Sinfonien, Violinkonzerte, Concertino f. Fl., V., Va., Kb., Sonaten und Divertimenti f. 2 V. und B. c.
Vermutlich seine Brüder waren folgende Söhne von Adalbert Peter F.:
Adalbert Philipp: * 22.3.1719 Franzen, † 11.3.1769 Wien. Musiker, Chorregent, Komponist. Er ist bei seiner ersten Eheschließung (15.1.1744 St. Stephan) als „Musicus“ in der Roßau (Wien IX) greifbar. 1749 wird er anlässlich eines Aufenthalts im Stift Melk, vermutlich im Zusammenhang mit der Aufführung von Alt-Wiener Volkskomödien (Volkstheater, Komödienarie), als berühmter Wiener Musiker bezeichnet (Kontakt mit P. M. Gurtler). Nach dem Tod seiner ersten Frau, Katharina Boy, am 26.7.1756, schloss er am 15.1.1759 in St. Stephan die zweite Ehe mit Maria Anna Wöghofer. Zumindest im Zeitraum 1756/59 war er Regens chori an der Trinitarierkirche (Alservorstadtkirche, Wien IX). 1762 und 1764 wird er als „kk. Musicus“ bezeichnet, genauere Angaben dazu fehlen allerdings bislang. 1766 und 1768 erscheint wiederum die Berufsbezeichnung „ein Musicus“. Bei seinem Tod war A. F. Musiker an St. Peter. M. Stadler bezeichnet A. und einen Friedrich (recte Franz?) F., von dem 1780 sechs Violinduos als op. 1 in Paris erschienen sind, als berühmte Wiener Violinisten. Bei den ebenfalls von Stadler genannten Kirchenmusikalien von einem F. im Archiv des Schottenstifts ist in erster Linie an A. F. zu denken.
Musik zu Bernardon, der verliebte Weiber-Feind (1752), Kammermusik f. V. und B. c.
Freeman 1989; MGÖ (1995); EitnerQ 3 (1900).
Johann Baptist Ignaz: * 7.11.1724 Franzen, † 7.9.1801 Alservorstadt (Wien IX). Musiker. Erscheint zunächst ca. 1754 als Diener in der Roßau, 1755, anlässlich seiner zweiten Verehelichung, als „Musicus“ und 1768 bei seiner dritten Trauung als Kirchenmusiker an St. Stephan. Ein F. war bis 1782 Violonist an der Hauskapelle in der K. k. Böhmischen und Österreichischen Hofkanzlei (Wien I), hierbei könnte es sich um J. F. gehandelt haben, der noch 1788 als Kirchenmusiker belegt ist. Er starb als verwitweter Musiker und „Pfründler“ im Versorgungshaus in der Währingergasse. Sein Sohn aus zweiter Ehe, Joseph Johann Baptist Ignaz (* 12.3.1756 Roßau, † 23.11.1825 Roßau), war Buntmaler in der k. k. Porzellanfabrik.
Franz’ Sohn aus erster Ehe
Joseph Ferdinand Anton: * 15.6.1743 Wien, † 14.5.1808 Wien. Musiker, Beamter. Besuchte ab 1754 die Humanistenschule der Wiener Univ. und dürfte anschließend Jus studiert haben, anscheinend aber nicht in Wien. Ab 1770 war er wieder in Wien, wo er sich – als Musiker – 1772 mit einer gebürtigen Brünnerin verehelichte (J. I. F. fungierte als Trauzeuge). Spätestens ab Herbst 1773 war F. beim k. k. Stadt- und Landgericht tätig, er starb als Magistratsrat der Stadt Wien. Ab 1773 erscheint bei ihm durchwegs das Adelsprädikat „von“ bzw. „Edler von“, eine kaiserliche Nobilitierung ist jedoch nicht aktenkundig. F. spielte Mandora (der „letzte Alt-Wiener Mandorist“), an deren technischer Vervollkommnung er arbeitete.
Im 1796 versteigerten musikalischen Nachlass von F. B. v. Keeß fanden sich Werke eines F. Auch hatte der Offizier und Schriftsteller Cornelius Hermann von Ayrenhoff (1733–1819) „den rühmlich bekannten Violinmeister Fauner zum Lehrer“ (Vaterländische Bll. 3.4.1810, 400). Welcher F. damit gemeint war, bleibt unklar.
A. Koczirz in Zs. f. die Git. 5 (1926); Zuth 1926; EitnerQ 3 (1900); GerberATL 1 (1790); O. Biba in Jb. f. österr. Kulturgesch. I/2 (1971); K. Wagner (Hg.), Abbé M. Stadler. Seine Materialien zur Gesch. der Musik unter den österr. Regenten 1974; Freeman 1989; Zechmeister 1971; J. Sehnal in Mf 24 (1971); J. Sehnal in HaydnJb 10 (1978); Wienerisches Diarium 11.4.1740, 433, 28.7.1756, 6, 15.10.1763, [6], 15.3.1769, 7; Reichs Post-Reuter 16.5.1780, 4; Wr. Ztg. 12.3.1796, 679, 2.4.1796, 929, 16.9.1801, 3378, 21.5.1808, 2592, 28.11.1825, 1139; Vaterländische Bll. 2.4.1810, 400; Tauf-, Trauungs- und Sterbebuch 1713–84 der Pfarre Franzen, Taufen, pag. 12, 23; Trauungsbuch 1735–74 der Pfarre Heilgenstadt (Wien XIX), pag. 411; Taufbuch 1736–42 der Schottenpfarre (Wien I), fol. 337r, 1750–57, fol. 281r, 1772–76, fol. 92v; Trauungsbuch 1743–48 der Schottenpfarre, fol. 56v, 1753–59, fol. 71r, 85r, 1770–73, fol. 205r, 1773–79, fol. 131v; Sterbebuch 1756–64 der Schottenpfarre, fol. 276r, 1806–13, fol. 51; Taufbuch 1738–39 der Dompfarre St. Stephan (Wien I), fol. 252v, 1742–44, fol. 153v, 1744–45, fol. 95v, 1760–62, fol. 319v, 1762–64, fol. 176r, 1765–67, fol. 171r, 1767–68, fol. 143r, 1772–73, fol. 199r, 1775–76, fol. 149r, 1777–78, fol. 197v; Trauungsbuch 1733–35 der Dompfarre St. Stephan, pag. 518, 1758–60, fol. 117v, 1767–69, fol. 116v, 1800–03, fol. 62; Sterbebuch 1769–72 der Dompfarre St. Stephan, pag. 17; Taufbuch 1773–98 der Pfarre St. Leopold (Wien II), pag. 430; Taufbuch 1783–89 der Pfarre St. Josef (Wien II), fol. 1; Sterbebuch 1786–1799 der Pfarre St. Johann Nepomuk (Wien II), fol. 88; Trauungsbuch 1783–93 der Pfarre Rossau (Wien IX), fol. 76; Sterbebuch 1796–1813 der Pfarre Roßau, fol. 5; 140, 1813–30, fol. 315; WStLA (Verlassenschaftsabhandlungen 1103/1791, 1618/1796; TBP 1740, 1745, 1756, 1769, 1774, 1775, 1791, 1801; Alte Ziviljustiz, Testament 12968/1769; G. Gugitz, Auszüge aus dem TBP 18. Jh. [Archivbehelf]; G. Gugitz, Auszüge über Persönlichkeiten des Wr. Kulturlebens [Archivbehelf]); ÖStA (AVA, Inneres, PHSt 644/1795); eigene Recherchen (Portheim-Kat.; Kat.e der ÖNB; RISM-Kat.).