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EleonoraEleonoratrue (Gonzaga) I.
* 1598 -09-2323.9.1598 Mantua, 1655 -06-2727.6.1655 Wien. Kaiserin. 2. Frau von Ferdinand II. Die jüngste Tochter von Hzg. Vincenzo I. und Eleonora Medici wuchs in der künstlerischen und musikalischen Atmosphäre des Hofes von Mantua auf und wurde 1622 mit dem seit 1616 verwitweten Kaiser verheiratet; die Hochzeit in Innsbruck, zu der der Kaiser in Begleitung seiner Hofmusikkapelle anreiste, war auch in musikalischer Hinsicht ein Großereignis, wollte doch der Bräutigam die Hoffeste der Gonzaga überbieten. Mit diesen Hochzeitsfeierlichkeiten begann am Wiener Hof (Kaiserhof) eine durchgehende Opernpflege, die von E. nachhaltig gefördert wurde. E.s Verwandter, Don Cesare Gonzaga, Hzg. von Guastalla, ist der Verfasser zahlreicher Libretti zur frühen Oper des Wiener Hofes. Wie auch ihre Verwandte und 3. Frau Kaiser Ferdinands III., Eleonora II., forcierte sie die seit dem Frühbarock (Barock) begonnene Italianisierung des Hofes, indem sie den Kulturtransfer zwischen Mantua und den österreichischen Ländern unterstützte (viele Musiker fanden nach der Zerstörung Mantuas 1630 am Kaiserhof durch die Vermittlung der Gonzaga-Prinzessin eine neue Anstellung, z. B. die Familie Battista oder M. Basile [Cattaneo]). Selbst kinderlos, förderte die hochgebildete E. die musikalischen Interessen ihrer Stiefkinder (des späteren Kaisers Ferdinand III., Erzhzg. Leopold Wilhelm und der Erzhzg.innen Cäcilia Renata bzw. Maria Anna). Nach dem Tod Ferdinands II. 1637 erhielt E. einen Witwenhofstaat, zu dem auch eine 24 Personen umfassende HMK gehörte; Kapellmeister war bis 1641 L. Bartolaia, auch der Geiger C. Farina und der Organist V. Fux gehörten ihr an.
Literatur
MGÖ 1 (1995); B. Hamann, Die Habsburger 31988; E. Hilscher, Mit Leier und Schwert 2000; H. Seifert, Der Sig-prangende Hochzeits-Gott 1988; Seifert 1985.

Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2002
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher, Art. „Eleonora (Gonzaga) I.‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.2.2002, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001fde0
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN

DOI
10.1553/0x0001fde0
GND
Eleonora(Gonzaga) I.: 104086491
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