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Dubois, Dubois, Andreas Familie
Andreas (auch Adolf): get. 22.10.1825 St. Ulrich (Wien VII), † 1882-03-2828.3.1882 Wien. Tänzer, Tanzmeister. Zweiter Sohn des aus Avesnes-les-Aubert/F stammenden Werkmeisters bzw. späteren Tandlers Karl D. und dessen Frau Julianna, geb. Beringer. War vom 1.1.1848 bis 31.8.1872 an der Wiener Hofoper als Mitglied des Ballettkorps engagiert. In unmittelbarer Nähe seiner Wohnung im Freihaus (Freihaustheater) hatte er ab spätestens 1866 in der Schleifmühlgasse 16 eine Tanzschule, die nach seinem Tod von seinem Neffen weitergeführt wurde.
Literatur
Raab 1994; W. Beetz, Das Wr. Opernhaus 1869 bis 1945, 1949; Taufbuch der Pfarre St. Ulrich 1823–26, fol. 290; Sterbebuch der Pfarre Währing (Wien XVIII) 1881–82, fol. 34; Trauungsbuch der Pfarre Döbling (Wien XIX) 1783–1850, fol. 119; eigene Recherchen (Lehmanns Adresskalender; Krippen-Kalender; www.anno.onb.ac.at).


Sein Neffe

Leopold: * 5.11.1850 Harmanschlag/NÖ, † 13.2.1926 Wien. Tänzer und Tanzschulbesitzer. Vorehelicher Sohn von Johann Karl D. (get. 26.9.1823 Lichtental [Wien IX]) und Amalia Ursula Ehrenberger (get. 28.1.1824 Wieden [Wien IV]). 1869–1901 Korpstänzer an der Wiener Hofoper. Daneben arbeitete er ab 1876 auch als Tanzlehrer. 1882 übernahm er die Tanzschule seines Onkels, die er 1917 veräußerte. Einen Namen machte sich L. D. spätestens ab 1877 auch als Ballarrangeur. Seit 21.2.1876 verheiratet mit der Amtsdienerstochter Amalia Filomena Karl (* 1.7.1859 Wien, begr. 28.1.1918 Wien). Drei seiner Kinder, Helena (* 25.1.1878 Wien, † 5.11.1950 Wien), Melanie Amalia Amanda (* 26.10.1880 Wien, begr. 21.7.1964 Wien) und Friedrich Anton (* 28.4.1889 Wien, begr. 28.9.1921 Wien), traten v. a. im Ausland als Tanz-Trio D. auf.


Ehrungen
Ehrenmitglied des Tanzmeistergremiums.
Literatur
Raab 1994; W. Beetz, Das Wr. Opernhaus 1869 bis 1945, 1949; Illustrirtes Wr. Extrabl. 1.3.1901, 6; Wr. Morgenztg. 14.2.1926, 10; Neues Wr. Journal 14.2.1926, 4; Neues Wr. Tagbl. 17.1.1877, 4, 25.2.1900, 7; NFP 28.11.1886, 6; Taufbuch der Pfarre Harmanschlag 1837–59, fol. 135; Trauungsbuch der Pfarre St. Augustin (Wien I) 1874–89, fol. 52; Taufbuch der Pfarre Lichtental 1823–26, fol. 19; Taufbuch der Pfarre Wieden 1819–24, fol. 152; Taufbuch der Pfarre Währing 1878, fol. 33; Taufbuch der Pfarre St. Johann-Nepomuk (Wien II) 1880, fol. 398; Taufbuch der Pfarre St. Josef (Wien II) 1889, fol. 116; www.friedhoefewien.at (12/2022).


Dessen Sohn

Leo (eig. Leopold Josef): * 10.5.1876 Währing/NÖ (Wien XVIII), † 15.12.1948 Wien. Tänzer und Regisseur. Erster öffentlicher Auftritt am 15.1.1885 gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester Helene am Theater in der Josefstadt. Erhielt seine Ausbildung an der Ballettschule der Wiener Hofoper und bei Heinrich Hassis, Auftritt bei der Wiener Internationalen Musik- und Theaterausstellung 1892. Weitere Studien bei E. V. v. Hamme. 1893–1931 Mitglied des Balletts der Wiener Hofoper, 1903 Solotänzer, ab 1922 stellvertretender Ballettmeister und ab 1924 Ballettmeister. D. unterrichtete auch an der Ballettschule der Oper. Ab 1902 (1907 oder 1908?) Tanzlehrer am kaiserlichen Hof (bis 1914), 1905–20 Tanzlehrer an der Theresianischen Akademie. 1921–31 Prof. an der Wiener MAkad. D. unterrichtete auch berühmte Eisläufer wie z. B. Karl Schäfer (1909–76) im Kunsttanz auf dem Eis. Seine zweite Frau Stefanie (geb. Wildner, * 3.12.1901 Wien, † 17.2.1950 Wien) war 1920–29 Korpstänzerin im Staatsopernballett.


Ehrungen
Kaisernadel mit Brillanten und Rubinen 1908; Jubiläums-Hofkreuz 1908; Ehrenkreuz für Verdienste um das Rote Kreuz II. Klasse mit Kriegsdekoration 1917; Österreichische Kriegsmedaille; Ungarische Kriegsmedaille; Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone 1918; Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich 1928.
Literatur
Raab 1994; [Kat.] 100 Jahre Wr. Oper 1969, 178; Czeike 2 (1993); Schneider 1985; Ehrenbuch des Österr. Verdienstordens 1 (1936), 196; F. Planer (Hg.), Das Jb. der Wr. Ges. 1929; W. Beetz, Das Wr. Opernhaus 1869 bis 1945, 1949; Wr. Allgemeine Ztg. 15.1.1885, 5, 9.3.1888, 6; Wr. Ztg. 22.9.1918, 3; NFP 29.12.1917, 7; Taufbuch der Pfarre Währing 1876, fol. 165.

Autor*innen
Monika Kornberger
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
6.12.2022
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger/Christian Fastl, Art. „Dubois, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 6.12.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001cc10
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Leopold Dubois (Illustrierte Kronen-Ztg. 14.2.1926, 6)© ANNO/ÖNB
Leo Dubois (Das interessante Blatt 20.5.1926, 15© ANNO/ÖNB
Leo Dubois (Ehrenbuch des Österr. Verdienstordens 1 [1936], 196)

DOI
10.1553/0x0001cc10
GND
Dubois, Andreas: 1060132761
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Dubois, Leopold: 1060059533
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Dubois, Leo: 1036804321
OBV
Weiterführende Literatur

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