Duport,
Louis-Antoine
* 1781 Paris,
† 19.10.1853 Paris.
Tänzer und Choreograph.
D. war ebenso wie seine Schwester Marie Adelaide Ballettschüler an der Pariser Opéra, debütierte dort spätestens 1797, und gehörte mit Marie Adelaide 1798/99 dem Théâtre de l’Ambigu-Comique an, wo beide in Louis Milons Pygmalion sensationelle Erfolge feierten. Bald danach gingen die Geschwister wieder an die Opéra zurück, wo L.-A. D. zum Startänzer avancierte und zur ernsthaften Konkurrenz für den bis dahin unumstrittenen Dieu de la Danse
A. Vestris wurde. Als seine maßlosen Gagenforderungen ihn in ernste Schwierigkeiten brachten, verließ D. 1808 überstürzt Paris und begab sich (zusammen mit einer früheren Mätresse Napoleons) nach Wien und St. Petersburg. Im Jahr 1812 verließ er Russland, um am Wiener Kärntnertortheater Ballette zu choreographieren (u. a. Der blöde Ritter, Telemach auf der Insel der Kalypso). 1813 heiratete er seine Lieblingspartnerin, die Wiener Ballerina Therese Neumann. Nach Gastspielen in Neapel und am Londoner King’s Theatre kehrte er 1821 nach Wien zurück, wo er zusammen mit D. Barbaja erfolgreich bis 1836 die Direktion des Kärntnertortheaters innehatte. Danach ging D. nach Paris und zog sich ins Privatleben zurück. An D., der eher klein von Gestalt war, wird seine mit großem Charme gepaarte Ausdruckskraft und seine grandiose technische Fertigkeit gerühmt, während seine Fähigkeiten als Choreograph – zumindest von J. G. Noverre – nicht allzu hoch eingestuft werden.
Literatur
Schneider 1985; L. Moore, The D. Mystery 1960; J. Chapman in International Dictionary of Ballet 1 (1993); J. Dorvane in International Encyclopedia of Dance 2 (1998).
Schneider 1985; L. Moore, The D. Mystery 1960; J. Chapman in International Dictionary of Ballet 1 (1993); J. Dorvane in International Encyclopedia of Dance 2 (1998).
Autor*innen
Sibylle Dahms
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2002
Empfohlene Zitierweise
Sibylle Dahms,
Art. „Duport, Louis-Antoine“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
18.2.2002, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001cc22
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