der Expositur Oberschützen der MHsch. Graz und 1982/83 auch Cembalo. Seit 1980 Unterrichtstätigkeit als Gymnasial-Musiklehrer in Eisenstadt. Ab 1974 betätigte sich D. auch kirchenmusikalisch im Eisenstädter Dom als Organist, Sänger, Paukist, Violinist oder Vertreter seines Vaters, dem er 1998–2011 als Domkapellmeister und Mitglied der Diözesankommission für Kirchenmusik nachfolgte. Außerdem 1989–98 Leiter des Chors Regenbogen in Mattersburg und 1995–2000 des Haydnchors Eisenstadt; seit 1992 ist D. Landeschorleiter des Burgenländischen Sängerbundes. Seit 1992 Tätigkeit als Referent und Lehrbeauftragter bei Fortbildungskursen und Seminaren im Bereich Chorsingen und Dirigieren. 1975–78 war D. auch Keyboarder in einer Rockband, 1978–80 Mitglied der Worried Men Skiffle Group, 1979–82 Schlagzeuger bei der Militärmusik Burgenland und 1983–87 Paukist des Wiener Kammerorchesters.


Ehrungen
Ehrenzeichen des Landes Burgenland 2006.
Werke
Kirchenmusik (Messen, Psalmvertonungen), weltliche Chormusik, Concertino f. Org., Fl. und Streichorch., Musik f. Blockflöte, Marsch f. Blasmusik, Lieder; Burgenländisches Volkslieder Chorbuch 2002.


Nikolaus: * 11.2.1962 Eisenstadt. Gitarrist, Musikpädagoge. Erhielt 1972–75 Gitarrenunterricht an der MSch. Eisenstadt und studierte 1982–92 Gitarre an der Expositur Oberschützen der MHsch. Graz; 1988 Lehrbefähigungsprüfung, 1992 2. Diplomprüfung.1978–81 Musiker in Bands verschiedener Stilrichtungen. Seit 1984 ist D. als Gitarre- und Musiklehrer an verschiedenen Schulen des Burgenlands tätig.


Werke
Gitarrenmusik; Instrumentalmusik im Kindergarten 1999; Lieder im Kindergarten 2000.
Schriften
Die Gitarre in der Kammermusik österr. Komponisten seit 1945, Dipl.arb. Graz 1991.
Literatur
B. Habla, Komponieren im Burgenland 22006; W. Deutsch in JbÖV Innsbruck,  (Gert). 429ff..Ammann Graz,  1-7,  Prag,  Kassel, in Aderhold in: Werner (Michael).  Litschauer/Walburga Kube Salzburg, 1971/72 55.Internationale Stiftung Mozarteum  Linz,  14/1 und 14/2,  völlig neu bearbeitete Auflage/ Berlin, in Stammler in: Wolfgang (Kurt).  Ruh Wien, in Grasberger in: Renate (Erich Wolfgang Anton Bruckner Dokumente und Studien).  PartschJournal of Musicological Research. Aufl. 2-3 133–145. Atzenbrugg,  Stuttgart, in Hermand in: Jost (Reinhold).  Grimm Prag,  Wien, 58 Musical Quarterly. Aufl. 349–364. 43, 281.39 Singende Kirche. Aufl. 127–132. New York,  (Murray). Current Musicology. Aufl. 37-38 75–88.Dineen28 Musikforschung. Aufl. 153–156. 15,  Berlin, in Müller in: Gerhard (Gerhard Theologische Realenzyklopädie).  770–778KrauseWien Innsbruck,  Tutzing,  (Hubert). 335ff..Unverricht Graz,  Die Wiener Schule und die Alte Musik,  Wien, in Muxeneder in: Therese (Eike Journal of the Arnold Schönberg Center 15).  247–259Feß Berlin,  (Werner). 54 Schuder 29, Studien zur Musikwissenschaft. Aufl. 171–195. Lanham,  Malmö,  47 (1988); Amtliche Mitt.en der Diözese Eisenstadt 15.12.2005, 87, 25.11.2006, 66, 1.8.2011, 37; SK 30/3 (1983), 128, 30/4 (1983), 173, 35/1 (1988), 35, 45/1 (1998), 36, 45/4 (1998), 266, 58/3 (2011), 152, 60/2 (2013), 79; http://begegnungunddialog.blogspot.com (1/2020).

Autor*innen
Sepp Gmasz
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
21.12.2020
Empfohlene Zitierweise
Sepp Gmasz/Christian Fastl, Art. „Dreo, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 21.12.2020, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003bdbf4
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

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10.1553/0x003bdbf4
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